Röteln verlaufen bei Kindern weitestgehend harmlos.
Schwerwiegende Komplikationen erleiden Embryos im Mutterleib, wenn die Mutter sich während der Schwangerschaft mit dem Virus infiziert.
Ja, eine Impfung gegen Röteln ist möglich. Aufgrund der vergleichsweise hohen Impfquote treten nur noch wenige Fälle von Röteln auf.
Wer an Röteln erkrankt, sollte sich von anderen Menschen fernhalten. Die Viren sind hochansteckend, sodass Sie die Krankheit leicht übertragen können. Aber welche Symptome gibt es und wie sieht der typische Verlauf der Erkrankung aus?
In unserem Ratgeber beschäftigen wir uns mit den Gefahren der Kinderkrankheit und informieren Sie über Schutzmöglichkeiten. Sie erfahren, wie Sie Röteln bei sich oder Ihnen nahe stehenden Personen erkennen und welche Komplikationen Röteln mit sich bringen.
Inhaltsverzeichnis
Neben Scharlach, Windpocken und Masern zählen Röteln zu den Kinderkrankheiten. Nach der Infektion mit dem Virus vergehen etwa zwei, teils sogar drei Wochen, bis sich die ersten Krankheitssymptome zeigen.
Eine Ansteckung ist etwa eine Woche bevor sich die ersten Symptome zeigen möglich. Sie können sich somit jederzeit infizieren ohne es zu bemerken und zugleich weitere Personen mit dem Röteln-Virus anstecken. Sobald die ersten Anzeichen von Röteln sichtbar sind, sind Sie noch für eine weitere Woche ansteckend.
Die typischen Röteln-Symptome des Ausschlags treten jedoch nur bei der Hälfte der Infizierten auf. Die Bildung geröteter Flecken beginnt meist im Gesicht, kann sich aber über den Rumpf sowie die Arme und Beine ausbreiten. Bei den übrigen 50 % ist es kaum möglich, die Krankheit von einer Erkältung oder einer Grippe zu unterscheiden.
Typisch sind:
Diese Krankheitsanzeichen klingen meist bereits nach wenigen Tagen wieder ab und es gibt kaum Komplikationen. Dies gilt besonders, wenn Sie die Krankheit als Kind bekommen. Trifft Sie die Krankheit als Jugendlicher oder Erwachsener, können Komplikationen auftreten.
Möglich sind:
Infizieren Sie sich mit einer der anderen Kinderkrankheiten, ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen, mit Ausnahme bleibender Gelenkbeschwerden, deutlich höher. Zur Behandlung werden fiebersenkende sowie entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Dies lindert jedoch lediglich die Beschwerden, eine Heilung ist auch ohne medikamentöse Behandlung möglich.
Achtung: Frauen sind anfälliger für dauerhafte Gelenkbeschwerden.
Die Röteln-Symptome ähneln einigen Erkrankungen wie Ringelröteln, Masern oder dem Drei-Tage-Fieber. Eine genaue Untersuchung, um welches Virus es sich handelt, erfolgt mit Ausnahme der Schwangerschaft nicht.
Während die Krankheit bei Kindern vergleichsweise harmlos verläuft, drohen in der Schwangerschaft schwere Schäden. Diese betreffen nicht die schwangere Frau, sondern das ungeborene Kind. Besonders problematisch ist die Erkrankung in einem frühen Schwangerschaftsstadium.
In den ersten acht Wochen einer Schwangerschaft versursacht das Röteln-Virus in 90 % aller Fälle eine Schädigung des Embryos. Häufig erleiden Frauen in dieser Zeit eine Fehlgeburt.
Je mehr Zeit der Embryo zur Entwicklung hatte, desto geringer ist das Risiko einer Schädigung. Zudem sind mögliche Behinderungen in der Regel weniger stark ausgeprägt.
Um Frauen in der Schwangerschaft zu schützen, zählt die Untersuchung auf Röteln zu den klassischen Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Frauenarzt.
In der gesamten Schwangerschaft sind bei Ihrem ungeborenen Kind folgende Komplikationen möglich:
Die einzelnen Symptome können dabei auch gehäuft auftreten, sodass ein unbeschwertes Leben nur unter starken Einschränkungen oder gar nicht möglich ist.
Es gibt heute keinen eigenständigen Röteln-Impfstoff. Die Röteln-Impfung erfolgt gleichzeitig gegen Masern sowie Mumps. Damit sind Sie gegen drei im Erwachsenalter oder aber der Schwangerschaft problematische Kinderkrankheiten immun.
Im Prinzip müssten sich Jungen nicht gegen diese Krankheit impfen lassen, da die Hauptleidtragenden Frauen, insbesondere in der Schwangerschaft, sind. Umgekehrt ist Mumps für Jungen mit teils verheerenden Folgen verbunden und Frauen überstehen die Erkrankung in der Regel ohne Komplikationen.
Der Kombinationswirkstoff MMR schützt erfolgreich. Lediglich aus diesem Grund tritt die Krankheit nur noch selten auf. Die Impfung erfolgt bereits im ersten Lebensjahr. So schützen Sie Ihr Baby gegen Röteln.
Für eine erfolgreiche Immunisierung und einen dauerhaften Schutz sind zwei Impfungen nötig:
Sollten Sie nur über eine Impfung verfügen oder gar keine Impfung erhalten haben, so können Sie diese jederzeit bei Ihrem Hausarzt nachholen lassen. Aufgrund der besonderen Gefährlichkeit der Erkrankung für Schwangere, sollten Sie sich, wenn Sie schwanger werden möchten, in jedem Fall vorher impfen lassen.
Achtung: Zwischen der letzten Impfung sowie einer Schwangerschaft sollte mindestens ein Monat vergehen. Nur so kann Ihr Organismus ausreichend Antikörper produzieren, um Ihr Baby zu schützen.
Während der Schwangerschaft ist keine Impfung möglich.
Neben einer geröteten Einstichstelle sowie leichten Erkältungssymptomen sind Nebenwirkungen so gut wie ausgeschlossen. Aufgrund des Kombinationswirkstoffs entwickeln einige der geimpften Personen sog. Impfmasern. Dieser Hautausschlag heilt jedoch bereits nach wenigen Tagen ab und ist nicht ansteckend.
Bei über 95 % aller Kinder und Erwachsenen treten keinerlei Nebenwirkungen auf.
In diesem Fall sind Sie immun gegen das Virus. Durch eine Impfung wird der gleiche Effekt erreicht wie er durch eine durchgestandene Krankheit entsteht. Ihr Organismus hat in dieser Phase ausreichend Antikörper gegen den Virus gebildet.
Sie infizieren sich durch winzig kleine Tröpfchen in der Atemluft. Bei größeren Viren besteht eine Ansteckungsgefahr, sofern Sie sich näher als einen Meter neben einer infizierten Person aufhalten. Kleinere Erreger sind jedoch so winzig und leicht, dass es zur Übertragung genügt, wenn Sie sich im selben Raum aufhalten.
Das Robert-Koch-Institut geht im Jahr 2017 von 73 Fällen aus. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass kaum eine Laboruntersuchung stattfindet, um das Virus eindeutig nachzuweisen.
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