Spielen dient nicht nur der Beschäftigung, sondern hilft Ihrem Kind beim Erlernen neuer Fertigkeiten.
Brett- oder Kartenspiele sind ein Spaß für die ganze Familie und stärken das Miteinander.
Nicht nur Ihre Meinung sollte beim Spielzeugkauf ausschlaggebend sein, sondern auch die Ihres Kindes. Welche weiteren Faktoren Sie berücksichtigen können, lesen Sie hier.
Im Kinderzimmer wächst die Spielesammlung ab drei Jahren zusehends. Geschenke von Freunden und Verwandten gesellen sich bei jeglichen Anlässen hinzu, denn die Auswahl an Spielen ist riesig. Sie reicht von klassischen Puzzle-Spielen bis hin zu digital unterstützten Lernangeboten, sodass keine Langeweile aufkommt.
Doch wie soll man sich da entscheiden? In unserem Beitrag haben wir die wichtigsten Informationen für Sie zusammengetragen, zum Beispiel worauf beim Spielzeugkauf zu achten ist und welche Spiele für 3-Jährige besonders empfehlenswert sind.
Inhaltsverzeichnis
Im Alter von drei Jahren stapeln sich in den Kinderzimmern meist schon zahlreiche Spielsachen, die zum Anfassen sowie Entdecken einladen und nicht zuletzt der Beschäftigung dienen. Dabei geht es allerdings nicht nur um Spiel und Spaß: Mit den richtigen Angeboten fördern Sie gezielt die sozialen und motorischen Fähigkeiten Ihres Kindes.
Denn beim gemeinsamen Spielen sind Geduld und Aufmerksamkeit gefragt: Wie sind die Spielregeln? Wann bin ich an der Reihe? Dazu muss das Kind die Handlungen der übrigen Spieler stets im Blick behalten. Sobald es am Zug ist, kommt die Feinmotorik zum Einsatz, um Kärtchen aufzudecken oder Figuren zu setzen. Dass hierbei eine Menge Konzentrationen verlangt wird, ist einleuchtend. Gerade deshalb eignen sich Spiele bestens zur Förderung im Vorschulalter.
Bevor es losgeht, sollte Folgendes geklärt sein:
- Hat Ihr Kind die Spielregeln verstanden?
- Ist es aufmerksam und möchte von sich aus am Spiel teilnehmen?
- Ist das Spiel für das Alter bzw. die Fähigkeiten ihres Kindes geeignet?
- Haben Sie selbst genügend Zeit und Ruhe mitzuspielen?
Keine Frage: Gemeinsam macht das Spielen am meisten Spaß und obendrein kann die ganze Familie daran teilhaben. Aus diesem Grund erfreuen sich Tischspiele seit jeher großer Beliebtheit. Wir haben Ihnen eine Auswahl an Empfehlungen zusammengestellt, die freudige Spielstunden im Kreis der Familie garantieren.
Obstgarten
Einer der Klassiker schlechthin ist Obstgarten von Haba. Erfahrungsgemäß ernten auch die Großen hierbei noch mit Begeisterung das Obst von den Bäumen, bevor es der Rabe frisst. Denn darum geht es bei diesem Team-Spiel: Jeder bekommt ein kleines Körbchen und würfelt, wenn er an der Reihe ist. Je nach Farbe erntet er Äpfel, Kirschen, Pflaumen oder Birnen vom Spielbrett. Zeigt der Würfel hingegen den Raben, so muss eines von sechs Puzzleteilen mit dem Raben in die Mitte gelegt werden. Ziel des Spiels ist es, alles Obst geerntet zu haben, bevor der Raabe vollständig zusammengesetzt ist.
Dreijährigen geht es noch nicht ums Gewinnen, weshalb Team-Spiele bestens geeignet sind. Zusätzlich lernen sie bei diesem Spiel die Gestalt heimischer Obstsorten und das Zuordnen von Farben.
Aquarium
Auch dieses Spiel ist vielen vertraut. Es geht darum, mit einer Angel Fische aus dem nicht einsehbaren Becken zu ziehen. Diese haften am Magneten der Angelschnur. Hierbei steht auch ein wenig mehr der Wettkampf im Vordergrund, denn wer am meisten angelt, gewinnt. Das Spiel von Ravensburger ist für zwei Personen geeignet und fordert die Feinmotorik Ihres Kindes heraus.
