Einige Menschen glauben, dass es gesundheitliche Vorteile bietet. Zum Beispiel eine verbesserte postnatale Erholung oder die Förderung der Milchproduktion.
Das Essen der eigenen Plazenta ist umstritten, da es potenzielle gesundheitliche Risiken birgt. Es ist wichtig, vorab mit einem Arzt zu sprechen.
Bei der Lotusgeburt werden Nabelschnur und Plazenta nach der Geburt nicht abgeschnitten, sondern fallen natürlicherweise ab. Das soll unter anderem die Mutter-Kind-Bindung stärken.
Du hast sicher schon mal davon gehört, dass einige Frauen nach der Geburt ihre Plazenta essen. Du hast Dich vielleicht auch schon mal gefragt, was sie dazu bewegt und ob es gesund ist. Plazenta essen ist ein kontroverses Thema, welches viele Fragen aufwirft.
Bei uns erfährst Du alles, was es über diesen Trend zu wissen gibt. Wir erklären Dir, was die Plazenta ist, welche Funktionen sie hat, was mit ihr geschieht und welche Vor- und Nachteile das Essen der Plazenta haben kann. Zudem geben wir Dir einige Tipps, wie Du Dich nach der Geburt optimal ernähren kannst.
Die Plazenta – oder Mutterkuchen – ist ein einzigartiges Organ, das sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter bildet. Sie verbindet das ungeborene Baby über die Nabelschnur mit der Mutter und versorgt es mit Sauerstoff, Nährstoffen und Hormonen. Sie ist also eine lebenswichtige Schnittstelle zwischen Mutter und Kind.
Die Plazenta hat aber auch eine Schutzfunktion, denn sie filtert schädliche Stoffe wie Bakterien, Viren oder Schwermetalle aus dem mütterlichen Blut und verhindert so, dass diese zum Kind gelangen. Sie wächst mit dem Baby mit und erreicht gegen Ende der Schwangerschaft einen Durchmesser von ca. 15 bis 20 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 500 Gramm.
Wurde das Baby geboren, löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand ab und wird als Nachgeburt ausgestoßen. Dies geschieht meist innerhalb einer halben Stunde nach der Geburt und wird von typischen Nachwehen begleitet. Die Hebamme oder der Arzt überprüft dann, ob die Plazenta vollständig abgegangen ist, um Komplikationen wie Blutungen oder Infektionen zu vermeiden.
In den meisten Fällen wird die Plazenta als medizinischer Abfall entsorgt. Manche Frauen entscheiden sich jedoch dafür, sie mit nach Hause zu nehmen, sie zu essen oder anderweitig zu verwenden.
Das Essen der Plazenta ist kein neues Phänomen. In vielen Kulturen gibt es Traditionen oder Rituale, die mit der Plazenta verbunden sind.
Zum Beispiel wird sie in einigen afrikanischen oder asiatischen Ländern als heilig angesehen und begraben oder verbrannt. In anderen wiederum findet sie medizinische Verwendung oder wird an Tiere verfüttert.
Auch in der Tierwelt ist es üblich, dass viele Säugetiere ihre Plazenta fressen, um Energie zu gewinnen oder Raubtiere abzuschrecken.
In den vergangenen Jahren hat das Essen der Plazenta vor allem in den USA an Popularität gewonnen, wo es als Teil des sogenannten “natürlichen” oder “alternativen” Gebärens angesehen wird.
Zahlreiche Prominente wie Kim Kardashian oder January Jones haben zugegeben, ihre Plazenta gegessen zu haben. Die Befürworterinnen des Trends behaupten, dass dies viele gesundheitliche Vorteile für die Mutter hat, zum Beispiel:
Diese Behauptungen basieren jedoch auf persönlichen Erfahrungen oder Anekdoten und sind wissenschaftlich nicht belegt. Es gibt keine Studien, die zeigen, dass das Essen der Plazenta tatsächlich einen positiven Effekt auf die Gesundheit oder das Wohlbefinden der Mutter hat. Im Gegenteil: Das Essen der Plazenta sogar schädlich sein kann.
Das Essen der Plazenta ist nicht nur unnötig, sondern auch potenziell gefährlich. Das liegt an den Abfallprodukten und Krankheitserregern, die sich während der Schwangerschaft in ihr ansammeln. Diese können bei Mutter und Kind zu Infektionen oder Vergiftungen führen.
Zum Beispiel können Bakterien wie Streptokokken oder Salmonellen in der Plazenta vorkommen und zu schweren Erkrankungen wie Sepsis oder Meningitis führen. Auch Viren wie HIV, Hepatitis oder Herpes können übertragen werden. Zudem kann die Plazenta Schwermetalle enthalten, die sich negativ auf das Nervensystem auswirken können.
Wichtig: Willst Du Deine Plazenta essen, lasse sie auf Infektionen testen, bewahre sie kühl auf, und koche sie gründlich durch. Konsultiere vorab auch Deinen Arzt oder Deine Hebamme.
Die Art und Weise, wie die Plazenta zubereitet wird, kann das Risiko erhöhen oder verringern. Manche essen sie roh, andere kochen, dörren oder gefrieren sie. Wieder andere lassen sie zu Pulver oder Kapseln verarbeiten. Diese Methoden sind jedoch weder sicher noch hygienisch.
Es ist wichtig, dass Du Dich ausgewogen und gesund ernährst, um Deinen Körper und Dein Baby mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Es hilft Dir, Deine Energie zu steigern, die Milchproduktion zu fördern, Deine Stimmung zu verbessern und Dein Immunsystem zu stärken.
Achtung: Das Essen der Plazenta ist kein Wundermittel für eine schnelle Erholung nach der Geburt!
Hier sind ein paar Tipps, wie Du Dich nach der Geburt optimal ernähren kannst:
Das Essen der Plazenta ist ein Trend, der Menschen entweder fasziniert oder abstößt. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise für die gesundheitlichen Vorteile, die manche Frauen davon erwarten. Im Gegenteil: Es kann sogar schädlich sein. Darum raten wir Dir dringend davon ab. Es gibt bessere Möglichkeiten, Dich nach der Geburt zu ernähren und zu pflegen.
Wenn Du Dich für Deine Plazenta interessierst oder ihr danken möchtest, kannst Du sie auch anders würdigen. Du kannst sie beispielsweise begraben, spenden, zu einem Kunstwerk machen oder sie fotografieren.