Pädagogische Fachkraft in der Kita: Aufgaben, Ausbildung, Voraussetzungen und Gehalt

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
paedagogische fachkraft liest kinder etwas vor
Über welche persönlichen Voraussetzungen sollte ich verfügen, wenn ich pädagogische Fachkraft im Kindergarten werden möchte?

Neben Spaß an der Arbeit mit Kindern erfordert der Job als ErzieherIn, KinderpflegerIn, Hilfskraft oder auch KindheitspädagogIn vor allem ein gutes Stressmanagement und viel Geduld.

Eignet sich eine Ausbildung oder ein Studium besser, um pädagogische Fachkraft zu werden?

Beide Möglichkeiten haben ihre Berechtigung. Im Hinblick auf das spätere Gehalt sowie die Langzeitperspektive bietet ein Studium allerdings Vorteile.

Welche pädagogische Fachkraft verdient am meisten Geld?

Als Lehrer oder Lehrerin sind die Verdienstchancen am höchsten. Alternativ erhöhen Sie Ihr Gehalt, indem Sie Leitungsaufgaben übernehmen.

Eine pädagogische Fachkraft beschäftigt sich tagtäglich mit der Erziehung bzw. Bildung von Kindern, Jugendlichen oder auch Erwachsenen.

Sowohl Erzieher, Lehrer, Kinderpfleger oder Sozialpädagogen sind pädagogische Fachkräfte. Eine einheitliche Definition des Berufs existiert indes nicht, zumal es sich nicht um einen geschützten Begriff handelt.

Wie das Berufsbild der pädagogischen Fachkraft in der Kita aussieht, welche Möglichkeiten der Ausbildung es gibt und welche persönlichen Voraussetzungen Sie mitbringen sollten, erfahren Sie in unserem Artikel.

1. Die pädagogische Fachkraft in der Kita – mehr als nur Kinder bespaßen

kleine kinder in der kita
Als pädagogische Fachkraft brauchen Sie gute Nerven.

Wer pädagogische Fachkraft werden möchte, steht zunächst vor der Entscheidung, in welchem Bereich die pädagogischen Fähigkeiten zum Einsatz kommen sollten.

Entscheiden Sie sich für die Erziehung und Förderung von Kleinkindern in der Kita und im Kindergarten, so werden Sie sich bestimmt den einen oder anderen eher abwertenden Spruch anhören müssen.

Auch wenn frühkindliche Bildung einen immer höheren Stellenwert einnimmt, so werden Erzieher und Erzieherinnen teils immer noch belächelt.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass eine pädagogische Fachkraft in der Kita ein weites Aufgabenfeld beherrschen muss und dies wesentlich mehr umfasst, als nur mit Kindern zu spielen.

Folgende Kompetenzen sollten Sie daher mitbringen, um eine Ausbildung oder aber ein Studium als pädagogische Fachkraft im frühkindlichen Bereich aufzunehmen:

  • hervorragende emphatische Fähigkeiten
  • Spaß an der Arbeit mit Kindern
  • Stressresistenz (vor allem gegenüber lauten Geräuschen)
  • Verantwortungsgefühl
  • Selbstdisziplin und eine eigenständige Arbeitsweise
  • Kreativität und Spontanität

Auch wenn Sie im Studium und während der Ausbildung eine Menge dazulernen können, so müssen die Basics stimmen, damit Ihnen die Arbeit in den jeweiligen Einrichtungen auf lange Sicht Spaß macht.

2. Die Aufgaben einer pädagogischen Fachkraft sind vielfältig

kinder mit ihrer lehrerin
Das Angebot im Bereich der Pädagogik ist sehr groß.

Je nachdem für welchen Bereich der Pädagogik Sie sich entscheiden, gibt es gravierende Unterschiede im Hinblick auf Ihr Aufgabenspektrum.

Im Kindergarten und in der Kita sind Sie sowohl für die Kinderbetreuung als auch für die explizite Förderung verantwortlich. Sie fertigen individuelle Portfolios an, führen Elterngespräche, organisieren Ausflüge und stehen als Ansprechpartner für Eltern, Kollegen und Kinder zur Verfügung.
In der Kindergartenzeit sind Sie eine wichtige Bezugsperson, die Kindern in dieser prägenden Phase als Vorbild dient.

Arbeiten Sie hingegen als Sozialarbeiter, so befassen Sie sich intensiv mit den Problemen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Als Lehrer in der Grundschule ist Ihr Status als Bezugsperson schon etwas abgeschwächt und auf weiterführenden Schulen kaum noch vorhanden. Vielmehr geht es hier primär um die Wissensvermittlung.

Selbstverständlich können Sie als pädagogische Fachkraft auch mit behinderten Kindern arbeiten oder ältere Menschen unterstützen.

Auch im Bereich der Erwachsenenbildung sind pädagogische Fachkräfte gefragt.

Je nachdem, wie früh Sie einen Schwerpunkt setzen, haben Sie relativ lange die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Bereichen zu orientieren.

3. Ausbildung oder Studium – pädagogische Fachkraft im Kindergarten können Sie auf verschiedenen Wegen werden

studium als paedagogische fachkraft
Nutzen Sie die Möglichkeit der Beratung, bevor Sie sich für oder gegen ein Studium entscheiden.

Der Abschluss als staatlich anerkannte ErzieherIn lässt sich auf verschiedene Arten erreichen. Auf klassischem Wege haben Sie die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren.
Je nach Abschluss und Bundesland müssen Sie für die Ausbildung eine Zeit von 2 bis 5 Jahren einplanen.