Hinweis: Auch wenn die Spielregeln simpel scheinen: Dreijährige sind noch nicht in der Lage, mit Gleichaltrigen allein Gesellschaftsspiele zu spielen. Achten Sie darauf, dass stets eine ältere Person am Spiel teilnimmt, um auf die Einhaltung der Regeln zu achten und positives Vorbild zu sein.
Es gibt zahlreiche Brettspiele, bei denen es darum geht, als erster ans Ziel zu gelangen: Tempo, kleine Schnecke oder Lotti Karotti (ab 4 Jahren) sind nur zwei der zahlreichen Angebote. In jedem Fall lernt Ihr Kind hierbei das Abzählen von Feldern und das Setzen der Spielfigur. Nicht zuletzt muss man dann aber auch mal verlieren können.
Zugegebenermaßen fällt das Halten von Karten einigen Kinder noch recht schwer. Deshalb sollte man mit wenigen Karten beginnen. Geeignet sind beispielsweise Quartette. Es gibt sie in allen möglichen Varianten: von Bauernhoftieren über Prinzessinnen bis hin zu Grimms Märchen. Lassen Sie Ihr Kind am besten selbst ein Spiel auswählen!
Auch Der Schwarze Peter kann ab drei Jahren gespielt werden. Es gibt ihn von Ravensburger in einer kindgerechten Version zu kaufen. Ebenso weckt auch Mau Mau schon die ersten strategischen Talente Ihres Kindes.
Wenn es um das Merken von Karten geht, steht noch immer Memory unangefochten an der Spitze. Welches Kind packt nicht der Ehrgeiz, wenn es darum geht, den höchsten Kartenstapel vor sich zu sammeln? Führen Sie das Spiel zuerst mit wenigen Paaren (etwa acht bis zehn) ein, um Ihrem Kind schnelle Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Doch unterschätzen sie die Kleinen auch keinesfalls: Pfiffige Memory-Fans werden Ihnen als Eltern bald haushoch überlegen sein!
Das Greifen mit Daumen und Zeigefinger ist eine wichtige Fähigkeit, die Sie Ihrem Kind spielerisch erlernen können. Dafür eigenen sich vor allem Steckspiele, die es aus Holz oder Plastik gibt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Mosaik-Steckspiel? Allein oder gemeinsam mit Ihnen hat das Kind dabei die Aufgabe, kleine Farbplättchen nach einer Vorlage zu einem Bild zusammenzusetzen. Natürlich darf es seiner Kreativität hierbei auch ganz freien Lauf lassen!
Größere Vorschulkinder (ab 5 Jahren) können insbesondere auf Reisen mit dem Würfel-Ass beschäftigt werden. Dabei werden Stäbchen entsprechend der Augenzahl des Würfels in Löcher gesteckt oder im besten Falle komplett in der kleinen Holzbox versenkt. Ziel ist es, alle Stäbchen loszuwerden – und dabei zählt neben dem Würfelglück auch ein helles Köpfchen.
Laut einer Erhebung des Deutschen Jugendinstituts haben 31 % der Dreijährigen Erfahrungen mit Apps. Kein Wunder, denn das Angebot digitaler Lernspiele für Computer oder Tablet nimmt immer mehr zu. Wählen Sie einen werbefreien Anbieter und beobachten Sie Ihr Kind beim Spielen. Wenn es sich solange konzentrieren kann, sind zehn bis 20 Minuten täglich vor dem Bildschirm erlaubt.
Beim Lernen im Kindergartenalter sollte stets der Spaß im Vordergrund stehen, sonst verlieren die Kleinen schnell ihre Geduld und der Erfolg bleibt aus. Wie oben ausgeführt wurde, eigenen sich fast alle Kinderspiele zum Erlernen wichtiger Fertigkeiten. Wenn Sie aber aber besonders gezielt Zahlen, Buchstaben, das Rechnen mit Geld oder die Tierwelt näherbringen möchten, steht Ihnen die Möglichkeit von Sticker- oder Magnetbüchern zur Verfügung. Sobald ihr Kind malen kann, darf es auch selbst mit Stiften kindgerechte Arbeitshefte ausfüllen. Ist Ihr Kind noch nicht soweit, dann kann es seinen Horizont mit dem Tiptoi erweitern: Der Stift verrät beim Berühren des passenden Zubehörs Wissenswertes aus allen Lebensbereichen.
