Wenn ein Kind mittags nicht essen will, muss es bis zum Abendessen warten. So gewöhnt es sich deutlich schneller an einen regelmäßigen Rhythmus. Dies gilt nicht, wenn ein Baby keinen Brei will. Versuchen Sie jedoch auch hier nicht, etwas zu erzwingen.
Isst Ihr Kind vergleichsweise kleine Mahlzeiten, benötigt es wahrscheinlich schlichtweg nicht mehr. Will ein Kind hingegen nicht essen, reicht das vorhandene Sättigungsgefühl vielleicht noch aus, um bis zur nächsten Mahlzeit durchzuhalten.
Sitzen Sie selbst lustlos am Tisch oder fällt hin und wieder das Mittag- oder Abendessen aus, weil ein paar Süßigkeiten und Chips ausgereicht haben, prägt dies maßgeblich das Verhalten Ihres Kindes. Achten Sie also auf regelmäßige und ausgewogene Kost.
Wenn ein Kind nicht essen will, kann dies schnell zur echten Belastungsprobe für Eltern werden. Erst einmal heißt es jedoch, ruhig zu bleiben. In den meisten Fällen endet die Phase bereits nach kurzer Zeit wieder von selbst.
Aber was steckt eigentlich dahinter, wenn ein Kind das Essen verweigert? Ab wann ist es angebracht, sich Sorgen zu machen? Und welche Lösungsansätze gibt es, wenn das Kind nicht essen will?
In unserem Ratgeber erfahren Sie, mit welchen Tipps Sie Ihre Kinder zum Essen animieren können, ganz ohne Druck auszuüben.
Inhaltsverzeichnis
Sobald ein Kind das Essen verweigert, schrillen bei vielen Eltern die Alarmglocken. Oftmals entstehen jedoch Probleme, wo eigentlich gar keine sein müssten.
Während Kinder mit einem Jahr häufig noch relativ offen sind und gerne neue Lebensmittel ausprobieren, kann sich das Essverhalten im Laufe der Entwicklung durchaus schwierig gestalten. Ein 4-jähriges Kind sagt deutlich häufiger Nein, sodass es hin und wieder zur Nahrungsverweigerung kommt.
Druck und Stress am Tisch machen es für Kinder nur noch schwieriger, sich zu entspannen und etwas zu essen. Sätze wie „Iss dein Gemüse auf, sonst bekommst du keinen Nachtisch.“ oder „Wenn du deinen Teller nicht leer isst, scheint die Sonne nicht.“ sind nicht zielführend.
Haben Kinder keinen besonderen Hunger, erreichen Eltern mit Druck eher das Gegenteil und problematisieren das Essverhalten. Kinder in der Trotzphase nutzen dies aus und versuchen ganz bewusst, sich gegen die strikte Reihenfolge aufzulehnen. Sobald Sie dieses Verhalten aus dem Konzept bringt, ist das Ziel erreicht.
Tipp: Im Schnitt endet die schwierige Zeit mit etwa 6 Jahren. Dies bedeutet allerdings nicht, dass ein 6-jähriges Kind nun alles isst. Meist wird es jedoch zunehmend leichter.
Wer richtig Hunger hat, isst etwas. Kinder sind im Gegensatz zu vielen Erwachsenen noch sehr stark von ihrem Hungergefühl geprägt. Sind sie noch gesättigt von der letzten Zwischenmahlzeit, fällt es vergleichsweise leicht, das Mittagessen abzulehnen.
Haben Kinder indes seit dem Frühstück nichts mehr bekommen, widerstehen nur wenige Kinder der Versuchung eines gelungenen Mittagessens. Wichtig ist, dass Kinder lernen, dass es lediglich zu bestimmten Zeiten etwas zu Essen gibt.
Wenn ein Kind mittags nicht essen will, muss es bis zum Abendessen warten. So gewöhnt es sich deutlich schneller an einen regelmäßigen Rhythmus. Selbstverständlich gilt dies nicht, wenn das Baby keinen Brei will. Versuchen Sie jedoch auch hier nicht, etwas zu erzwingen. Lehnt Ihr Baby das Essen ab, versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
Eine ausgelassene Mahlzeit ist kein Grund, sich Sorgen zu machen. Lediglich die permanente Nahrungsverweigerung stellt ein tatsächliches Problem dar.
