Die Feinmotorik setzt eine gute Koordination kleiner Muskeln voraus. Diese ist sowohl für das Sprechen als auch für eine hohe Fingerfertigkeit erforderlich.
Feinmotorik beginnt schon beim Greifen und Festhalten erster Gegenstände. Weitere feinmotorische Fähigkeiten sowie wann Ihr Kind diese beherrschen sollte, lesen Sie hier.
Die Bandbreite an Spielen und Übungen zur Förderung der Feinmotorik ist äußerst breit. Hilfsmittel können dabei Knete oder Perlen darstellen.
Im Gegensatz zur Grobmotorik geht es bei der Feinmotorik um kleine und sehr präzise Bewegungen, die uns im Alltag immer wieder begegnen.
Bei Kindern sind diese Fähigkeiten zunächst noch nicht vorhanden, sodass Sie die Feinmotorik gezielt fördern sollten.
Aber welche Übungen gibt es, um die Feinmotorik zu fördern? Warum ist die Feinmotorik überhaupt so wichtig? Und was fällt alles unter den Begriff?
In unserem Artikel erklären wir, was es mit der Feinmotorik auf sich hat und stellen verschiedene Spiele vor, mit denen sich die Feinmotorik bei Kindern trainieren lässt.
Inhaltsverzeichnis
Um einen Stift halten zu können, bedarf es viel Übung.
Zunächst stehen bei vielen Eltern die grundlegenden grobmotorischen Fähigkeiten im Fokus. Selbstverständlich ist es beeindruckender, wenn ein Kind sich erstmals an einem Stuhl hochzieht oder die ersten Schritte läuft.
Allerdings ist auch das Greifen eines Balls oder das genaue Platzieren eines Gegenstandes eine enorme Herausforderung, die nicht unterschätzt werden sollte.
Beweglichkeit, Koordination sowie die Verbindung mit visuellen Informationen sind es, die die Feinmotorik ausmachen.
Beim Basteln im Kindergarten werden bereits zahlreiche Grundlagen für die feinmotorischen Fähigkeiten gelegt. Noch deutlich wichtiger wird es, wenn es in die Grundschule geht und Kinder lernen zu schreiben.
Neben der Fingerfertigkeit umfasst die Feinmotorik folgende Bereiche:
Für all diese Aspekte sind viele kleine Muskeln zuständig, deren gezielte Bewegung Zeit erfordert. Beginnen Sie daher möglichst frühzeitig damit, die Feinmotorik zu fördern. Grimassen zu schneiden, ist also nicht nur Albernheit, sondern auch ein Teil des Lernprozesses.
Jedes Baby entwickelt sich unterschiedlich schnell. Manche Kinder laufen bereits nach neun Monaten, während andere Kinder erstmals mit 15 oder 16 Monaten auf die Idee kommen, allein zu laufen. Nicht immer hängt dies von der jeweiligen Förderung ab, sodass Sie nicht nach gewissen Zeitabständen bestimmte Ergebnisse erwarten können.
Vielmehr ist es wichtig, Kindern von Beginn an die Möglichkeit zu geben, ihre feinmotorischen Fähigkeiten zu entwickeln. Helfen Sie Ihrem Kind, aber achten Sie darauf, dass der Spaß an der Aufgabe im Mittelpunkt steht.
In den folgenden Abschnitten finden Sie einige Spiele sowie Ideen für den Alltag, mit denen Sie die Feinmotorik im Kindergarten oder auch zu Hause fördern können.
Knallige Farben und hohe Kontraste wirken besonders anziehend auf Babys.
Von Beginn an spielen die Finger eine wichtige Rolle für Babys. Mit der Hand greifen sie direkt zu. Allerdings ist die präzise Steuerung der einzelnen Finger anfänglich noch etwas eingeschränkt.
Große Bälle oder Spielzeug, das Kinder mit der ganzen Hand greifen können, sind daher in den ersten 6 Monaten ideal. Es dauert jedoch etwa 3 Monate, bis die Hände ein kleines bisschen unter Kontrolle sind. In der ersten Zeit ballen Babys häufig die Fäuste und können noch nicht gezielt greifen.
Erste motorische Übungen sind daher erst ab einem Alter von 3 Monaten sinnvoll.
Mit der Zeit können die einzelnen Gegenstände immer kleiner und komplexer werden, damit Kinder diese durch Drehen, Halten sowie in den Mund stecken untersuchen können.
Wechseln Sie die jeweiligen Objekte öfter, damit diese immer wieder einen Anlass zur Beschäftigung bieten.
Achtung: Achten Sie darauf, dass Sie kleinen Kinder keine Gegenstände geben, an denen sie sich verschlucken können.
Besonders gut lässt sich die Feinmotorik von Kindern beim Basteln fördern. Denn wenn Kinder einen Stift halten, um zu malen oder eine Schere koordinieren müssen, um etwas zu schneiden, erfordert dies eine hohe Konzentration und Fingerfertigkeit.
Verschiedene Figuren mit Knete zu formen oder Perlen auf eine Schnur zu fädeln, um daraus eine Halskette oder ein Armband zu kreieren, sind daher exzellente Gelegenheiten, die Feinmotorik zu verbessern und ganz nebenbei die Kreativität zu schulen.
Im Kindergarten mit Farben zu experimentieren oder im Sandkasten eine Burg zu bauen, sind alles Möglichkeiten, kreative Freiheit mit feinmotorischer Förderung zu kombinieren.
Möchten Sie nebenbei die Sprachentwicklung in den Fokus rücken, sind Fingerreime eine perfekte Gelegenheit.
Versuchen Sie es doch einmal mit einem der folgenden Spiele für 3- bis 4-jährige (oder auch ältere) Kinder:
Vereinen Sie verschiedene Förderbereiche miteinander.
Tipp: Für etwas ältere Kinder eignen sich Spiele wie Mikado oder Jenga, bei denen eine ruhige Hand gefragt ist.
Eltern und Erzieher können feinmotorische Fähigkeiten auch im Alltag immer wieder herausfordern. Zähneputzen oder das Anziehen der Jacke sowie der Schuhe sind Herausforderungen für die Feinmotorik.
Mit der Zeit sind Kinder immer mehr in der Lage, Dinge selbst zu erledigen. Warten Sie nicht zu lange, sondern lassen Sie Kinder möglichst früh mithelfen, um die Feinmotorik zu fördern.
Im Folgenden finden Sie einige weitere Ideen, bei denen die feinmotorischen Fähigkeiten gefragt sind:
Beim gemeinsamen Backen ist die Feinmotorik gefordert.
Nutzen Sie jede sich bietende Gelegenheit, um Ihre Kinder mit in diese Tätigkeiten einzubeziehen.
Laut Zahlen des Deutschen Verbands für Ergotherapeuten e.V. weisen etwa 10 bis 15 % aller Kinder feinmotorische Schwierigkeiten auf.
Ohne ausreichende Förderung bleiben langfristig häufig schulische Erfolge aus, da bereits das Halten eines Stifts zur Herausforderung wird.
In diesem Abschnitt gehen wir kurz auf feinmotorische Fähigkeiten ein, über die Kinder üblicherweise nach einer gewissen Zeit verfügen. Beachten Sie an dieser Stelle jedoch, dass jedes Kind seine eigene Geschwindigkeit hat und dies nur grobe Angaben sind.
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