Norovirus-Symptome bei Kindern: Was Sie beachten müssen

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
Kind mit Norovirus auf Toilette
Wann treten die ersten Symptome auf?

Die Norovirus-Symptome bei Kindern äußern sich in der Regel sehr schnell. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 6 und 50 Stunden.

In welchem Zusammenhang kann es zu Komplikationen kommen?

Ein großes Problem für Kinder besteht darin, dass Durchfall und Erbrechen für einen hohen Flüssigkeitsverlust sorgen, der teils nur schwer ausgeglichen werden kann.

Wie lange halten die Symptome an?

Das Schlimmste ist nach etwa drei bis fünf Tagen überstanden. Um eine Ansteckung anderer Haushaltsmitglieder zu verhindern, ist auf eine gründliche Hygiene zu achten. Dies betrifft insb. das Badezimmer.

Den Begriff der Noroviren haben die meisten von uns bereits einmal gehört. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter? Welche Symptome hat das Norovirus bei Kindern? Und welche Möglichkeiten gibt es, einer Ansteckung vorzubeugen? In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie sich der Norovirus äußert, wie die Erkrankung behandelt wird und welche Schutzmaßnahmen nötig sind, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

1. Norovirus-Symptome bei Kindern – daran erkennen Sie eine Erkrankung

Auch wenn das Norovirus in den letzten Jahren häufiger in den Schlagzeilen war, so ist die Ansteckung mit dem Erreger kein Grund zur Sorge. Untersuchungen des Robert Koch Instituts zeigen, dass das Norovirus für etwa 30% der Magen-Darm-Infekte bei Kindern sowie etwa 50% aller Durchfall- und Erbrechenserkrankungen bei Erwachsenen verantwortlich ist.

Der Grund für die Sensibilisierung der Bevölkerung über die Viruserkrankung liegt in der vergleichsweise schnellen Übertragbarkeit. Bereits weniger als 100 einzelne Viren reichen aus, um den Virus zu übertragen.
Diese extrem niedrige Anzahl macht die Infektion so schwer zu kontrollieren. Insbesondere in Institutionen, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, ist eine Ansteckung mit dem Magen-Darm-Virus fast vorprogrammiert.
Dies trifft insbesondere auf folgende Einrichtungen zu:

  • Schulen
  • Kindergärten
  • Altenheime

Besonders problematisch ist das Auftreten in Krankenhäusern, da dort insbesondere geschwächte Personen stark unter dem Virus leiden.

Noroviren im Kindergarten

Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr bei engem Körperkontakt.

Die Norovirus-Symptome bei Kindern treten sehr plötzlich auf, in der Regel innerhalb von 6 bis 50 Stunden nach der Infektion, und äußern sich wie folgt:

  • Übelkeit und Magenkrämpfe
  • Starker Durchfall
  • Erbrechen

Kinder können teilweise eine erhöhte Temperatur aufweisen, obwohl das Norovirus im Vergleich zu anderen Magen-Darm-Erkrankungen nur selten Fieber auslöst.

Aufgrund des hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts fühlen sich Betroffene häufig sehr schwach. In der Regel bessern sich die Beschwerden nach etwa 3 bis 5 Tagen. Da der Körper jedoch insgesamt geschwächt ist, benötigt es in der Regel ein paar weitere Tage, um wieder zur vollen Leistungsfähigkeit zurückzukehren.

Achtung: Die Übertragung des Norovirus ist nicht nur während der akuten Phase der Erkrankung möglich. Im Schnitt scheiden Kinder und Erwachsene noch 7 bis 14 Tage später ansteckende Viren aus. Eine gute Hygiene ist daher Pflicht, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

2. Die Gefährlichkeit der Norovirus-Symptome für Kinder

Norovirus in Nahaufnahme

Eine besondere Gefahr sind Noroviren für Säuglinge und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Sowohl ältere Menschen als auch kleine Kinder trifft das Virus verhältnismäßig schwer. Dies liegt vor allem daran, dass sie nicht in der Lage sind, den Flüssigkeit- und Elektrolytverlust schnell auszugleichen.
Aufgrund des häufigen Erbrechens bzw. starkem Durchfall kann eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich werden. Tritt das Norovirus bei einem Kleinkind auf, sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden, um möglichen Komplikationen vorbeugen zu können.

Sofern Kinder jedoch weiterhin genügend trinken und damit den Flüssigkeitsverlust selbst weitestgehend ausgleichen, besteht kein Grund zur Sorge.

Hat sich ein Kleinkind mit dem Norovirus angesteckt, sollten Eltern vor allem darauf achten, dass ihr Kind genügend trinkt und wenn möglich auch eine Kleinigkeit isst. Teilweise tritt das Norovirus auch ohne Erbrechen oder ohne Durchfall auf, sodass der Flüssigkeitsverlust deutlich geringer ausfällt und die Symptome lediglich in abgeschwächter Form auftreten.

