Tiergestützte Pädagogik: Entdecke die Kraft tierischer Helfer

   
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tiergestützte Pädagogik
Was versteht man unter tiergestützter Pädagogik?

Bei der tiergestützten Pädagogik wird die Interaktion mit Tieren genutzt, um Lernprozesse zu fördern und emotionale & soziale Fähigkeiten zu stärken. Erfahre mehr.

Für wen ist diese Art der Pädagogik besonders geeignet?

Kinder mit Lernschwierigkeiten, speziellen Bildungsbedürfnissen oder sozialen Ängsten profitieren davon besonders. Einige Praxisbeispiele.

Wie wird man tiergestützte/r Pädagog/in?

Hierfür gibt es keine speziellen Zugangsregelungen. Eine pädagogische Grundausbildung ist eine gute Basis – danach kann man sich durch Kurse und Zertifikate weiterspezialisieren.

Tiergestützte Pädagogik? Klingt spannend! In diesem Blogbeitrag erfährst Du, warum der Einsatz von Tieren im Bildungsprozess nicht nur eine innovative, sondern auch eine höchst effektive Methode ist, um das Lernen und die Entwicklung von Kindern zu fördern. Du erhältst außerdem einen Einblick, welche Tiere sich besonders eignen und wie sie in pädagogische Konzepte integriert werden können.

Was ist tiergestützte Pädagogik? – Ein Überblick

tiergestützte Pädagogik
Therapeutisches Reiten kann eine tolle Möglichkeit sein, Kinder mit Behinderung zu fördern.

In der tiergestützten Pädagogik werden Tiere gezielt in Bildungs- und Fördermaßnahmen eingesetzt, um das Lernen und die persönliche Entwicklung von Menschen zu unterstützen.

Der Fokus liegt dabei auf der Interaktion zwischen Mensch und Tier und der Nutzung von natürlichen Verhaltensweisen und Eigenschaften der Tiere, um positive Lernerfahrungen zu fördern.

Hauptziele der tiergestützten Pädagogik

  • Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung: Tiere können dabei helfen, Empathie, Fürsorge und soziale Kompetenzen zu entwickeln.
  • Unterstützung von Lernprozessen: Die Anwesenheit von Tieren kann die Motivation und Konzentration von Lernenden verbessern und helfen, Lernblockaden zu überwinden.
  • Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten: Auch Menschen mit Kommunikationsstörungen können von der Interaktion mit Tieren profitieren.
  • Abbau von Stress und Angst: Tiere haben nachweislich eine beruhigende Wirkung auf Menschen, was besonders in stressigen Lernsituationen von Vorteil sein kann.

Wie Du siehst, kann die Arbeit mit Tieren in vielen Bereichen sehr gewinnbringend und hilfreich sein.

Tierische Helfer

Hunde, Katzen, Pferde, aber auch kleinere Tiere wie Kaninchen und Meerschweinchen eignen sich besonders für die pädagogische Arbeit.

Da sich verschiedene Tiere eignen, ist also auch für jeden etwas dabei und die Begegnung zwischen Mensch und Tier kann an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden.

Anwendungsbereiche

Tiergestützte Pädagogik wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, z. B. in Schulen, speziellen Therapiezentren, Bibliotheken (z. B. Lesehundeprogramme) und sogar in Gefängnissen. Von Kindern bis zu Senioren ist also für jedes Alter und jede Lebenssituation etwas dabei.

Menschen mit speziellen Bedürfnissen wie Autismus, ADHS, Verhaltensstörungen oder emotionalen Problemen können dabei ganz besonders von der Arbeit mit Tieren profitieren.

Ideen für die Interaktion mit Tieren in Kitas, Kindergärten und Schulen

Tiergestützte Pädagogik in Krippen, Kindergärten und Schulen wird immer beliebter, da sie nachweislich positive Auswirkungen auf die Lernumgebung und die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern hat. Hier sind einige konkrete Beispiele, wie diese Praxis umgesetzt werden kann:

Vorlesen mit Hunden

  • Idee: Einsatz von Hunden als Zuhörer beim Vorlesen
  • Ziel: Kinder, die sich beim Lesen unsicher fühlen, profitieren von der unvoreingenommenen Anwesenheit eines Hundes, was ihre Lese- und Sprechfähigkeiten verbessern kann.
  • Umsetzung: Ein ausgebildeter Therapiehund besucht regelmäßig die Einrichtung und die Kinder lesen ihm vor. Das senkt die Hemmschwelle und fördert das Selbstvertrauen.

