Vertrauensspiele für Kinder: Übungen zur Teambildung in Kita und Schule

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
vertrauensspiele von eltern mit kindern
Warum ist es wichtig, dass Kinder Vertrauen lernen?

Die Entwicklung zahlreicher individueller Fähigkeiten hängt maßgeblich davon ab, mit anderen zusammenzuarbeiten. Fehlt dieser wichtige Aspekt, stellt das Leben in der Gesellschaft Kinder und natürlich auch Erwachsene vor eine große Herausforderung.

Gibt es Vertrauensspiele, die sich speziell für Kinder in der Kita eignen?

Je früher Kinder lernen, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen, desto leichter wird es, auf die Hilfe anderer zurückzugreifen und mit anderen gemeinsam zusammenzuarbeiten. Aus diesem Grund finden Sie hier einige Ideen für Vertrauensspiele in der Kita.

Inwiefern unterscheiden sich Vertrauensspiele in der Schule?

Während die Fähigkeiten von Kindern in der Kita noch etwas eingeschränkt sind, können die Spielideen in der Grundschule sowie der weiterführenden Schule durchaus komplexer sein. Dennoch eignen sich die Grundlagen vieler Spieler auch für ältere Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene.

Teamwork und Vertrauen sind wichtige Eigenschaften, die Kinder nicht erst in der Schule, sondern bereits in der Kita und im Kindergarten lernen sollten.

In unserem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Vertrauensspiele für unterschiedliche Altersgruppen vor und erklären, wie und zu welchem Zeitpunkt sich diese am besten einsetzen lassen.

1. Vertrauensspiele als wichtiger Teil der Erlebnispädagogik

Vertrauensspiele für Erwachsene

Übungen zur Teambildung sind nicht nur etwas für Kinder, sondern kommen in zahlreichen Unternehmen zum Einsatz. Dabei orientieren sich die Kooperationsspiele für Erwachsene stark an der Erlebnispädagogik

Im Laufe der Kindheit gibt es sehr viele unterschiedliche Bereiche, in denen Kinder etwas dazulernen. Langsam aber sicher verbessert sich das Sprachgefühl, die motorischen Fähigkeiten sind ausgereift und auch in kognitiver Hinsicht gibt es viel zu entdecken.

Ein ideales Mittel, um die Fertigkeiten von Kindern zu verbessern, sind Spiele. Viele Dinge lassen sich jedoch nicht allein erreichen, sodass erst die Zusammenarbeit mit anderen zum Erfolg führt. Ein geeignetes Mittel, um Kindern einer Gruppe ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln, sind Vertrauens- und Kooperationsspiele.

Dabei können Sie die verschiedenen Spielideen sowohl als Kennenlernspiele nutzen oder aber um Kinder enger miteinander in Kontakt zu bringen.

Je früher Kinder lernen, auf die Hilfe anderer zurückzugreifen, desto ausgereifter werden die sozialen Fähigkeiten.
Nutzen Sie die verschiedenen Spiele daher von Zeit zu Zeit, um Kindern ein Gefühl dafür zu vermitteln, was sich in der Gemeinschaft alles erreichen lässt und warum es wichtig ist, anderen Menschen Vertrauen zu können.

Tipp: Mit RespAct setzt sich die Camp Group gGmbH dafür ein, Kindern mit Vertrauensproblemen zu helfen und die Integration in der Schule zu fördern.

2. Vertrauensspiele im Kindergarten

Vertrauen spielt in jedem Alter eine wichtige Rolle. Um dieses zu fördern und Kindern die Möglichkeit zu eröffnen, anderen zu vertrauen, aber auch selbst Verantwortung zu übernehmen, finden Sie in den folgenden Absätzen einige passende Spielideen.

2.1. Führen und geführt werden

ein junge laeuft mit einer augenbinde herum

Es ist gar nicht so leicht, sich mit verbundenen Augen zurechtzufinden.

Bauen Sie zunächst einen kleinen Hindernis-Parcours im Kindergarten auf. Dies funktioniert sowohl drinnen als auch draußen.
Teilen Sie die Kinder für dieses Spiel als nächstes in Zweiergruppen ein. Jedes Team bekommt eine Augenbinde.

Während einem Mitspieler die Augen verbunden werden, hat der andere Spieler die Aufgabe, das Kind sicher durch den Parcours zu führen.

