Die sozial-emotionale Entwicklung verläuft in Stufen. Tatsächlich sind erst Kinder im alter von vier bis fünf Jahren in der Lage, die eigenen Emotionen zu verstehen.
Das Urvertrauen bildet die Basis einer gesunden und funktionierenden Entwicklung hin zu einem empathischen Menschen.
Mit Spielen fördern Sie die Entwicklung der emotionalen sowie sozialen Fähigkeiten.
Die eigenen Gefühle zu verstehen, sie zu zeigen und anderen mitzuteilen – all dies müssen Kinder erst lernen. Die sozial-emotionale Entwicklung verläuft dabei in verschiedenen Stufen und bezieht sich auf die gesamte Kindheit.
Aber wie lässt sich die soziale Kompetenz bei Kindern fördern und ist dies überhaupt notwendig?
In unserem Artikel beschäftigen wir uns mit den kindlichen Emotionen und erklären, welchen Einfluss die sozial-emotionale Entwicklung auf das Verhalten gegenüber anderen hat.
Inhaltsverzeichnis
Gute soziale und emotionale Fähigkeiten bestimmen den gesamten Lebensweg.
Um in der Familie und der Gesellschaft zurechtzukommen, sind gewisse Grundfertigkeiten unabdingbar. Lernen Kinder nicht, ihre eigenen Gefühle zu verstehen, diese zu zeigen und sich entsprechend zu verhalten, fällt es anderen Menschen schwer, sich daran zu orientieren.
Neben der langsamen aber stetigen Entwicklung der Kontrolle über die eigene Gefühlswelt müssen Kinder lernen, Emotionen bei anderen Menschen zu deuten.
In der heutigen Berufswelt wird der emotionalen Intelligenz eine wachsende Bedeutung zugeschrieben. Die sog. Soft Skills helfen dabei, Beziehungen richtig einzuschätzen, das nötige Feingefühl zu beweisen und zu wissen, in welchen Situationen es angebracht ist, die eigene Gefühlswelt offen zu legen.
Tipp: Eltern dienen ihren Kindern als Vorbilder. Versuchen Sie daher stets, Ihren Kindern die Möglichkeit zu geben, Ihre Emotionen zu erkennen.
Forscher des niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung fanden heraus, dass Sprache einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur sozial-emotionalen Entwicklung darstellt.
Die frühe Sprachfähigkeit wirkt sich positiv aus, sodass Sie diesen Bereich besonders beachten sollten. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.
Als Baby sind Gefühle etwas Neues. Kinder versuchen jedoch bereits sehr früh, in der Mimik ihrer engen Bezugspersonen zu lesen.
Insbesondere bei ungewohnten Situationen wandert der Blick eines Babys oder Kleinkinds oftmals ganz automatisch zu Mama oder Papa. Erschrecken sich die Eltern vor einem Hund, bekommt das Kind Angst, sind die Eltern hingegen entspannt, reagiert das Kind meist offen und unvoreingenommen.
Durch immer neue Erfahrungen entwickeln Kinder schrittweise immer mehr Kompetenzen, um sich selbst auszudrücken, Gefühle zu verbergen und andere Menschen zu verstehen.
Ist die sozial-emotionale Entwicklung abgeschlossen, sind Kinder in der Lage,
Die gesamte sozial-emotionale Entwicklung bei Kindern erreicht jedoch nie einen finalen Zustand. Wenn Sie die einzelnen Aspekte jedoch gezielt fördern, fällt es Kindern zunehmend leichter, ihr Verhalten zu hinterfragen und anzupassen. Dadurch sind die grundlegenden Weichen bis zur Einschulung gestellt.
Nähe ist in den ersten Lebensmonaten besonders wichtig.
In den ersten Lebensmonaten geht es vor allem ums Überleben. Säuglinge sind in besonderem Maße auf ihre Eltern angewiesen.
Zunächst steht dabei die Erfüllung der Grundbedürfnisse im Vordergrund. Es wird also geschrien, wenn ein Kind Hunger oder Durst hat. Aber auch bei Schmerzen oder einer falschen Liegeposition machen sich die Kleinen durch Schreien bemerkbar.
Neben der Erfüllung der Grundbedürfnisse ist vor allem körperliche Nähe und Zuwendung von entscheidender Bedeutung. Möchten Sie Ihr Kind emotional fördern, seien Sie ein offenes Buch.
Spielen Sie mit Ihrer Mimik und bringen Sie Ihr Baby so zum Lachen. Kinder sind bereits sehr früh in der Lage, starke Emotionen wie Freude oder Angst zu erkennen.
