Essen in der Kita: Das sollten Sie über die Ernährung im Kindergarten wissen

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
Kita-Essen-Ratgeber
Wie teuer ist das Essen in der Kita?

Für gesunde Ernährung müssen Eltern etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Mehrkosten halten sich jedoch in Grenzen.

Welche Qualität haben die vorbereiteten Speisen?

Das Kita-Essen ist in vielen deutschen Kindergärten verbesserungswürdig. Lediglich ein Drittel aller Einrichtungen bieten eine ausreichende Auswahl an Obst sowie Gemüse und verzichten auf eine fleischlastige Ernährung.

Worin bestehen die Vor- und Nachteile bei gekochtem oder geliefertem Essen?

Wird das Essen in der Kita selber gekocht, kann die Qualität direkt gewährleistet werden. Doch auch geliefertes Essen kann über eine Hohe Qualität verfügen. Belesen Sie sich an dieser Stelle über alle Pros und Contras.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist von elementarer Bedeutung, um Volkskrankheiten wie Diabetes sowie starkes Übergewicht zu minimieren. In vielen Kindergärten spielt der Essensplan noch eine untergeordnete Rolle.

In unserem Ratgeber gehen wir auf die Ernährung in der Kita, die Kosten für gesundes Essen für Kinder sowie die Möglichkeiten für Eltern zur Verbesserung der Situation ein.

1. Gesunde Kindergerichte sind nicht so teuer, wie viele glauben

Rückerstattung

Gesunde Kita-Verpflegung ist noch kein Standard.

Die meisten Kinder, die in Deutschland eine Kita besuchen, nehmen die Verpflegungsangebote der Einrichtungen an. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass 80 % der Kinder an einem angebotenen Frühstück, 73 % am Kita-Mittagessen sowie etwa 60 % aller Kinder an der Nachmittagsverpflegung teilnehmen.

Diese Quote, die bereits beeindruckend zeigt, wie viel Einfluss das Kita-Essen auf die gesamte Ernährung von Kindern hat, ist sogar noch ausbaufähig. Die Gründe, warum einige Eltern ihre Kinder nicht an der gemeinsamen Kita-Verpflegung teilnehmen lassen, liegen häufig darin begründet, dass die angebotenen Mahlzeiten schlichtweg nicht als gesund genug empfunden werden.

Dies ist in den meisten Fällen kein Trugschluss, denn lediglich jede dritte Kindertageseinrichtung sorgt für gesunde Gerichte für Kleinkinder. Ein häufiger Grund, den die Leiter vieler Kindergärten angegeben, sind die Kosten. Aber sind regionales Gemüse und Obst sowie wechselnde Gerichte mit einem geringeren Fleischanteil tatsächlich so teuer?

Innerhalb Deutschlands gibt es keine einheitlichen Standards, sodass sich die Kosten der täglichen Verpflegung teils stark unterscheiden. Im Schnitt zahlen Eltern für das Kita-Essen Ihrer Kinder am Mittag 2,40 Euro. Schätzungen gehen davon aus, dass das Essensgeld auf etwa 4,00 Euro erhöht werden müsste, um nachhaltig und gesund zu sein.

Bei 20 Tagen im Monat würde dies Mehrkosten von etwa 32,00 Euro pro Kind bedeuten. Im Gegensatz zu dem schnellen Kinderessen, welches Essenslieferanten für Kindergärten in Großküchen vorbereiten, ständen allerdings gesunde Lebensmittel auf dem Speiseplan.

2. Gesund kochen – so könnte gutes Kita-Essen aussehen

Hochwertiges und ausgewogenes Kinderessen beginnt bei der richtigen Getränkeauswahl. In Kindertageseinrichtungen sollten lediglich

  • Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure,
  • sowie ungesüßte Früchte- und Kräutertees

zur Verfügung stehen. Gegen frisch gepresste Säfte ist nichts einzuwenden, solange es um nicht mehr als ein Glas am Tag geht. Softdrinks, Eistees oder andere gesüßte Getränke haben hingegen in keinem Kindergarten etwas verloren.

Beim Frühstück sollten Obst, magere Milchprodukte, wie Quark und Naturjoghurt, sowie Vollkornprodukte auf dem Tisch stehen. Konkret könnte ein ausgewogenes Frühstück wie folgt aussehen:

  • ein paar Apfelscheiben
  • ungesüßte Müslis
  • etwas Rohkost, wie Paprika, Gurke oder Tomate
  • Vollkornbrot- oder Brötchen
  • Käse, z.B. Gouda, Emmentaler oder Butterkäse
  • Eier
leckere Kindergerichte

Gesunde Mahlzeiten bereiten nicht viel Mühe.

Es sollten nur wenige oder gar keine Wurstwaren verfügbar sein, da diese sehr viel Salz sowie verschiedene Geschmacksverstärker enthalten.