Längst nicht alle Kinder essen gleich viel. Einige Babys benötigen lediglich zwei Drittel dessen, was ihre Altersgenossen zu sich nehmen. Bei Kindern, die sich viel bewegen und sehr aktiv sind, kann der Unterschied sogar noch wesentlich größer ausfallen.
Isst Ihr Kind also vergleichsweise kleine Mahlzeiten, benötigt es wahrscheinlich schlichtweg nicht mehr. Will ein Kind hingegen nicht essen, reicht das vorhandene Sättigungsgefühl vielleicht noch aus, um bis zur nächsten Mahlzeit durchzuhalten.
Ist die nächste Mahlzeit bereits absehbar und gibt es regelmäßig Snacks zwischendurch, besteht für Kinder keine Notwendigkeit, beim Mittagessen oder Abendessen zuzulangen.
Tipp: Nicht nur die Nahrungsmenge, sondern auch die Zusammensetzung unterscheidet sich von Kind zu Kind. Oftmals sind jedoch Zyklen zu beobachten, bei denen alle paar Tage ein anderes Lebensmittel im Fokus steht, welches Kinder scheinbar die ganze Zeit über essen können.
Achten Sie auf hochwertige und ausgewogene Lebensmittel und verzichten Sie weitestgehend auf Süßigkeiten und Zwischenmahlzeiten. Vollkornprodukte sowie Obst und Gemüse sind unverzichtbare Bestandteile einer gesunden Ernährung.
Dies funktioniert selbstverständlich nur, sofern Sie als Eltern ein Vorbild sind. Sitzen Sie selbst lustlos am Tisch oder fällt hin und wieder das Mittag- oder Abendessen aus, weil ein paar Süßigkeiten und Chips ausgereicht haben, prägt dies maßgeblich das Verhalten Ihres Kindes.
Achten Sie daher auf folgende Essensregeln:
Während viele Kinder, die erst 1 Jahr alt sind, meist noch gefüttert werden, ist dies bei älteren Kindern schon komplizierter. Sobald Kinder den Wunsch haben, selbst zu essen, kommt es meist dazu, dass ein Kind nicht essen will. Ihre Hilfe wird abgelehnt, sodass viele Eltern erst einmal überfordert sind.
Respektieren Sie diesen Wunsch jedoch, geht es nach einigen anfänglichen Versuchen meist von selbst. Achten Sie allerdings darauf, bei den ersten eigenen Essensversuchen vorbereitet zu sein.
Hat ein Kind die Grippe oder ist erkältet, hält sich der Appetit meist in Grenzen. Sofern Kinder krank sind, ist dies unproblematisch. Der Körper benötigt weniger Energie, da sich die Kleinen nur noch wenig bewegen und viel schlafen. Hält der Zustand allerdings länger an oder will ein Kind für mehr als nur einen Tag nichts essen, sollten sie Ihren Kinderarzt kontaktieren.
Haben die obigen Tipps keinen Erfolg und Ihr Kind will über einen längeren Zeitraum hinweg nicht essen, sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen. Unter Umständen sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder andere Krankheiten die Ursache des Problems. In den meisten Fällen vergehen die Phasen allerdings rasch wieder.
Grundsätzlich liegt die Auswahl des Essens in Ihrer Hand. Bleiben Sie jedoch offen für Vorschläge. Eine gute Möglichkeit, Kindern ein wenig Entscheidungsfreiheit zu geben ist eine Oder-Frage. Mit der Frage „Möchtest du lieber Hähnchen-Curry mit Reis und Salat oder Ofenkartoffeln mit buntem Gemüse?“ bekommt Ihr Kind das Gefühl, nicht übergangen zu werden.
Abgesehen von der eigenen Gesundheit leidet nicht nur die aktuelle Gesundheit eines Kindes unter schlechten Ernährungsgewohnheiten. Vielmehr zeigen Studienergebnisse, dass Kinder sich bei der Auswahl ihrer Ernährungsvorlieben und -abneigungen an denen ihrer Eltern orientieren.
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