Verkalkte Plazenta: Ursachen und Auswirkungen auf Mutter und Kind

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
verkalkte plazenta
Was ist eine verkalkte Plazenta?

Da die Lebensdauer des Mutterkuchens jedoch nur auf 40 Wochen ausgelegt ist, kommt es im Verlauf zu Alterserscheinungen. So entstehen Verkalkungen, die allerdings nur in seltenen Fällen gefährlich werden können.

Welche Ursachen hat eine verkalkte Plazenta?

Jede Plazenta ist gegen Ende der Schwangerschaft leicht verkalkt. Dies ist völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Eine frühzeitige Verkalkung kann hingegen auf eine Grunderkrankung der Mutter hindeuten.

Wie wird eine Verkalkung der Plazenta behandelt?

Eine normale Verkalkung ist in der Regel nicht behandlungsbedürftig. Ist die Plazenta stark verkalkt, muss diese sehr engmaschig beobachtet werden. Um Komplikationen zu vermeiden, kann die Geburt ab der 37. SSW vorzeitig eingeleitet werden.

Während der Schwangerschaft hat die Plazenta eine besonders wichtige Funktion, da sie dafür sorgt, dass die Nährstoffe zwischen Ihnen und Ihrem Kind ausgetauscht werden können. Eine Störung dieser Funktion kann die Entwicklung des Kindes negativ beeinflussen. Eine stark verkalkte Plazenta kann im schlimmsten Fall eine vorzeitige Geburtseinleitung zur Folge haben.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was eine verkalkte Plazenta ist, welche Ursachen ihr zugrunde liegen und welche Auswirkungen sie auf das Baby haben kann. Zudem bekommen Sie Informationen darüber, inwiefern eine Behandlung notwendig ist und ob Sie einer Verkalkung vorbeugen können.

1. Die Verkalkung der Plazenta ist eine Alterserscheinung

Das Schwangerschaftshormon hCG

Die Plazenta ist zudem für die Bildung des Schwangerschaftshormons hCG zuständig. Laut einer aktuellen Studie führen hohe hCG-Werte zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit, eine Fehlgeburt zu erleiden. Allerdings führt die hohe Konzentration auch öfter zu Übelkeit und Erbrechen.

Frauen, bei denen sich der Kinderwunsch nun endlich erfüllt, sind zunächst einmal überglücklich, dass sie in einigen Monaten ihr Baby im Arm halten können. Während der Schwangerschaft kann es jedoch stets zu Komplikationen kommen, die beispielsweise dazu führen können, dass das Kind früher kommt.

Der Plazenta, oder auch Mutterkuchen genannt, kommt während der Schwangerschaft eine besonders wichtige Aufgabe zu. Das schwammige Gewebe ist über die Nabelschnur mit dem Kind verbunden. So regelt die Plazenta den Nährstoffaustausch zwischen Mutter und Kind. Zusätzlich werden Schadstoffe und Krankheitserreger vom Neugeborenen ferngehalten.

Was passiert aber, wenn die Plazenta verkalkt ist? Müssen sich werdende Mütter in diesem Fall ernsthafte Sorgen machen?

Grundsätzlich: Nein. Der Mutterkuchen hat nur eine Lebenszeit von etwa 40 Wochen. Dies bedeutet, dass er einem natürlichen Alterungsprozess unterlegen ist. Daher ist es üblich, dass es im Laufe der Zeit zu Verkalkungen kommt. Kurz vor der Geburt ist eine verkalkte Plazenta also völlig normal.

Die Ausprägung der Verkalkung wird in folgende Grade eingeteilt:

  • Grannum 1: leichte Verkalkung
  • Grannum 2: stärkere Verkalkung
  • Grannum 3: starke Verkalkung

Was die Plazenta ist und welche Funktion sie im Rahmen der Schwangerschaft erfüllt, sehen Sie auch noch einmal in diesem Video:

2. Eine Verkalkung kann im Rahmen verschiedener Erkrankungen auftreten

anatomie schwangerschaft

Die Plazenta ist ein Organ, welches nur während der Schwangerschaft besteht.