Achten Sie bei diesem Spiel darauf, dass Sie die Kinder der Gruppe nicht überfordern. Beginnen Sie daher mit kurzen Strecken und einfachen Übungen.
Blind zu sein, auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist, kann sehr erschreckend wirken.

Alternativ können Sie das Spiel auch so gestalten, dass eine Person einen anderen durch gezielte Kommandos von einem Ende des Raums zum anderen leiten muss.
Da dies für kleine Kinder noch relativ schwierig ist, eignet sich diese Übung erst ab vier oder fünf Jahren.

Tipp: Etwas leichter wird es, wenn Kinder krabbeln, anstatt zu laufen. So minimieren Sie zudem das Verletzungsrisiko bei eher ungenauen Kommandos.


2.2. Den Partner finden

Bei diesem Spiel stellen sich alle Kinder in einem großen Kreis im Raum auf. Nun werden allen Kindern die Augen verbunden.
Als nächstes haben die Kleinen die Aufgabe, einen vorher ausgewählten Partner blind wiederzufinden.

Dies funktioniert, indem sich alle Kinder langsam in die vorher festgelegte Richtung bewegen. Alle Mitspieler sollten die Arme ausstrecken, um Zusammenstöße mit anderen Kindern zu vermeiden und den richtigen Partner zu finden.

3. Vertrauensspiele für Kinder in der Schule

kinder legen die haende uebereinander

Fördern Sie die Teamfähigkeit durch Vertrauensspiele.

Während es im Kindergarten häufig noch relativ harmonisch abläuft, kommt es in der Grundschule sowie auf weiterführenden Schulen häufig zu Ausgrenzung und Mobbing.
Um diesen Phänomenen frühzeitig entgegenzuwirken, eignen sich gruppendynamische Spiele, die sich teils in regulären Stunden oder aber im Sportunterricht anbieten.

Wichtig ist aber vor allem, dass der Lehrer oder die Lehrerin alle Schüler stets im Blick haben, um Problemen vorzubeugen.

In den folgenden Absätzen stellen wir Ihnen einige Spiele für Gruppen vor, die sich bestens dafür eignen, den Zusammenhalt in der Klasse zu stärken.

3.1. Der blinde Reiter

Bei diesem Spiel müssen sich die Kinder zu zweit zusammenfinden. Etwas besser für die Förderung der Gruppendynamik ist es indes, wenn Sie als Gruppenleiter Paare zusammenwürfeln, die unter normalen Umständen eher nicht zusammenarbeiten würden.

Ein Kind steigt auf den Rücken des anderen. Das untere Kind, das Pferd, bekommt dabei die Augen verbunden. Nun muss das obere Kind, der Reiter, sicher durch einen Parcours kommen.
Je nach Alter der Kinder und Komplexität des Parcours kann dies auf unterschiedliche Weise geschehen. So stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Auswahl:

  • direkte Ansprache
  • nonverbale Kommunikation mittels Druck von Armen und Beinen
  • alternativ können Sie ein Band als Verbindung nutzen, sodass sich die Kinder freier bewegen können

Tipp: Wechseln Sie im Anschluss an den ersten Durchgang die Positionen.

3.2. Sich einfach mal fallen lassen

kind springt bei einem vertrauensspiel in die arme seines vaters

Es erfordert Mut und Vertrauen, zu springen oder sich fallen zu lassen.

Vielleicht halten Sie es für einfach, sich fallen zu lassen. Allerdings ist es dies keineswegs, wenn man auf einen anderen oder aber die Gruppe angewiesen ist.

Bilden Sie einen kleinen Kreis. Nun stellt sich ein Kind mit verbundenen Augen in die Mitte und lässt sich nach außen fallen, sodass die anderen Kinder es auffangen und anschließend sanft in eine andere Richtung stupsen. Wichtig ist bei diesem Spiel, dass das Kind in der Mitte sich möglichst steif macht, um besser aufgefangen und wieder zurückgeschoben werden zu können.

Funktioniert diese Übung bereits gut, können Sie auch eine Partnerübung mit wechselnden Partnern daraus machen. Etwas mehr Mut erfordert es, sich von einem hohen Kasten in die Hände der Gruppe fallen zu lassen.

4. Weiterführende Literatur zum Vertrauen und für Vertrauensspiele



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