Interaktion mit Pferden

  • Ziel: Einsatz von Pferden zur Förderung der Motorik und des Selbstvertrauens.
  • Effekt: Durch den Umgang mit Pferden entwickeln die Kinder ein besseres Körpergefühl und Selbstvertrauen.
  • Umsetzung: Ausflüge zu einem nahe gelegenen Reiterhof oder Zusammenarbeit mit einem Therapiezentrum, wo die Kinder die Grundlagen der Pferdepflege, des Führens und Reitens erlernen.

Kleintiere im Klassenzimmer

  • Programm: Haltung von Kleintieren wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Fischen direkt in der Einrichtung.
  • Ziel: Förderung der Verantwortung und des Einfühlungsvermögens der Kinder.
  • Umsetzung: Ein Kleintiergehege im Klassenzimmer, wobei die Kinder in die Pflege und Beobachtung der Tiere einbezogen werden. Die Kinder lernen Verantwortung für die Tiere zu übernehmen und deren Bedürfnisse zu verstehen.

Therapiehunde zur Unterstützung sozial-emotionaler Lernziele

  • Interaktion: Regelmäßige Besuche durch Therapiehunde.
  • Ziel: Unterstützung bei der Entwicklung sozialer Kompetenzen und beim Abbau von Ängsten.
  • Umsetzung: Der Hund wird in spezielle Übungen und Aktivitäten zur Förderung von Kommunikation und Teamarbeit eingebunden.

Beeindruckende Zahlen

Studien zeigen: Schüler, die regelmäßig mit Tieren arbeiten, zeigen eine um 35% verbesserte soziale Interaktion.

Das sind nur ein paar Beispiele dafür, wie tiergestützte Pädagogik in der Praxis umgesetzt werden kann. Je nach Gruppenzusammensetzung und Bedürfnissen können individuelle Konzepte die Kinder in ihrer Entwicklung optimal unterstützen.

Tiergestützte Pädagogik ins Lernumfeld integrieren: Tipps und Hinweise

tiergestützte Pädagogik
Auch ein Tagesausflug zu einem Bauernhof oder Streichelzoo kann auf dem Programm stehen.

Um tiergestützte Pädagogik erfolgreich in ein Lernumfeld zu integrieren, bedarf es sorgfältiger Planung und Überlegung.

Wichtige Überlegungen

  1. Die Auswahl von geeigneten Pädagogen oder geschultem Personal: zunächst muss geklärt werden, wer das pädagogische Konzept umsetzt und begleitet. Das können speziell dafür ausgebildete Pädagogen sein, aber auch geschultes Personal (z.B. in einer Kita).
  2. Alle beteiligten Personen sollten in Grundkenntnissen der Tierpflege und im Verhaltenstraining geschult sein, um zu garantieren, dass die Interaktionen zwischen Mensch und Tier sicher und respektvoll ablaufen.
  3. Auch Kenntnisse in Erster Hilfe für Tier und Mensch sind wichtig, um in Notfallsituationen reagieren zu können.
  4. Auch die Auswahl von passenden Tieren und dem richtigen Konzept ist äußerst wichtig. So müssen Art und Temperament eines Tieres zur spezifischen Lernumgebung passen.
  5. Auch sollten Tiere speziell für den Einsatz im Bildungsbereich trainiert sein, und z.B. mit unterschiedlichen Geräuschpegeln, vielen Menschen oder unerwarteten Bewegungen gut zurecht kommen
  6. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind rechtliche Bestimmungen. Dazu gehören lokale Vorschriften zur Haltung und zum Einsatz von Tieren in Bildungseinrichtungen oder auch eine geeignete Versicherung für Schäden oder Unfälle.

Tipp:

Es kann sich lohnen, regelmäßig Feedback von allen Beteiligten (Pädagogen, Kindern, Eltern) einzuholen, um die Aktivitäten bei Bedarf anzupassen und zu verbessern.

Das mag vielleicht erst einmal nach viel Vorbereitung klingen – doch gerade ein gut durchdachtes und abgesichertes Konzept kann am Ende für viel Freude und Erfolg sorgen und Kinder sowie Eltern begeistern.

Mit und von Tieren lernen

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Integration von Tieren in die Bildungsumgebung weitreichende Vorteile für Kinder bietet, indem sie nicht nur das Lernen und die soziale Interaktion fördert, sondern auch das emotionale Wohlbefinden und die kindliche Entwicklung verbessert.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der tiergestützten Pädagogik ist es jedoch unerlässlich, ein durchdachtes Konzept auf die Beine zu stellen und regelmäßig Feedback einzuholen, um den Prozess bei Bedarf anzupassen.

Quellen


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