Auch wenn die Schuppenflechte beim Kind sehr selten ist, können einige Symptome auf eine sehr frühe Erkrankung hinweisen.
Für Schuppenflechte gibt es mehrere Therapieansätze. Diese reichen von der Behandlung mit Cremes bis hin zur Lasertherapie.
Ein möglichst gesunder Lebensstil sorgt dafür, dass Kinder Ihr Leben nahezu uneingeschränkt fortführen können.
Schuppenflechte ist eine Erkrankung, die primär die Haut betrifft. Aufgrund der Ähnlichkeit zu anderen Hautkrankheiten wie Neurodermitis wird die Schuppenflechte oft verkannt. Aber woran lässt sich die Schuppenflechte bei Kindern erkennen? Welche Ursachen gibt es und inwieweit ist eine Behandlung der Symptome möglich?
In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie es zu dieser Krankheit kommt, welche Mittel helfen können und warum eine Therapie so wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Bei vielen Patienten zeigen sich die Symptome der Schuppenflechte (med. Psoriasis) erst, wenn Sie erwachsen sind. Laut Zahlen des Deutschen Psoriasis Bunds leiden lediglich 0,71 % aller unter 18-Jährigen unter einer Schuppenflechte. Demgegenüber sind etwa 10 bis 15 % von Neurodermitis betroffen. Aufgrund der Seltenheit kommt es daher oftmals zu einer Fehleinschätzung und die Schuppenflechte wird nicht erkannt.
Folgende Symptome sind typisch für die gewöhnliche Schuppenflechte (med. Psoriasis vulgaris):
Die Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung. Gehen Sie daher offen damit um.
Die Ursachen der Schuppenflechte sind nicht vollständig geklärt. Fest steht jedoch, dass Vererbung einen entscheidenden Teil ausmacht. Deshalb kommt die Schuppenflechte oftmals bei mehreren Familienmitgliedern vor. Bei eineiigen Zwillingen liegt das Risiko bei etwa zwei Dritteln, dass nicht nur ein, sondern beide Geschwister unter Psoriasis leiden. Hinzu kommen bestimmte Auslöser, wie beispielsweise andere Erkrankungen oder auch die Einnahme bestimmter Medikamente.
Jeder Mensch benötigt permanent neue Hautzellen. Diese erneuern sich im Schnitt etwa alle 28 Tage. Hat ein Kind Schuppenflechte, benötigt der Körper für diesen Prozess lediglich drei bis sieben Tage. Als Folge daraus kommt es zu einer sichtbaren Bildung von Schuppen.
Zusätzlich werden die körpereigenen Abwehrzellen (T-Zellen und Fresszellen) aktiv und versuchen einen vermeintlichen Befall durch Viren oder Bakterien abzuwehren. Der Körper arbeitet also gegen sich selbst, wodurch Entzündungen der Haut entstehen.
Verletzungen der Haut, der Kontakt mit chemischen Stoffen (z.B. Duftstoffen im Waschpulver oder Shampoo) sowie ein Sonnenbrand können die Hautprobleme verschlimmern oder diese auslösen.
Wie es zur Schuppenflechte bei einem Kind kommt, sehen Sie noch einmal anschaulich in diesem kindgerechten YouTube-Video:
Bei einigen Patienten heilt die Haut ab und es kommt zu keinen weiteren Beschwerden. Oftmals verläuft die Krankheit jedoch schubweise, sodass es in einigen Phasen immer wieder zum vermehrten Auftreten der Schuppenflechte bei einem Kind oder einem Erwachsenen kommt.
Schuppenflechte ist wesentlich mehr als ein kosmetisches Problem. Viele Kinder leiden nicht nur unter dem Juckreiz sowie dem unangenehmen Gefühl auf der Haut, sondern sehen sich dem Spott ihrer Mitschüler ausgesetzt.
Dieser psychische Einfluss auf die Gesundheit wird bis heute häufig unterschätzt. Die Seele und der Körper leiden gleichermaßen. Ist die Diagnose einer Schuppenflechte gestellt, sollte daher ein möglichst offener Umgang erfolgen.
Versuchen Sie nicht, die betroffenen Stellen als Makel zu sehen und diese zu verstecken. Um als Kind mit Schuppenflechte umgehen zu können, bedarf es eines ausgeprägten Selbstbewusstseins. Neben Ärzten sind die Eltern wichtige Unterstützer im richtigen Umgang mit der Krankheit.
Bevor stärkere Medikamente oder erweiterte Therapiemaßnahmen in Betracht gezogen werden, kommen zunächst Cremes zum Einsatz. Zu Beginn einer Therapie setzen Ärzte meist auf Salben mit Harnstoff (Urea) sowie Salicylsäure. So wird die Abschuppung der Haut gefördert, was zu einer Reduzierung der äußerlich sichtbaren Hautschuppen führt.
Kortisonhaltige Salben kommen hingegen erst später zur Anwendung. Insbesondere bei Kindern ist diese Maßnahme umstritten. Zudem können Kortikoide nur kurzzeitig eingesetzt werden und lediglich auf eher kleinen Arealen.
Es spricht in dieser ersten Phase nichts gegen den Versuch, der Schuppenflechte mit bekannten Hausmitteln entgegenzuwirken.
Typische Hausmittel sind:
Möchten Sie nicht gleich auf Medikamente zurückgreifen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten im Bereich der Homöopathie.
Mittels Licht- oder Lasertherapie lässt sich die Heilung verbessern. Allerdings erhöht sich aufgrund der Strahlenbelastung das Hautkrebsrisiko, sodass diese Therapieform noch nicht bei Kindern zum Einsatz kommt.
Oftmals findet diese Therapie in Kombination mit speziellen Vitamin-D-Derivaten Anwendung. Ziel ist es dabei, die übermäßig starke Zellteilung bei der Schuppenflechte zu verringern.
Besonders bei schweren Krankheitsverläufen kommt eine medikamentöse Therapie zum Einsatz. Was hilft, hängt jedoch stark vom individuellen Krankheitsbild ab.
Moderne Therapien setzen vielfach auf Biologika. Diese speziellen Wirkstoffe sind körpereigenen Substanzen nachempfunden. Die Heilung ist damit nicht möglich, jedoch lassen sich die Symptome der Schuppenflechte bei einem Kind und einem Erwachsenen unterdrücken.
Probleme bereitet bislang, dass einige Patienten sich an die Biologika gewöhnen, sodass das Präparat gewechselt werden muss. Zusätzlich sind die Kosten sehr hoch, sodass eine solche Therapie meistens erst in Betracht kommt, wenn andere Mittel nicht helfen.
Diverse Studien zeigen, dass sich die Symptome der Schuppenflechte sowie die Anzahl der Schübe durch einen gesunden Lebensstil deutlich verringern lassen.
Übergewicht, mangelnde Bewegung und Stress verschlechtern oftmals den Zustand. Versuchen Sie daher, mit Ihren Kindern Sport zu machen, sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen und ausgewogen zu essen.
Für Erwachsene gilt außerdem, möglichst wenig Alkohol zu trinken und nicht zu rauchen, um eine Linderung der Beschwerden herbeizuführen.
Tipp: Möchten Sie mehr über das Thema wissen und sich mit anderen Betroffenen austauschen, nutzen Sie die Möglichkeit des Kontakts über die Website des Deutschen Psoriasis Bunds e.V.
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