Baby-Impfungen: Das müssen Sie beachten

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Das müssen sie bei der Baby-Impfung beachten
  • Baby-Impfungen können vor schweren Krankheiten schützen. Wie oft geimpft werden muss, ist dabei vom Impfstoff abhängig. In den ersten zwei Lebensjahren werden jedoch die meisten Impfungen durchgeführt.
  • Impfen oder nicht? Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen bei Neugeborenen sind keine Seltenheit. Wer nicht impft, riskiert jedoch Krankheitsausbrüche und die Ansteckung anderer Kinder.
  • Was man beachten sollte ist, dass nur gesunde Kinder eine Impfung erhalten sollten. Bereits eine Erkältung reicht aus, um den Impftermin zu verschieben.

Impfungen bei Babys sind ein Thema, über das Eltern und Ärzte immer wieder gern diskutieren. Wie sinnvoll ist eine Impfung für Neugeborene und welche Nebenwirkungen können auftreten?

In diesem Bericht informieren wir über die verschiedenen Aspekte rund um Baby-Impfungen und geben Tipps, was bei einer Baby-Impfung beachtet werden muss.

1. Die meisten Eltern verlieren schnell die Übersicht über die vielen Impfmöglichkeiten

Bis ein Kind 2 Jahre alt ist, empfehlen die Ärzte mehrmalige Impfungen. Soll eine 6-fach Impfung stattfinden (gegen Tetanus, Kinderlähmung, Diphterie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b (beispielsweise gegen Hirnhautentzündung) und Hepatitis B), muss der Arzt bereits 4x in den ersten 2 Lebensjahren aufgesucht werden. Manche Eltern hingegen entscheiden sich nur für die 4-fach-Impfung, die ohne Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B gespritzt wird. Zusätzlich gibt es noch die 3-fach-Impfung oder 9-fach-Impfung.

Eine Übersicht über die Unterschiede der einzelnen Impfungen haben die meisten Eltern schnell verloren, daher hier im Überblick:

3-fach-Impfung 4-fach-Impfung 6-fach-Impfung 7-fach-Impfung
Masern Masern Tetanus Diphterie
Mumps Mumps Kinderlähmung Pertussis (Keuchhusten)
Röteln Röteln Diphterie Tetanus
Windpocken Keuchhusten Kinderlähmung
Haemophilus influenzae Typ b Hepatitis B
Hepatitis B Haemophilius influenzae Typ B
Rotavirus

Eine Besonderheit stellt die 9-fach-Impfung dar, die bisher nur selten Anwendung in der Praxis findet. Sie ist wirksam gegen HPV-Viren, die in den meisten Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die Impfung wird deshalb in den ersten Lebensjahren empfohlen, da bei älteren Kindern das Impfen tatsächlich oft vergessen oder nicht für nötig gehalten wird.

Welche Impfung für das eigene Kind in Frage kommt, entscheiden die Eltern selbst. Eine Empfehlung sprechen die Ärzte zwar in der Regel aus, die endgültige Entscheidung liegt jedoch immer bei den Eltern. Nicht selten lassen sich die Ärzte aufgrund der vorhandenen Risiken die entsprechende Impfgenehmigung von den Eltern unterschreiben. Schauen Sie daher immer sehr genau hin was Sie unterschreiben und mit welchen Risiken Sie rechnen müssen.

2. Mit gewissen Risiken bei einer Baby-Impfung müssen Eltern immer rechnen

Empfehlungen der Ärzte beachten

Um die Risiken der Impfungen so gering wie möglich zu halten, ist die Empfehlung der Ärzte bezüglich des Impfabstands unbedingt einzuhalten. Eine Notiz im Kalender ist hier ein Muss.

Wägt man Pro und Contra einer Impfung ab, so entstehen immer Risiken  egal wofür man sich entscheidet. Neben Infektionen, die die Impfung an sich auslösen kann, sind vor allem Neugeborenen-Impfungen gefährlich. Lungenentzündungen oder auch ein plötzlicher Stillstand der Atemorgane sind möglich, so dass die meisten Impfungen bei Babys frühestens ab dem 2. Lebensmonat vorgenommen werden.

Impfen lassen, ja oder nein? Natürlich kann die richtige Dosierung im richtigen Abstand für die Grundimmunisierung sorgen (diese erfolgt in der Regel sogar schon über die Muttermilch). Die ersten Wochen nach der Geburt ist das Kind ohnehin durch den sogenannten Nestschutz nicht besonders für Krankheiten anfällig. Gegen was man sonst noch impfen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Das Risiko einer verspäteten Ansteckung im Erwachsenenalter, beispielsweise bei der Kinderlähmung, darf jedoch auch nicht vergessen werden. Die Kinder müssen demnach mit der Entscheidung der Eltern leben, wenn Krankheiten deutlich später ausbrechen.

kalender mit eintrag

Nur mit dem richtigen Impfabstand wirkt der Schutz auch zuverlässig und ist weniger belastend für die Kleinen.

Ein Für oder Wider beim Thema Baby-Impfungen gibt es demnach für beide Seiten. Wenn das Risiko einer sehr frühen Impfung gescheut wird, sollte man die Kinder erst zu einem späteren Zeitpunkt impfen lassen. Gegen Meningkokken B wird beispielsweise oftmals erst ab dem 1. Lebensjahr geimpft. Das Risiko des falschen Impfzeitpunkts ist demnach auch den Ärzten bewusst.

