Das Selbstbewusstsein von Kindern stärken: So erziehen Sie Ihr Kind zu einer selbstbewussten Person

   
von Nicolas M. - letzte Aktualisierung:
kind mit selbstbewusstsein.
Wie kann ich das Selbstvertrauen meines Kindes stärken?

Hierbei gibt es viele unterschiedliche Faktoren. Es ist zum Beispiel wichtig, dass Sie Ihr Kind loben und tadeln, sofern es angebracht ist. Dabei sollten Sie ein möglichst konstantes und konsequentes Verhalten an den Tag legen.

Wie funktioniert eine „liebevolle Bestrafung“?

Dies lässt sich durch eine gezielte Formulierung ganz leicht umsetzen. Es ist besser zu sagen: “Es gehört sich nicht, andere Kinder zu kneifen. Das tut weh. Bitte kneife nicht mehr!“ als „Du bist ein böses Mädchen! Warum kannst du nicht lieb sein?“.

Wie lobe ich mein Kind angemessen?

Versuchen Sie auch hier, möglichst konkrete Formulierungen zu wählen. Zum Beispiel ist ein „Schön, dass Du beim Arzt so ruhig gewartet hast“ besser als ein einfaches „Gut gemacht“.

1. Es gibt viele Wege, um das Selbstvertrauen Ihres Kindes zu stärken

Selbstbewusst zu sein bedeutet nicht perfekt zu sein

Mit einem gesunden Selbstbewusstsein hat es Ihr Kind im Kindergarten und in der Schule auf jeden Fall leichter. Dabei bedeutet selbstbewusst zu sein allerdings nicht, immer klug und stark zu sein oder immer zu wissen, was richtig oder falsch ist. Vielmehr bedeutet es, sich selber zu kennen und wertschätzen zu können. Sich selbst zu achten und die eigenen Stärken zu kennen und zu schätzen.

Damit Ihr Kind ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen kann, ist es wichtig, dass es weiß, wann es etwas richtig gemacht hat. Als Eltern stehen Ihnen dafür zwei Werkzeuge zur Verfügung – Lob und Tadel. Wenn Ihr Kind seine Grenzen nicht kennt, wird es immer wieder schauen, wie weit es gehen kann. Dieses Austesten der Grenzen ist ein Zeichen für Unsicherheit, was langfristig auch zu einem mangelhaften Selbstbewusstsein beitragen kann.

Es ist also wichtig, dass Sie Ihr Kind loben und tadeln, sofern es angebracht ist. Dabei sollten Sie ein möglichst konstantes und konsequentes Verhalten an den Tag legen, damit Ihr Kind einzuschätzen lernt, wie Sie auf bestimmte Dinge reagieren.

Darüber hinaus gibt es noch viele kleine Punkte, auf die Sie im Alltag achten können, um das Selbstbewusstsein Ihres Kindes zu stärken (Mache Eltern schwören dabei auch auf Homöopathie oder Globuli. Dies ist aber eher mit Vorsicht zu genießen):

  • Schenken Sie Ihrem Kind Aufmerksamkeit
  • Setzen Sie klare Grenzen
  • Begrenzte Risiken fördern
  • Positives hervorheben
  • Ergotherapie sowie verschiedene Übungen und Kurse

2. Schenken Sie Ihrem Kind die volle Aufmerksamkeit

Mutter spielt mit Tochter

Wenn Sie viel Zeit mit Ihrem Kind verbringen, merkt es, dass Sie es lieben und schätzen.

Eine Grundvoraussetzung um ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen ist, dass Ihr Kind weiß, dass es bedingungslos geliebt wird. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieben und lassen Sie es auch wissen, dass diese Liebe nicht an Bedingungen geknüpft sind.

Auch wenn Sie Ihr Kind lieb haben, ist es wichtig, dass Sie auf unangebrachtes Verhalten entsprechend reagieren. Dabei sollte Ihr Kind aber stets wissen, dass Sie nicht seine Persönlichkeit tadeln, sondern sein Verhalten.

Liebevolle Bestrafung lässt sich durch eine gezielte Formulierung ganz leicht umsetzen. Beispielsweise ist es besser zu sagen:“Es gehört sich nicht, andere Kinder zu kneifen. Das tut weh. Bitte kneife nicht mehr!“ als „Du bist ein böses Mädchen! Warum kannst du nicht lieb sein?“.

Sie sollten sich jeden Tag bewusst Zeit nehmen, um Ihrem Kind Ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Das gilt jedoch nicht nur für einen festgelegten Zeitraum am Tag, sondern auch für zwischendurch, wenn Ihr Kind Ihnen eine Frage stellt oder anderweitig Aufmerksamkeit benötigt. Dadurch merken die Kleinen, dass sie wertvoll sind und geschätzt werden. Für das Selbstvertrauen eines Kindes ist das natürlich Gold wert.

