Beobachtungsbogen in der Kita: Textbausteine, Muster und Formulierungshilfen

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
beobachtungsbogen in der kita
Warum ist ein Beobachtungsbogen in der Kita sinnvoll?

Auf einfache Weise lassen sich Beobachtungen gezielt dokumentieren, die ansonsten schlichtweg unbeachtet blieben. Ganz nebenbei fördert dies den Fokus im Hinblick auf die gezielte Beobachtung.

Ist die Aufstellung eines Beobachtungsbogens notwendig?

Da die Frühförderung zunehmend mehr Beachtung findet, gibt es inzwischen auch klare gesetzliche Regelungen, die eine Dokumentation der Fähigkeiten eines jeden Kindes in der Kita fordern.

Welchen Inhalt hat einen Beobachtungsbogen für die Kita?

Im Prinzip dient der Beobachtungsbogen dem Zweck, ein Kind möglichst umfassend einschätzen zu können. Dafür findet eine Untergliederung in verschiedene Kompetenzbereiche, wie beispielsweise die sozialen Fähigkeiten, die Sprachentwicklung oder die motorischen Fähigkeiten statt.

Mit einem Beobachtungsbogen in der Kita lassen sich individuelle Verhaltensweisen von Kindern leicht dokumentieren. So lässt sich die Entwicklung der Kinder im Kindergarten während der gesamten Zeit gut festhalten und gezielte Fördermaßnahmen zum Einsatz kommen.

In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, wie ein solcher Beobachtungsbogen für die Kita und die Krippe aufgebaut ist, welche Bereiche bei der Dokumentation besondere Berücksichtigung finden und wie das Beobachtungsverfahren in der Praxis abläuft.

Selbstverständlich erhalten Sie auch eine Vorlage für ein Muster als PDF, welches Sie zum Ankreuzen und Ausfüllen nutzen können.

1. Die kindliche Entwicklung festhalten – mit einem Beobachtungsbogen für die Kita ein Leichtes

einen beobachtungsbogen in der kita ausfuellen

Während eine Erzieherin die Gruppe betreut, können Sie sich ein paar Minuten Zeit für die gezielte Beobachtung nehmen.

Der Bereich der frühkindlichen Bildung rückt immer mehr den Fokus der Politik. Fachkräfte für den Kindergarten werden händeringend gesucht und es kommt zu immer neuen Zielsetzungen, um die verschiedenen Fähigkeiten von Kindern zu fördern.
Umso wichtiger wird es daher, die einzelnen Kinder im Blick zu behalten und genau zu beobachten.

Besonders viele ältere Erzieher und Erzieherinnen haben damit Schwierigkeiten, da sie sich in ihrer pädagogischen Ehre gekränkt fühlen. Vielfach herrscht die Ansicht, dass sie in der Lage seien, jedes Kind so zu fördern, wie es nötig sei.

Jedoch sollte ein Beobachtungsbogen für die Kita nicht als Überprüfung der pädagogischen Fähigkeiten betrachtet werden, sondern vielmehr als hilfreiche Stütze.

Besonders bei größeren Gruppen, wechselnden Erziehern oder auch Einrichtungen, die auf feste Gruppen verzichten, ist die Arbeit ohne Beobachtungsbogen undenkbar.

Eine entsprechende Vorlesung über Kindheitspädagogik sowie die Beobachtung und Dokumentation finden Sie hier:

Tipp: Orientieren Sie sich ganz einfach an unserem Beispiel für einen Beobachtungsbogen in der Kita.

2. Sich Zeit nehmen, um zu beobachten – im Alltag nicht immer leicht umsetzbar

kinder mit einer erzieherin im kindergarten

Meist bleibt wenig Zeit für die reine Beobachtung.

Auch wenn es theoretisch sinnvoll ist, Kinder für eine Zeit lang einfach nur zu beobachten, so ist dies in der Praxis nicht immer allzu leicht umsetzbar. In einem funktionierenden Team sollte jedoch stets dafür gesorgt werden, dass einzelne Erzieher die Möglichkeit bekommen, sich stets für einige Minuten schlicht auf die Beobachtung zu konzentrieren.