 

Impfungen beim Baby – Vor- und Nachteile in der Übersicht:

  • Schutz gegen die wichtigsten Krankheiten wie beispielsweise Masern oder Kinderlähmung.
  • Schutz vor Krankheiten, die durch andere Kinder übertragen werden (beispielsweise im Kindergarten).
  • Nur wenn sich die Mehrheit der Kinder impfen lässt, können sich gefährliche Krankheiten nicht verbreiten
  • Nachwirkungen der Impfung sind möglich (Fieber, Unwohlsein ect.).
  • In seltenen Fällen treten Impfschäden oder gar ein Lungenversagen ein.

3. Oft treten Nebenwirkungen bei einer Baby-Impfung ein

Wann das Kind geimpft wird, hat auch einen Einfluss auf die möglichen Nebenwirkungen. Beachten Sie, dass man ein krankes Kind nicht impfen sollte. Bei Erkältung also unbedingt den Impftermin verschieben.

impfung eines babys in den oberschenkel

Rund um die Einstichstelle können Schwellungen auftreten. Dies ist eine der vielen, wenn auch harmlosen, Nebenwirkungen einer Baby-Impfung.

Selbst bei einem gesunden Kind können dennoch folgende Nachwirkungen der Impfungen eintreten:

  • Fieber
  • Oberschenkel-Schmerzen (wenn Impfung im Oberschenkel erfolgte)
  • Rote Schwellung rund um die Einstichstelle
  • Bauchschmerzen
  • allgemeines Unwohlsein/Kränkeln

Dennoch darf man nicht vergessen, dass diese Nebenwirkungen nicht eintreten müssen. Auch viele Erwachsene reagieren auf Impfungen mit den genannten Symptomen. Helfen können jedoch Globuli, da diese den Körper nicht noch mehr belasten und beispielsweise bei Bauchschmerzen schnell zur Entkrampfung führen.

4. Wichtige Fragen und Antworten

Wie lange sollte man nach Impfung das Baby nicht baden?

Die meisten Ärzte empfehlen, dass Kind in den ersten 2 Tagen nach der Impfung nicht zu baden. Das Infektionsrisiko wegen der Einstichstelle ist nur selten der Grund. Vielmehr sind der Körper und Kreislauf nach einer Impfung belastet. Das warme Badewasser kann den Körper zusätzlich belasten und Krankheiten oder gar Fieber begünstigen.

Baby schreit und zappelt beim Impfen: Was tun?

baby mit impfspritze

Ablenkung beim Impfen ist vor allem für sehr kleine Kinder wichtig. Belohnen Sie größere Kinder nach einer Impfung angemessen.

Die erste Impfung bei Neugeborenen (aber auch älteren Kindern) geht selten ohne Schreien aus. Ruhe bewahren ist hier die oberste Devise.

Nehmen Sie Ihr Kind auf den Schoß, sprechen Sie mit ihm oder versuchen Sie es (je nach Alter) mit seinem Spielzeug (Rassel) abzulenken. Für den Pieks in den Oberschenkel ziehen Sie dem Kind am besten eine weitere Hose an, die sich leicht hochziehen lässt und nach der Impfung nicht unangenehm auf die Impfstelle drückt. Eine kleine Belohnung nach dem Impfen sollte dann eine Selbstverständlichkeit sein und wird oft schon von den Ärzten selbst angeboten.

Tipp: Die angemessene Impfstelle, erfragen Sie am besten schon vor dem Termin den Arzt. So können Sie sich besser vorbereiten.

Viele Baby stecken sich mit dem Norovirus an, warum kann man dagegen nicht impfen?

Es ist so, dass es gegen den Norovirus (im Vergleich zum Rotavirus) keinen Impfstoff gibt, so dass Eltern lediglich die Ansteckung so gut es geht verhindern können. Der Norovirus ist eine Magen-Darm-Infektion, der sich nicht nur durch Ausscheidungen, sondern auch über Lebensmittel übertragen lässt.

Neben einer normalen Hygiene im Alltag sollten Kinder, die beispielsweise in den Kindergarten gehen, bei einem Verdacht auf den Virus unbedingt daheim bleiben. Hier liegt es natürlich auch an der Aufsichtspflicht der Erzieher, kranke Kinder (sofern ersichtlich) nicht mit gesunden Kindern in Kontakt zu bringen.

Sind Impfungen bei Babys gegen Zecken empfehlenswert?

Die allgemeinen Empfehlungen der Ärzte lauten, dass man ein Kind frühestens ab einem Alter von 3 Jahren gegen Zecken bzw. FSME impfen sollte. Viele Ärzte warten sogar noch länger ab. Eine frühe Zeckenimpfung kann sinnvoll sein, wenn bereits ein Zeckenbiss vorlag oder Eltern schon mehrfach Zecken (vor dem Festbeißen) an Kindern gesichtet haben. Nicht jeder Mensch ist für Zecken interessant. Zusätzlich spielt es eine Rolle, ob man in einem Risikogebiet lebt. Ein Gespräch mit dem Arzt ist daher empfehlenswert.

 

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