Mit welchem Gewicht Babys auf die Welt kommen, kann ganz unterschiedlich sein. Die einen sind eher zart gebaut, die anderen sind wahre Wonneproppen. Wichtig ist in den kommenden Lebensmonaten, dass das Kind an Gewicht und Länge zunimmt, um sich zu einem gesunden Kleinkind zu entwickeln. Erfahren Sie hier, was eine gesunde Zunahme bedeutet und was die Gründe für einen Gewichtsstillstand sein können.
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Im Durchschnitt kommen Babys mit einem Geburtsgewicht zwischen 2000 und 4000 Gramm auf die Welt, wobei Jungs zumeist etwas schwerer als Mädchen sind.
Es ist nicht ungewöhnlich, sondern eher der Normalfall, dass das Baby nach der Geburt bis zu 7 Prozent seines Körpergewichts verliert. Kein Wunder: Die Geburt war anstrengend und die Nahrung kommt nun nicht mehr durch die Nabelschnur, sondern muss kräftezehrend erkämpft werden.
Die Umstellung auf die Welt außerhalb von Mamas Bauch benötigt Energie, die das Baby erst einmal mobilisieren muss. Mit der Entbindung verliert ein Baby auch letztes Fruchtwasser aus den Lungen und auch das sogenannte Mekonium, auch Kindspech genannt. Auch das führt zunächst zu einem Verlust an Gewicht.
Nachdem sich in den ersten Tagen das Gewicht des Babys also im Normalfall reduziert, geht die Zunahme dann relativ schnell voran. Nach etwa 6 bis 7 Wochen haben Mutter und Kind sich zumeist eingespielt und der Milchfluss funktioniert. In den ersten 3 Monaten sollte ein Baby wöchentlich etwa 200 Gramm zunehmen, anschließend mit bis zu 140 Gramm etwas weniger. Es gibt aber auch äußere Einflüsse, die das Gewicht des Babys beeinflussen können.
Alter | Größe (Mädchen/Junge) | Gewicht (Mädchen/Junge) |
---|---|---|
1 Monat | 49-56 cm / 50-59 cm | 3-5 kg / 3,2- 5,4 kg |
3 Monate | 55-63 cm / 56-65 cm | 4,2-6,7kg / 4,4 -7,4 kg |
6 Monate | 60-70 cm / 63-72 cm | 5,8-8,7 kg / 6,2-9,5 kg |
9 Monate | 66-75 cm / 68-77 cm | 7-10,02 kg / 7,5-11 kg |
12 Monate | 69-79 cm / 70-81 cm | 7,8-11,2 kg / 8,4-12 kg |
24 Monate | 81-92 cm / 82-93 cm | 10-14 kg / 10,5 -14,7 kg |
Hat das Baby mit 8 oder 9 Wochen mit einem ersten Infekt zu kämpfen, kann es zu einer Gewichtsabnahme kommen. Mit etwa 11 Wochen kann auch der erste Zahn dazu führen, dass das Kind weniger oder sogar mehr trinken möchte. Solange wie sich das Kind altersgerecht entwickelt, sind solche kurzfristigen Einbrüche nicht schlimm. Bis zur Vollendung des 1. Jahres nimmt ein Baby dann nur noch 90 bis 120 Gramm pro Woche zu.
Mit etwa sechs Monaten hat ein Baby im Durchschnitt sein Geburtsgewicht verdoppelt..
Die Natur hat es ziemlich schlau eingerichtet: In der Muttermilch ist alles enthalten, was ein Baby nach der Geburt in den ersten Lebensmonaten benötigt, um gut zu gedeihen.
Je nach dem Alter des Babys setzt sich die Muttermilch anders zusammen. In den ersten Lebenstagen des Babys besteht die Muttermilch aus Kolostrum. Diese gelbliche, dickliche Flüssigkeit gibt dem Baby einen guten Start ins Leben und enthält einige wertvolle Nährstoffe, die das Immunsystem des Kindes stärken. Erst anschließend bildet sich die eigentliche Muttermilch.
Trinkt ein Kind an der Brust, erhält es dann zuerst die Vormilch, die wässrig ist. Damit stillt es seinen Durst. Trinkt es länger, nimmt es die Nachmilch mit mehr Fett zu sich, was sättigt. Da das Nahrungsangebot beim Stillen beschränkt ist, kann ein Baby nicht überfüttert werden. Mütter, die nach Bedarf stillen, folgen den Durst- und Hungergefühlen des Kindes. Oftmals sind gestillte Babys etwas kräftiger als Kinder, die mit Fertigmilch aufgezogen werden. Die überflüssigen Depots schmelzen jedoch spätestens dann dahin, wenn das Baby zum Krabbelkind wird.
Tipp: Wer sich nach der Geburt von einer Hebamme betreuen lässt, kann sich von ihr Anregungen und Tipps für eine gute Stillbeziehung geben lassen.