Achtung: Im ersten Lebensjahr bauen Kinder das sog. Urvertrauen zu ihren Eltern auf. Ist dieses durch mangelnde Zuneigung oder unzureichende Bedürfnisbefriedigung gestört, leidet die gesamte weitere sozial-emotionale Entwicklung.
Kinder müssen erst lernen, ihre Gefühle zu kontrollieren.
Im zweiten Lebensjahr entwickelt sich langsam der Wortschatz bei Kindern, sodass es möglich wird, die eigenen Gefühle konkreter zu äußern.
In dieser Zeit beginnen Kinder zu laufen und probieren gerne alles Mögliche aus. Auch Gefühle wie Wut und Aggression kommen vor, da Kindern nicht mehr länger jeder Wunsch erfüllt wird.
In der Trotzphase versuchen Kinder ganz bewusst, ihre Eltern herauszufordern und bestimmte Verhaltensweisen zu provozieren.
Die eigenen Emotionen sind in dieser Zeit extrem stark. Kinder benötigen daher Hilfe, diese zu kontrollieren.
Tipp: Grenzen sind wichtig. Zu viele oder zu strikte Regeln behindern die sozial-emotionale Entwicklung allerdings, da Kinder an sich selbst zweifeln. Bis zu einem gewissen Grad müssen sie sich frei bewegen und ihre Gefühle äußern.
Rollenspiele ermöglich es Kindern, sich in andere hineinzuversetzen.
Kinder versuchen in dieser Zeit, sich selbst zu finden. Im Kindergarten gibt es oftmals Rollenspiele, was Kindern ermöglicht, nicht nur eigene Gefühle zu zeigen, sondern sich auch in andere Charaktere hineinzuversetzen.
Die Fantasie hilft Kindern bei der sozial-emotionalen Entwicklung und ermöglicht die gezielte Auseinandersetzung mit Emotionen.
Die Gefühlswelt ist allerdings keineswegs gefestigt. Oftmals geraten auch Dinge durcheinander und es kommt zu widersprüchlichen Emotionen. Daher brauchen Kinder in dieser Zeit vor allem Trost, wenn die Gefühle einmal zu schwer auf den kleinen Schultern lasten.
Durch die aktive Kommunikation in der Kita sind Kinder gezwungen, Empathie zu entwickeln, um Freunde zu finden und in einer neuen Gruppe zurechtzukommen.
Die meisten Kinder besitzen zu Beginn der Schulzeit alle grundlegenden sozialen Fähigkeiten.
Sobald es für Kinder in die Schule geht, sind sie in der Lage, ihre Gefühle auszudrücken, Emotionen bei anderen Kindern zu erkennen und auch mit Kritik umzugehen.
Sofern Eltern und Erzieher ein Kind emotional stärken, wird es zu diesem Zeitpunkt in der Lage sein,
In der folgenden Tabelle erhalten Sie eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte der einzelnen Phasen. Jedoch entwickeln sich Kinder sehr individuell, sodass die in der Tabelle angegebenen Zeiten abweichen können.
Alter | Fähigkeiten |
---|---|
ein Jahr |
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zwei bis drei Jahre |
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vier bis fünf Jahre |
|
sechs Jahre |
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Der Erzieherin im Kindergarten sowie den Eltern zu Hause kommt eine wichtige Aufgabe zu, um Kinder zu eigenständigen Menschen zu machen, die sich problemlos in der Gesellschaft zurechtfinden.
Gemeinsame Aktivitäten stärken den Zusammenhalt.
Sowohl die Kita als auch die Familie bilden dabei kleine Ausschnitte der gesamten Gesellschaft. Es gilt, sich gegenseitig zu respektieren, Regeln einzuhalten oder sich durchzusetzen, wenn es wichtig ist.
All diese Ziele erreichen Sie, indem Sie Kinder motivieren und ihr Selbstbewusstsein stärken. Geben Sie Kindern viele Gelegenheiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und sich zu äußern, um ihre kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern.
Bei kontinuierlicher Mitsprache sind Kinder deutlich besser in der Lage, zu beobachten und ihre eigenen Emotionen mitzuteilen.
Nutzen Sie Spiele zum Fördern der sozial-emotionalen Entwicklung. Besonders gut eignen sich
Bei all diesen Spielvarianten gilt es, zusammenzuarbeiten, sich in andere hineinzuversetzen oder sich mit positiven und negativen Gefühlen bei einem Sieg oder einer Niederlage auseinanderzusetzen.
Tipp: Kleine Kinder lernen auch anhand von Bilderbüchern verschiedene Emotionen kennen.
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