Oftmals sind auch erfahrene Fachkräfte erstaunt darüber, wie viel sich anhand kleiner Situationen ablesen lässt.
Folgen Sie unserem Beispiel und nutzen Sie eine Vorlage für einen Beobachtungsbogen in der Kita als PDF, so steht Ihnen dieser auch für Elterngespräche zur Verfügung.

Anhand klarer Kriterien und dem Aufschreiben konkreter Situationen lassen sich Verhaltensauffälligkeiten gegenüber den Eltern deutlich besser erklären, als wenn Sie versuchen, das Sozialverhalten allgemein als schwierig oder seltsam zu beschreiben.
Oftmals gestalten sich die Gespräche mithilfe eines Beobachtungs- oder Entwicklungsbogens deutlich angenehmer, da Sie sich an feststehenden Informationen orientieren können.

Um dem Bereich der Beobachtung noch etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sollten Sie den jeweiligen Beobachtungsbogen für die Kita auch im Team besprechen.
In vielen Fällen werden ähnliche Situationen von verschiedenen Erziehern und Erzieherinnen unterschiedlich bewertet.
Sehen Sie dies als Chance und nicht als Kritik an Ihrer eigenen Meinung. Im Zweifel lässt sich durch die Vielfalt an Argumenten eine geeignete Strategie zur Lösung bestimmter Probleme finden.

Achtung: Die Dokumentation mithilfe eines Beobachtungsbogens ist in der Kita nicht mehr nur eine Möglichkeit, sondern eine Pflicht (siehe § 13b des Kinderbildungsgesetzes des Landes NRW). Mindestens in halbjährlichem Abstand erfolgt eine entsprechende Neueinschätzung.

3. Der Inhalt des Beobachtungsbogens in der Kita

Eine Dokumentation der individuellen Fähigkeiten eines jeden Kindes hat den Sinn, ein Kind möglichst umfassend einschätzen zu können. Daher sind Beobachtungsbögen entsprechend breit gefächert und umfassen viele verschiedene Bereiche.

Neben der Sprache sowie der Sprachentwicklung spielen auch die Motorik sowie das soziale Miteinander eine entscheidende Rolle.

Konkret lässt sich ein Beobachtungsbogen in die folgenden Bereiche aufteilen:

einige beobachtungsboegen liegen uebereinander

Anhand eines Beobachtungsbogens lassen sich Veränderungen exzellent erkennen.

  • sprachliche Fähigkeiten: In den sprachlichen Bereich fallen nicht nur die Anzahl der Worte, sondern auch die Verständlichkeit, die Grammatik sowie sonstige Auffälligkeiten, wie beispielsweise Lispeln oder Stottern.
  • Grobmotorik: Läuft ein Kind staksig oder schief? Fällt es öfter hin oder balanciert es sicher über Balken und Hindernisse?
  • Feinmotorik: Kann ein Kind bereits einen Stift halten? Wirken gemalte Zeichnungen filigran oder eher konfus? Ist der Umgang mit einer Schere möglich?
  • Konzentrationsfähigkeit: Sind Kinder in der Lage, einer Geschichte für längere Zeit zu lauschen? Besteht die Möglichkeit, Regeln für ein Spiel in Ruhe zu erklären oder wechselt häufig der Fokus?
  • soziale Kompetenz: Wie ist der Umgang mit anderen Kindern? Werden Kompromisse gesucht oder ist ein Kind darauf erpicht, sich stets durchzusetzen? Sind Kinder in der Lage, mit einem verlorenen Spiel umzugehen?
  • emotionale Fähigkeiten: Können sich Kinder in andere Kinder hineinversetzen? Wird ein anderes Kind getröstet oder ignoriert? Gibt es besondere Verbindungen zwischen einzelnen Kindern?

Diese Aufzählung lässt sich beispielsweise durch besondere Stärken oder Schwächen eines Kindes sowie spezielle Eigenschaften, die nicht in eine der Kategorien fallen, ergänzen.

Tipp: Passen Sie die Fähigkeiten entsprechend des Alters an. Im U3-Bereich lassen sich die Unterschiede und Fortschritte dabei noch deutlich leichter dokumentieren.

4. Weitere Tipps zum Beobachtungsbogen in der Kita

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