Um größere Norovirus-Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und ggf. gegensteuern zu können, besteht gem. § 7 Abs. 1 IfSG eine Meldepflicht an das Gesundheitsamt. Dies betrifft den Leiter eines Kindergartens sowie Ärzte und Personen, die in Küchen oder Krankenhäusern arbeiten.

3. Schutzmaßnahmen, um eine Ansteckung zu verhindern

gründlich Hände waschen

Ein großes Problem bei der Übertragung stellt mangelnde Hygiene dar.

Haben Sie mehrere Kinder und lediglich eins ist an dem Norovirus erkrankt, gilt es, es möglichst weitgehend zu isolieren. Von besonderer Bedeutung ist die Hygiene im Badezimmer. Da es sich bei der Ansteckung mit dem Norovirus um eine Schmierinfektion handelt, ist eine gründliche Desinfektion der Hände nach jedem Toilettengang Pflicht. Besonders beim Erbrechen werden zahlreiche Erreger durch die Luft geschleudert. Der Übertragungsweg kann also auch direkt über die Atemluft erfolgen, sofern Sie sich in der Nähe befinden.

Waschen Sie sämtliche Kleidung, insbesondere die Unterwäsche, bei mindestens 60°, um Keime abzutöten und eine weitere Verbreitung zu verhindern. Achten Sie darauf, dass die Ansteckung auch noch bis zu zwei Wochen nach dem Ende der Norovirus-Infektion möglich ist.
Um Ihre und die Gesundheit Ihrer Familie zu schützen, ist also die zeitweilige Erhöhung der üblichen Hygiene unabdingbar.

Der Besuch des Kindergartens ist während sowie mindestens zwei Tage nach Abklingen der Symptome unmöglich, um eine Ausbreitung zu verhindern. Zudem sollten Sie auch in den nächsten Wochen auf eine erhöhte Hygiene achten. So schützen Sie nicht nur Ihre Umgebung, sondern bewahren Ihr Kind auch vor einer möglichen erneuten Ansteckung.

Tipp: Tragen Sie beim Reinigen des Badezimmer sowie insbesondere der Toilette stets Handschuhe und verwenden Sie ein geeignetes Desinfektionsmittel.

4. Wichtige Fragen und Antworten

Gibt es eine Impfung gegen die Norovirus-Symptome bei Kindern?

Nein, es existiert keine wirksame Vorbeugung gegenüber der Erkrankung. Ein starkes Immunsystem sowie gründliches Händewaschen müssen als Schutzmaßnahmen ausreichen.

kein Impfstoff gegen das Norovirus

Da sich das Virus schnell verändert, gibt es bislang keinen Impfstoff.

Existieren Medikamente gegen das Virus?

Sie können lediglich Medikamente einnehmen bzw. an Ihr Kind weitergeben, welche die Norovirus-Symptome bei Kindern und Erwachsenen lindern.
Dies sind beispielsweise Mittel gegen Übelkeit oder Durchfall. Eine Verkürzung der Beschwerden erreichen Sie so allerdings nicht.

Viel wichtiger ist es, ausreichend zu trinken, um den Körper mit genügend Flüssigkeit zu versorgen.

Gibt es eine Immunität gegenüber dem Virus?

Einige Kinder sind ansteckend, auch wenn das Virus bei ihnen selbst nicht ausbricht. Diese Immunität ist für das Kind selbst zwar von Vorteil, jedoch meist ein großes Problem für die Umgebung.

Sollte ich auf Schonkost setzen?

Spezielle Schonkost hilft nicht dabei, Durchfall oder Erbrechen zu reduzieren. Sobald die schlimmsten Symptome des Norovirus bei Kindern abgeklungen sind, sollten Sie den Körper langsam wieder an feste Nahrung gewöhnen.
Versuchen Sie es zunächst mit leicht verträglicher Kost. Klappt dies, steht der ganz normalen Ernährung nichts mehr im Wege.

Ist der Darm stark gereizt, sollten Sie lediglich für ein paar Tage auf Milchprodukte verzichten. Einige Menschen reagieren in dieser Zeit relativ sensibel auf Lactose, sodass es erneut zu Durchfall kommen kann.

Warum kommt es im Herbst und Winter eher zu Infektionen mit dem Norovirus?

Im Prinzip treten Infektionen während des ganzen Jahres immer wieder auf. Vermutlich sorgt ein angeschlagenes Immunsystem für eine leichtere Übertragbarkeit im Herbst und Winter.

5. Weiterführende Literatur zur Kindergesundheit

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Wenn der Rotz läuft und der Pups drückt: Die wichtigsten Antworten vom Kids.Doc rund um die Kindergesundheit (GU Kindergesundheit)
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