Eltern, die ihr Kind mit Fertignahrung füttern, müssen auch keine Angst haben, ihr Baby zu überfüttern. Die Kleinen holen sich genau das, was sie zum Wachstum benötigen, das ist mal etwas mehr und mal etwas weniger. Vor allem in Wachstumsphasen oder während Entwicklungsschüben kann der Hunger besonders groß sein. Dann können Babys auch etwas mehr Durst bzw. Hunger haben. Im Alter von etwa fünf bis sieben Monaten kann ein erhöhtes Trinkbedürfnis auch ein Anzeichen dafür sein, dass ein Kind bereit für die Einführung der Beikost ist.
Das Gewicht und die Größe eines Kindes werden insbesondere in den ersten Lebensjahren engmaschig mit den Vorsorge-Untersuchungen beim behandelnden Kinderarzt überprüft. Bei der Bewertung von Körpergröße- und Gewicht orientieren sich Mediziner insbesondere an der Perzentilenkurve. Diese zeigt an, ob ein Mädchen oder Junge durchschnittlich groß ist.
Die Tabelle wird nach Geschlecht unterschieden, außerdem gibt es jeweils eine für die Bewertung des Gewichtes und der Körpergröße. Anhand des/der Gewichts/Größe und dem Alter des Kindes wird eine Perzentile festgemacht. Dabei handelt es sich um einen statistische Angabe.
Befindet sich die aktuelle Körpergröße eines Kindes auf der 3. Perzentile, bedeutet dies, dass nur 3 Prozent aller Kinder kleiner sind als das betroffene Kind. Jedoch sind 97 Prozent in diesem Alter größer. Damit ist das Kind etwas kleiner als der Durchschnitt. Liegt das Gewicht eines Kindes wiederum auf der 97. Perzentile, ist es schwerer als der Durchschnitt. Ein optimales Gewicht liegt statistisch betrachtet auf der 50. Perzentile.
Liegt das Gewicht eines Kindes signifikant unter den Durchschnittswerten, d.h. liegt es unter der 3. Perzentilen, muss festgestellt werden, was die Gründe für das verminderte Wachstum sind.
Allgemein sprechen Mediziner in diesem Fall von einer Gedeihstörung. Sind Babys davon betroffen, wird dies zumeist in den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen festgestellt. Neben einem zu langsamen Wachstum und einem zu geringen Gewicht können weitere Symptome auftreten:
Bei Stillkindern können länger anhaltende Stillprobleme die Ursache sein. Dabei muss die Mutter nicht unbedingt Schwierigkeiten beim Trinken bemerken. Vor allem Erstmütter erkennen ein schlechtes Trinkverhalten nicht sofort. Wird ein Baby beispielsweise sehr häufig aber kurz angelegt, stillt das Kind zwar seinen Durst mit der Vormilch. Jedoch gelangt es so nicht an die nahrhafte, fette Nachmilch, die es zum Wachsen benötigt.
Weitere Gründe für eine Gedeihstörung:
Zwischen der Geburt und dem 6. Lebensjahr stehen insgesamt 10 Vorsorgeuntersuchungen (U1-U10) an. Sie dienen der Früherkennung von Erkrankungen und dem Feststellen der altersgerechten körperlichen und geistigen Entwicklung.
Von Babys, die termingerecht und als Einling geboren werden, sind Geburten von Frühchen und Zwillingen zu unterscheiden. Diese kommen unter veränderten Umständen und einem anderen Startgewicht auf die Welt. Deshalb gelten für diese Kinder nicht die allgemeingültigen Größentabellen.
Frühchen sind Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Oftmals liegt das Gewicht der Neugeborenen unter 2500 Gramm, extreme Frühchen wiegen unter 1000 Gramm.
Die Kinder sind noch nicht vollständig entwickelt und müssen medizinisch überwacht werden, bis sie gesundheitlich stabil sind. Im besten Fall hat eine Frühgeburt keine langfristigen Folgen für das Kind und es entwickelt sich normal.
Bei der Beurteilung von Länge und Gewicht müssen bei den ersten Vorsorgeuntersuchungen jedoch immer die ersten Lebenswochen des Kindes berücksichtigt werden. Denn Fakt ist, dass das Kind ein geringes Gewicht und eine geringere Größe auf die Welt aufweist, weshalb die Perzentilekurve nicht vollkommen aussagekräftig ist.
Studien weisen darauf hin, dass Zwillinge und Mehrlinge in den letzten Schwangerschaftswochen langsamer wachsen als Einlinge. Dementsprechend kommen sie oft mit einem vergleichsweise geringeren Geburtsgewicht auf die Welt.
Da der weibliche Körper in der Schwangerschaft mit Zwillingen mehr zu leisten hat und es auch eher zu Komplikationen kommen kann, kann ein geringeres Gewicht auch ein Hinweis auf eine Unterversorgung sein. Liegt eines der beiden Kinder ungünstig, kann es unter Umständen über die Plazenta schlechter versorgt werden. Nach der Geburt entwickeln sich Zwillinge jedoch wie auch andere Kinder.
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