Ist das Mittagsmenü abwechslungsreich gestaltet, greifen Kinder gerne zu und freuen sich auf die verschiedenen Gerichte. Dabei gilt es eine Mischung zwischen einzelnen Lebensmitteln zu finden. Um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten, sollte der Fokus auf Gemüse liegen.

Wenig und vor allem mageres Fleisch, dafür mindestens einmal pro Woche Fisch – dies ist es, was vielen Kindergärten häufig fehlt. Derzeit ist die gesamte Ernährung sehr fleischlastig ausgeprägt. Es gibt nur wenige vegetarische Gerichte. Ganz automatisch übernehmen die Kleinen diese Essgewohnheiten und verinnerlichen den häufigen Fleischkonsum.

Alternativ oder ergänzend zu Gemüse, können Salate gereicht werden. Als Desserts eignen sich Joghurt- oder Quarkspeisen mit frischen Früchten. In dem klassischen gekauften Fruchtjoghurt aus dem Supermarktregal stecken leider kaum echte Früchte, dafür jedoch jede Menge Zucker und künstliche Geschmacksstoffe.

Statt Nudelgerichten bieten sich Kartoffel- oder Reisgerichte an, die deutlich mehr Ballast- und Nährstoffe enthalten.

3. Jedes Kind sollte ein Basiswissen über Ernährung haben

Kita-Essen

Vielen Erwachsenen und Kindern fehlt ein Grundwissen in Bezug auf die Ernährung.

Nicht nur vielen Kindern, sondern auch einem Großteil der Erwachsenen fehlt es an Kenntnissen im Bereich der Ernährung. Erstmals finden im Jahr 2018 die bundesweiten Tage der Kitaverpflegung statt. Im Rahmen des Projekts werden zahlreiche Workshops sowie Fachvorträge in vielen Kindergärten veranstaltet.

Dabei liegt der Fokus auf der Vermittlung von Wissen im Bereich der Ernährung. Die Veranstaltungen sind nicht nur für Kinder interessant. Auch Eltern und Erzieher sind eingeladen, um ein besseres Verständnis für die Materie zu entwickeln.

Findet in der Einrichtung, in die Ihre Kinder gehen, keine solche Veranstaltung statt, können Sie selbstverständlich aktiv werden und ein entsprechendes Projekt realisieren.

Wichtig ist, dass Erzieher und Eltern gemeinsam an einem Ernährungsbewusstsein arbeiten. Nur so sind kleine Kinder in der Lage, zu lernen, welche Lebensmittel Ihnen auf Dauer gut tun und von welchen Gerichten sie besser Abstand nehmen sollten.

Tipp: Je mehr positive Vorbilder Kinder im Bereich der Ernährung haben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auch im späteren Leben bewusst und gesund ernähren.
So beugen sie frühzeitig vielen Erkrankungen der modernen Gesellschaft vor.

4. Wichtige Fragen und Antworten – FAQs

Verpflegung im Kindergarten

Es gibt sehr unterschiedliche Essenslieferungen.

Soll Essen in der Kita geliefert oder selbst gekocht werden?

Der Idealfall ist sicherlich, dass das Essen in der eigenen Küche vor Ort zubereitet wird. So können die Qualitätsstandards eingehalten werden, ohne sich blind auf die Aussagen eines Zulieferers verlassen zu müssen.

Teils stehen jedoch keine geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung, sodass die Lieferung von außerhalb nötig ist. Es gibt jedoch zunehmend Caterer, die sich auf die gesunde und schonende Verarbeitung von Lebensmitteln spezialisiert haben.

Welche Unterschiede gibt es bei geliefertem Kinderessen?

Einige Kindergärten wärmen fertige Menüs lediglich auf, andere Kitas setzen hingegen auf teilfertige Menüs, die noch ergänzt werden müssen. Je weniger Arbeitsschritte in der Kita selbst erfolgen, desto mehr leidet die Qualität.
Generell erfolgt eine Einteilung in küchenfertige, garfertige, aufbereitfertige, regenerierfertige sowie tischfertige Lebensmittel.

Sind Essensregeln sinnvoll?

Beim Essen sollten Kinder möglichst wenigen Störungen ausgesetzt sein. Das Ziel liegt somit darin, Hektik und Unruhe zu vermeiden. Am besten gelingt dies durch klare Absprachen.

So macht es Sinn, dass größere Kinder den Tisch decken und kleineren Kindern helfen. Gleichzeitig sind Streitigkeiten und lautes Reden während dem Essen tabu. Mit wenigen einfachen Regeln können sich Erzieher bei der Arbeit entlasten und zugleich für eine angenehme Atmosphäre sorgen.

5. Ideen für die gesunde Lunchbox in der Kita

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