Wie bereits erwähnt, ist eine Verkalkung im Laufe der Schwangerschaft etwas völlig Normales. Die Zellen werden nicht mehr erneuert und das alte Gewebe wird bereits abgestoßen. In welcher Geschwindigkeit dieser Alterungsprozess voranschreitet, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Ist das Ausmaß der Verkalkung jedoch sehr groß, können Grunderkrankungen oder Autoimmunkrankheiten der Mutter dahinterstecken. Dazu zählen vor allem Diabetes mellitus, Präeklampsie oder Hormonstörungen.

Zusätzlich spielen auch die genetische Veranlagung und das Rauchen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung einer vorzeitigen Verkalkung. Denkbar sind auch viele weitere Ursachen. Forscher vermuten, dass es auch durch Stress oder durch Magnesium zu einer verstärkten Verkalkung kommen kann.

3. In der Regel ist keine spezielle Behandlung notwendig

schwangere frau beim ultraschall

Die Plazenta sollte regelmäßig per Ultraschall kontrolliert werden.

Ob eine Verkalkung vorliegt, kann sowohl Ihre Hebamme als auch Ihr Arzt feststellen. Dazu wird eine Ultraschall-Untersuchung durchgeführt. Verkalkungen sind in der Regel durch weißliche Ablagerungen zu erkennen.

Verkalkungen des Grades 1 und 2 sind absolut normal und haben keinen Krankheitswert. Das bedeutet, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Da die Versorgung des Babys nicht beeinträchtigt ist, ist auch keine Behandlung notwendig. In zahlreichen Studien konnten nachgewiesen werden, dass durch Verkalkungen weder frühzeitig Wehen auftreten, noch die Geburt beeinträchtigt ist.

Wurde bei Ihnen Grad 3 festgestellt, deutet dies darauf hin, dass es eine Vorerkrankungen bei Ihnen gibt. Dies gilt besonders dann, wenn Sie sich in den ersten Wochen der Schwangerschaft befinden. Lassen Sie diese Grunderkrankung unbedingt behandeln, um Durchblutungsstörungen und eine Mangelversorgung Ihres Kindes zu vermeiden.

Im schlimmsten Fall kommt es durch eine starke Verkalkung zu einer Plazentainsuffizienz. Infolgedessen wird das Baby nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Da Frauen in den meisten Fällen keine Symptome spüren, ist eine regelmäßige Untersuchung beim Arzt enorm wichtig. Ab der 37. SSW kann eine medikamentöse Geburtseinleitung erfolgen, um Komplikationen zu verhindern.

Aber auch bei sehr starken Verkalkungen ist keine Behandlung notwendig. Sie werden jedoch engmaschiger untersucht, um eine rechtzeitige Entbindung sicherzustellen. Um eine vorzeitige Geburt abzuwenden, sollten Sie sich außerdem schonen und wenn möglich Bettruhe halten.

Eine verkalkte Plazenta oder eine Plazentainsuffizienz geht oftmals auch mit zu wenig Fruchtwasser in der Fruchtblase einher.

4. Einer Verkalkung der Plazenta vorbeugen – ist dies möglich?

schwangere hoert mit dem rauchen auf

Wenn Sie in der Schwangerschaft rauchen, ist dies besonders gefährlich für Ihr ungeborenes Kind.

Viele schwangere Frauen fragen sich, ob es möglich ist, eine verkalkte Plazenta zu verhindern. Diese Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten, da dies davon abhängt, welche Ursache der vorzeitigen Alterung zugrunde liegt.

Ärzte und Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich das Rauchen negativ auf den Alterungsprozess auswirken kann. Durch das Rauchen kann es zu einer Minderdurchblutung kommen, die wiederum dazu führt, dass die Plazenta nicht richtig funktionieren kann. Die Folge können erhebliche Schäden am ungeborenen Kind sein. Daher sollten Sie unbedingt davon absehen, in der Schwangerschaft zu rauchen.

Zudem ist es wichtig, dass Sie Ihren Gesundheitszustand stets im Blick behalten. Auf diese Weise können Sie Unregelmäßigkeiten früh erkennen und dementsprechend gut behandeln. Dies gilt vor allem im Hinblick auf Diabetes mellitus oder Infektionskrankheiten.

Ist die Verkalkung hingegen genetisch bedingt, können Sie nichts tun, um dies abzuwenden. Sprechen Sie in diesem Fall unbedingt mit Ihrem Frauenarzt, inwiefern eine Behandlung notwendig ist.

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