3. Setzen Sie Ihrem Kind klare Grenzen

Kinder sollten nicht nur wissen, dass sie geliebt werden, sondern auch wo ihre Grenzen liegen. Dafür sollten Eltern grundsätzlich klare Regeln aufstellen.

Beispiel: Wenn bei Ihnen die Regel herrscht, dass in der Küche gegessen wird, sollte diese Regel auch von jeder Person im Haushalt eingehalten werden. Mama und Papa sollten es bei sich selbst nicht anders handhaben und das Abendessen nicht auf dem Sofa einnehmen – auch, wenn es vielleicht bequemer ist. Außerdem sollten Sie hier keine Ausnahmen machen, damit Ihr Kind realisiert, dass es Regeln gibt, an denen sich nichts ändern lässt.

Feste Regeln vermitteln ebenfalls etwas mehr Sicherheit, was langfristig wiederum zum Aufbau eines gesundes Selbstwertgefühls beitragen kann.

Begrenzte Risiken fördern

Um das Selbstvertrauen Ihres Kindes zu stärken, sollten sie es regelmäßig animieren, neue Pfade zu beschreiten. Das kann zum Beispiel das Ausprobieren eines neuen Gerichtes, neue Freunde finden (zum Beispiel durch Sport), neue Spiele spielen oder das Starten eines neuen Bastel-Projekts sein. Hier können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen und Ihr Kind nach Herzenslust fördern.

Auch wenn immer das Risiko zu scheitern besteht, müssen Sie Ihr Kind kalkulierbare Risiken eingehen lassen. Nur so kann es neue Erfahrungen sammeln, sich im Umgang mit anderen Menschen ausprobieren und letztlich ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen.

Falls Ihr Kind dabei mal frustriert sein sollte, können sie ruhig mal davon absehen, Ihrem Nachwuchs zu helfen. So kann Ihr Kind lernen, Fehler zu machen und mit Frust besser umzugehen. Dadurch wird letzten Endes auch der Aufbau des Selbstwertgefühls unterstützt.

4. Positives hervorheben

Junge erhält Belohnung von Mutter

Lassen Sie es Ihr Kind wissen, wenn es etwas gut gemacht hat.

Wenn Ihr Kind etwas gut gemacht hat, sollten Sie das anerkennen. Versuchen Sie dabei möglichst konkrete Formulierungen zu wählen. Zum Beispiel ist ein „Schön, dass Du beim Arzt so ruhig gewartet hast“ besser als ein einfaches „Gut gemacht“. Auch dadurch wird Schritt für Schritt ein gesundes Selbstwertgefühl aufgebaut.

Formulierungen wie: „Warum verstehst du das nicht so schnell wie dein Bruder?“ sorgen beim Nachwuchs nur für Scham, Neid oder Rivalitäten. Auch gut gemeinte Vergleiche wie „Du bist der schlauste“ können nach hinten losgehen, wenn das Kind später Probleme bekommt, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Wenn Ihr Kind weiß, dass es für seine Einzigartigkeit geliebt wird, wird es sich auch selbst mehr zu schätzen wissen.

Tipp: Falls Ihrem Kind mal etwas nicht so gut gelingt, sollten Sie betonen, dass jeder Menschen Stärken und Schwächen hat. So lernen die Kleinen, dass niemand perfekt oder in allem gut ist. Erinnern Sie Ihr Kind im gleichen Moment auch daran, dass es viele Stärken hat.

5. Medizinische Maßnahmen können helfen, um das Selbstbewusstsein zu trainieren

Wie bereits erwähnt, ist es völlig normal, dass das Selbstbewusstsein von Kindern unterschiedliche Ausprägungen annimmt. Nur in seltenen Fällen nimmt ein mangelhaftes Selbstbewusstsein auch krankhafte Züge an, sodass es behandlungsbedürftig wird.

Falls doch, ist meist eine soziale Phobie dafür verantwortlich. Dabei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um das Selbstvertrauen fernab der elterlichen Erziehung gezielt zu stärken.

Hier ist in erster Linie ein Besuch beim Psychologen erforderlich. Anschließend können verschiedene Maßnahmen, wie beispielsweise Ergotherapie, verordnet werden. Hier finden Sie weitere Informationen zum Ablauf der ergotherapeutischen Behandlung von mangelndem Selbstvertrauen.

6. Ratgeber zur Stärkung des Selbstbewusstseins von Kindern

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