Babyhaut ist noch sehr empfindlich. Grund dafür ist die Dünne der Haut.
In der Regel reichen Babycremes, die der Haut Feuchtigkeit spenden. Doch auch Hausmittel können bereits Wunder wirken.
Helfen Cremes und Hausmittel nichts, sollten Sie keinen Kinderarzt aussuchen. Trockene Haut beim Baby kann auch auf Krankheiten hinweisen.
Babys haben eine sehr empfindliche Haut. Kein Wunder also, dass beim Baby öfter trockene Haut auftritt. Aber worin genau liegen eigentlich die Ursachen? Welche Pflegeprodukte sind sinnvoll? Deuten trockene Hautstellen möglicherweise auf eine Krankheit hin? In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie trockene Haut bei Babys behandeln können, was hilft und wann Sie mit Ihrem Kind einen Arzt aufsuchen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Babys eine vergleichsweise dünne Hautschicht. Dies begünstigt das Austrocknen und kann schnell zu schuppigen Hautstellen führen.
Im Laufe der Zeit entwickelt sich die Schutzschicht unseres Körpers weiter und wird zunehmend dicker und dadurch auch belastbarer. Der Schutz gegenüber Umwelteinflüssen verstärkt sich.
Dies ist auch der Grund, warum Babys und Kleinkinder immer passend angezogen sein sollten. Sowohl bei Hitze als auch bei Kälte fällt es dem Organismus schwer, sich anzupassen.
Ebenso verhält es sich mit dem geringen Feuchtigkeitsgehalt der Haut beim Baby. Auf der einen Seite sind die äußersten Hautschichten weniger fest und noch leicht durchlässig. Auf der anderen Seite ist das hormonelle Gleichgewicht vielfach noch nicht ganz hergestellt. Es kommt zu einer unzureichenden Talgproduktion, die trockene Haut beim Baby verursacht.
Tipp: Jedes Baby sollte ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. So versorgen Sie die Haut von innen mit Wasser, um den Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu erhöhen.
Neben der grundlegenden Empfindlichkeit der Babyhaut gibt es einige Faktoren, die das Entstehen trockener Hautpartien begünstigen bzw. auslösen.
Gegen das trockene Klima im Winter lässt sich kaum etwas unternehmen. Auch die Heizungen, die der Wohnungsluft zusätzlich Luftfeuchtigkeit entziehen, lassen sich nicht abstellen.
Sinnvoll ist allerdings eine Luftfeuchtigkeitsmesser in der Wohnung. Idealerweise liegt die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zwischen 45 und 55 %. Ohne teure Geräte lässt sich die Luftfeuchtigkeit mit einem feuchten Geschirrtuch über der Heizung schnell und einfach um ein paar Prozent erhöhen.
Darüber hinaus gilt es, folgende Tipps zu beachten:
Die Pflege der Haut eines Neugeborenen ist extrem wichtig. Viele Duschgels und Shampoos verursachen trockene Haut beim Baby. Achten Sie daher auf spezielle Badezusätze mit Ölen, um die Haut feucht zu halten.
Alternativ helfen auch Hausmittel: Geben Sie einige Tropfen Olivenöl oder Mandelöl ins Badewasser und ersetzen Sie damit teure Pflegeprodukte. Versuchen Sie anschließend, Ihr Baby nur vorsichtig abzutupfen, um den Fettfilm nicht vollständig abzureiben.
Wenn sich die Haut pellt, sollten Eltern allerdings nicht aufs Eincremen verzichten. Geeignete Produkte für Babys enthalten keinerlei Parfümstoffe, um das Auslösen einer Allergie nicht zu begünstigen. Dies gilt insbesondere, wenn Kinder bereits an Krankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte leiden.
Ob Sie auf Melkfett setzen oder welche Creme Sie verwenden, müssen Sie selbst entscheiden. Achten Sie lediglich darauf, dass die Körper- oder Gesichtscreme rückfettend wirkt und ausreichend Feuchtigkeit spendet. Spüren Sie bereits nach wenigen Minuten nichts mehr auf der Haut, ist diese Creme weniger geeignet.
Tipp: Bei trockenen Flecken auf der Haut zeigen Cremes mit Urea (Harnstoff) eine gute Wirkung, da sie abschuppend wirken und sich so schneller neue Hautzellen bilden können.
Die Hautkrankheit betrifft laut Zahlen des Ärzteblatts etwa 10 bis 15 % aller Kinder und Erwachsenen. Sie zählt damit als häufigste Hautkrankheit.
Helfen gängige Hausmittel oder Pflegeprodukte nur schlecht, hat Ihr Kind eine juckende Kopfhaut oder bilden sich rötliche und entzündete Stellen, kann es sich auch um Hauterkrankungen handeln.
Besonders häufig tritt Neurodermitis bei Kindern auf. Das von Medizinern als atopisches Ekzem bezeichnete Krankheitsbild zeichnet sich durch
aus. Treten diese oder weitere Symptome auf, machen Sie zwar mit feuchtigkeitsspendenden Cremes nichts falsch, dennoch sollten Sie zur Abklärung einen Arzt aufsuchen.
Deutlich seltener aber auch möglich ist das Auftreten von Schuppenflechte. Von Neurodermitis sind Kinder bereits ab 3 Monaten betroffen, die Schuppenflechte tritt hingegen deutlich später, nicht vor dem Alter von zwei oder drei Jahren, auf.
Beschränken sich die trockenen Körperstellen auf das Gesicht oder die Haare, kann auch Kopfgneis eine Ursache sein. Hier ist das hormonelle Gleichgewicht gestört. Bei dieser Erkrankung jedoch, abgesehen von Ausnahmefällen, müssen Sie Ihr Kind keiner besonderen Behandlung unterziehen. Die trockene Haut bei Babys verschwindet meist nach einigen Wochen, spätestens nach ein paar Monaten von selbst.
Regelmäßiges Eincremen unterstützt den Heilungsprozess dennoch.
Achtung: Teils liegen die Ursachen für trockene Haut im Gesicht oder anderen Körperstellen auch bei der Ernährung. Bei andauernden Beschwerden ist daher ein Allergietest sinnvoll.
Selbstverständlich ist es notwendig, auf ausreichende Körperhygiene zu achten. Diese gelingt jedoch bei sehr trockener und gereizter Haut auch mit Wasser und sanften PH-hautneutralen Produkten.
Das Abreiben mit einem Waschlappen sollte also vorsichtig erfolgen oder ganz entfallen.
Chlor im Freibad sowie die Sonneneinstrahlung trocknen die Haut aus. Kommt es zusätzlich zur Überwärmung und stärkerem Schwitzen, bilden sich schnell gerötete und schuppige Hautstellen.
Achten Sie daher auf Abkühlung und intensive Feuchtigkeitspflege. Dies gilt besonders nach dem Schwimm- oder Freibadbesuch.
Stellen Sie nach ein oder zwei Wochen intensiver Bemühungen keinerlei Besserung oder sogar eine Verschlechterung des Hautbildes fest, sollten Sie einen Arzt kontaktieren.
Viele Hauterkrankungen lassen sich mit geeigneten Mitteln gut behandeln. Machen Sie sich also keine allzu großen Sorgen, wenn Sie nicht sofort einen Termin bekommen.
Generell spricht nichts gegen die Anwendung homöopathischer Mittel. Allerdings sollte dies einer ärztlichen Abklärung nicht im Wege stehen.
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