Ein Spielzeug zur stillen Beschäftigung ist der bambino–LÜK-Kasten. Hierbei muss Ihr Kind Bilder einander zuordnen, indem es sechs Symbole auf die richtigen Felder des Kastens setzt. Anschließend kann es sich anhand des Musters auf der Rückseite selbst kontrollieren.
Bewegung an frischer Luft hält gesund, doch auch hierbei will Ihr Kind beschäftigt sein. Für den eigenen Garten oder einen nahe gelegenen Park gibt es eine große Auswahl an Sportspielen, die mit und ohne Zubehör durchgeführt werden können.
Ein Ringwurfspiel aus Holz ist schnell aufgebaut und fordert den Ehrgeiz der ganzen Familie heraus: Wer trifft am besten und aus welcher Entfernung? Wenn das Zielen noch nicht ganz so klappen mag, können Sie auch mit Dosenwerfen beginnen. Verwenden Sie Trinkbecher oder ausgewaschene Konservendosen, um sie auf einem Tisch zu stapeln. Dann dürfen die Kinder mit Tennisbällen oder Sandsäckchen danach werfen. Auch leere Flaschen finden Ihre Verwendung: Füllen Sie diese zur Hälfte mit Sand oder Kies und stellen Sie sie anschließend im Dreieck als Kegel auf. Ein Fußball dient als Kugel und schon kann es losgehen!
Tipp: Die vorgestellten Spiele eigenen sich auch für den Kindergeburtstag. Belohnen Sie die Kinder am besten mit kleinen Preisen, um die Motivation anzukurbeln! Achten Sie jedoch darauf, dass jeder das Gleiche gewinnt und kein Neid aufkommt, indem Sie Spielwaren-Sets für die Feier kaufen.
Im Garten gibt es jede Menge zu entdecken. Da braucht es nicht unbedingt ein Spielzeug. In einer kleinen Gruppe können sich Vorschulkinder für Spiele aus Naturmaterialien die tollsten Fantasiewelten zusammenbasteln: Steine, Äste und Blätter können mühelos in andere Gegenstände verwandelt werden.
Auch ein Wettrennen, Fangen oder Verstecken sind Spiele, die über Generationen Ihren Charme behalten haben. Die Spielregeln sind schnell erklärt und so kann jeder mitmachen. Um Altersunterschiede auszugleichen können Sie als Eltern beispielsweise nur auf einem Bein hüpfen oder beim Wettrennen einen Vorsprung vereinbaren.
Bestimmt mussten auch Sie schon einmal ein weinendes Kind aus dem Spielwarengeschäft tragen, nachdem sie ihm seinen Herzenswunsch versagt haben. Rosa glitzerndes Plastikspielzeug für Mädchen und immer neue Autos oder Spielzeugwaffen für Jungs – die neusten Trends der Kindergartenfreunde stehen bei Ihrem Kind ganz oben auf der Wunschliste und erscheinen in Ihren Augen sicherlich sinnfrei. In der Tat bietet die Spielzeugindustrie zahlreiche Kuriositäten an, deren pädagogischer Wert mehr als zweifelhaft ist.
Wir haben einige Grundbedingungen für Sie zusammengetragen, die das Spielzeug erfüllen sollte:
Achten Sie auf… | Begründung |
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Material |
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Langlebigkeit |
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Altersempfehlungen |
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Auch wenn Sie diese Hinweise im Hinterkopf behalten sollten, dürfen Sie Ihrem Kind natürlich auch Spielzeug kaufen, das Ihnen unsinnig erscheint und unseren Empfehlungen widerspricht. Geschenke sollen schließlich dem Beschenkten gefallen!
Und noch eines sollten Sie beachten: Es müssen nicht immer geschlechterspezifische Spielsachen sein. Auch Jungs dürfen mit Puppen und Mädchen mit Autos spielen! Beobachten Sie einfach, was Ihr Kind in dieser Phase seines Lebens am meisten anspricht oder fragen Sie nach seinen Wünschen.
Bildnachweise: Adobe Stock/spass, Adobe Stock/JackF, Adobe Stock/Maria Sbytova (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)