Schließt sich Ihre Erzieherausbildung an eine weitere Ausbildung im pädagogischen Bereich an, verkürzt dies die Ausbildungsphase. Ebenso verhält es sich bei einem höherwertigen Schulabschluss, wie beispielsweise dem Abitur.

Mit dem Abitur oder aber einer vorherigen Ausbildung (z.B. als Kinderpflegerin) haben Sie die Möglichkeit, ein Studium im pädagogischen Bereich aufzunehmen.
Bis zum Bachelor-Abschluss benötigen Sie im Schnitt sechs Semester, also drei Jahre. Möchten Sie im Anschluss noch ein Masterstudium absolvieren, um den höchstmöglichen Abschluss zu erreichen, so können Sie mit etwa vier weiteren Semestern rechnen.

Letztendlich haben Sie auch nach einer Ausbildung jederzeit die Möglichkeit der Weiterbildung. Sie können diverse pädagogische Zusatzqualifikationen erwerben oder aber Ihren Abschluss durch ein Fernstudium verbessern.

Auch wenn mit Studium generell bessere Chancen darauf bestehen, einen Job zu ergattern, so trifft dies nicht in jedem Fall zu. Auch das Gehalt sollte sich aufgrund Ihrer Qualifikation zwar erhöhen, bleibt allerdings in der Praxis häufig noch hinter den Erwartungen zurück.

In Zukunft werden jedoch immer mehr pädagogische Fachkräfte ein Studium vorweisen können, sodass Leitungspositionen nur schwer mit einer regulären Ausbildung zu erreichen sind.
Bevor Sie sich also vorzeitig für eine Ausbildung entscheiden und sich später Gedanken über eine Weiterbildung machen müssen, können Sie auch den direkten Weg mit einem fachspezifischen Studium gehen.

Tipp: Da im Jahr 2019 und in den nächsten Jahren noch eine Menge pädagogische Fachkräfte im frühkindlichen Bereich gesucht werden, sind die Chancen, als Quereinsteiger einen gut bezahlten Job zu ergattern, relativ hoch. Ferner haben Sie die Möglichkeit, über eine Umschulung Erzieher oder Erzieherin zu werden.

4. Der Verdienst – so sehen Ihre Chancen im pädagogischen Bereich aus

euroscheine regnen vom himmel
Je nach Aufgabenbereich schwankt das Gehalt als pädagogische Fachkraft deutlich.

Als Lehrer oder Lehrerin auf einer weiterführenden Schule sind Ihre Verdienstchancen am höchsten. Bereits Ihr Einstiegsgehalt als verbeamteter Lehrer richtet sich nach der Besoldungsgruppe A 13, was im Jahr 2019 einem stattlichen monatlichen Bruttogehalt von über 4.200 Euro entspricht. Die entsprechende Besoldungstabelle des Bundes finden Sie an dieser Stelle.

In der Grundschule werden Sie nach Besoldungsgruppe A 12 bezahlt. Erzieher und Erzieherinnen müssen sich indes mit einem deutlich geringerem Einkommen zufriedengeben. Nach der Entgeltgruppe S 8a des TVÖD SuE kommen Sie auf ein Einstiegsgehalt von knapp 2.800 Euro im Monat. Zur Entgelttabelle geht es hier.

Als Kinderpfleger sehen die Verdienstchancen eher schlecht aus. Je nach Qualifikation bewegt sich Ihr Gehalt als Sozialarbeiter im Bereich des Erziehergehalts.

Sind Sie als Erzieher oder Erzieherin bereits längere Zeit in der Einrichtung tätig, übernehmen Sie zusätzliche Aufgaben, wie eine Gruppenleitung, oder leiten Sie eine Kindertagesstätte, steigt Ihr Gehalt deutlich an.
Allerdings verändert sich in diesem Fall auch der Schwerpunkt der Tätigkeit hin zu mehr Verwaltungsaufgaben. Falls Sie also eine höhere Position anstreben, sollten Sie sich diesen Umstand bewusst machen.

5. Weiterführende Literatur für den Alltag als pädagogische Fachkraft

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Pädagogische Fachkraft in der Kita: Aufgaben, Ausbildung, Voraussetzungen und Gehalt
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  1. Gudrun Bertuleit schreibt:

    Ich fand diese Information sehr gut!
    Was ich vermisse, ist der Link zu einer Stelle/Organisation, bei der ich nachfragen könnte, ob jemand wie ich eine Chance hätte, solch eine Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft zu absolvieren. Ich bin schon älter, aber noch nicht im Rentenalter, möchte gerne etwas verdienen, aber auch nicht nur tagtäglich in der Mühle eines Berufes stecken, sondern auch Zeit haben für meine Enkel und andere diverse Interessen. Erfahrungen im pädagogischen Bereich habe ich viele als Mutter von 5 Kindern und Oma von 11 Enkeln, von denen ich einige an 2 Tagen die Woche betreue und beschäftige. Wegen meines fortgeschrittenen Alters weiß ich nicht, ob eine 3-jährige Ausbildung in Frage käme. Ich spreche auch Englisch und Französisch, war als Übersetzerin tätig, deshalb könnte ich mir vorstellen, auch im internationalen Bereich tätig zu werden. Wohin kann ich mich wenden? Haben Sie da eine Idee?
    MfG Gudrun Bertuleit

    Sonntag, 12. Januar 2020, 14:37 Uhr
    1. Kita.de Redaktion schreibt:

      Hallo Frau Bartuleit,

      Sie können sich auf den Seiten der Bundesländer, bei den Kita-Trägern sowie bei Ihrem örtlichen Jugendamt über die Möglichkeiten der Ausbildung oder eines Quereinstiegs informieren.

      Viele Grüße aus der Redaktion

      Montag, 24. Februar 2020, 12:14 Uhr

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