Da die Wirkstoffe auch die guten Bakterien im Magen-Darm-Trakt angreifen oder sogar zerstören, kann es während und nach der Einnahme zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall kommen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Bakterien bei einer häufigen Antibiotika-Gabe resistent werden.
Worauf muss ich bei der Dosierung achten?
Fragen Sie stets bei Ihrem Kinderarzt nach, wie lange und in welchem Zeitabstand die Medikamente eingenommen werden müssen. Für den Behandlungserfolg ist es enorm wichtig, dass Ihr Kind das Antibiotikum regelmäßig und für die angegebene Dauer einnimmt.
Kinder haben in den ersten Lebensjahren häufig mit Erkältungskrankheiten und Atemwegsinfekten zu kämpfen. Durch die Bekämpfung der Viren und Bakterien kann sich ein gesundes Immunsystem entwickeln. In einigen Fällen ist jedoch auch die Gabe von Antibiotika an Kinder notwendig.
In diesem Artikel geben wir Ihnen Informationen darüber, bei welchen Erkrankungen Kinder Antibiotika einnehmen müssen und wann einfache Hausmittel ausreichen. Zudem zeigen wir Ihnen die häufigsten Nebenwirkungen auf und geben Ihnen Tipps, was Sie im Hinblick auf die Einnahme beachten sollten.
1. Das Immunsystem eines Kindes muss sich erst entwickeln
Gerade in der kalten und nassen Jahreszeit haben Kinder häufig mit Husten, Schnupfen und Ohrenschmerzen zu kämpfen.
Eine Kinderarztpraxis wird täglich von zig Müttern und Vätern aufgesucht, weil ihr Kind unter Schnupfen, Husten oder Fieber leidet. Die schlimmste Zeit beginnt, wenn die Kleinen in den Kindergarten kommen.
Bei einem Kleinkind gelten bis zu zehn Atemweginfekte pro Jahr noch als normal. Die meisten Infektionen schlagen natürlich in der kalten Jahreszeit zu. Die einzelnen Erkrankungen können dabei bis zu zwölf Tage andauern.
Dass Kinder so häufig krank sind, liegt daran, dass das Immunsystem eines Babys oder Kleinkinds noch sehr unerfahren ist und sich erst einmal entwickeln muss. Mit jeder Infektion lernt das Immunsystem, wie es mit entsprechenden Erregern umzugehen hat. Erst durch dieses Training kann sich ein gesundes Immunsystem entwickeln.
Achtung: Hat Ihr Kind mehr als zwei Lungenentzündungen, zwei Nasennebenhöhlenentzündungen oder mehr als acht Mittelohrentzündungen pro Jahr, sollten Sie die Ursachen von einem Arzt abklären lassen. In seltenen Fällen kann ein Immundefekt dahinterstecken.
2. Antibiotika bei Kindern – in diesen Fällen ist die Gabe notwendig
Überflüssige Antibiotika-Verordnungen
Laut Ergebnissen des aktuellen Antibiotika-Reports der DAK sind fast 30% der Antibiotika-Verordnungen im Hinblick auf die Diagnose fragwürdig. Besonders häufig wurden Antibiotika bei Bronchitis, Infektionen der oberen Atemwege oder Husten verschrieben.
Bringen Eltern ihre kranken Kinder zum Arzt, verschreibt dieser mittlerweile viel zu häufig ein Antibiotikum. Da Eltern möchten, dass ihr Kind schnell wieder gesund wird, stimmen Sie den Arzneimitteln in der Regel zu.
Ob ein Antibiotikum notwendig ist, hängt vor allem davon ab, ob es sich um eine virale oder eine bakterielle Infektion handelt. Bei den meisten Erkrankungen im Kindergarten oder in der Schule handelt es sich um eine Grippe oder eine Erkältung, die durch Viren ausgelöst werden. In diesem Fall sind Antibiotika unwirksam.
Anders kann es hingegen bei Infektionen aussehen, die durch Bakterien verursacht werden. In diesem Fall kann die Einnahme von Antibiotika sinnvoll sein, um die Bakterien erfolgreich abzutöten. Bei Nasennebenhöhlen-, Lungen oder Mittelohrentzündungen kommen in der Regel Penicillin oder Amoxicillin zum Einsatz.
Das bedeutet jedoch keineswegs, dass jede bakterielle Infektion einer Antibiotika-Gabe bedarf. In jedem Fall muss daher individuell entschieden werden, welche Behandlung am sinnvollsten ist.
Bei folgenden Infektionen kann eine Antibiotika-Therapie bei Kindern notwendig sein (vorausgesetzt diese Infektion wurde durch Bakterien ausgelöst):
Tipp: Ob es sich um eine virale oder eine bakterielle Infektion handelt, kann ein Kinderarzt beispielsweise mithilfe eines CRP- oder PCT-Tests feststellen. Beide Testverfahren sind jedoch etwas kostspieliger.
3. Eine Schädigung der Darmflora ist die häufigste Nebenwirkung
Durch die Einnahme von Antibiotika kann es zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen.
Auch wenn Antibiotika eine bahnbrechende Erfindung sind, die vielen Menschen das Leben rettet, sollten sie nicht häufiger als notwendig zum Einsatz kommen. Denn gerade bei Babys und Kleinkindern kann es durch die Einnahme zu sehr unangenehmen Nebenwirkungen kommen.
Werden unnötig häufig Antibiotika verschrieben, birgt dies die Gefahr, dass die Bakterien resistent und die Medikamente somit wirkungslos werden. Dies kann im Hinblick auf eine folgende, schwerwiegende Infektion sehr gefährlich sein.
Häufige Nebenwirkungen von Antibiotika bei Kindern sind Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle sind keine Seltenheit. Die Wirkstoffe greifen zudem die nützlichen Bakterien im Darm an, sodass die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät.
Um langwierige Folgen zu vermeiden, sollten Sie aktiv dafür sorgen, die Darmflora Ihres Kindes nach einer Antibiotika-Behandlung wiederaufzubauen. In diesem Fall hilft der Verzehr von probiotischen Lebensmitteln. Dazu gehören beispielsweise Joghurt, Kefir, Sauerkraut oder Apfelessig.
4. Antibiotika für Kinder – darauf sollten Sie unbedingt achten
Mit einem sogenannten Trockensaft lässt sich mit Hilfe von Wasser ganz einfach ein Saft herstellen.
Bei manchen Erkrankungen geht kein Weg daran vorbei, entsprechende Medikamente zu verabreichen, um die Gesundheit eines Kindes nicht zu gefährden. In diesem Fall ist jedoch ein sorgsamer Umgang mit einem Antibiotikum unumgänglich.
Im Folgenden haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, was es zu beachten gibt, wenn Kinder Antibiotika einnehmen müssen:
Tropfen oder Saft statt Tabletten: Viele Kinder sind noch nicht in der Lage, Tabletten zu schlucken. Aus diesem Grund werden die Medikamente häufig in Form von Saft oder Tropfen verschrieben. Sehr beliebt ist auch ein Pulver, welches lediglich mit Wasser aufgegossen werden muss. Zäpfchen hingegen sind hingegen als Notlösung vorgesehen, wenn ein Kind sich partout weigert, die Medikamente einzunehmen.
Antibiotika ordnungsgemäß anwenden: Die richtige Dosierung spielt für den Behandlungserfolg eine sehr große Rolle. Diese ermittelt der Arzt individuell anhand des Körpergewichts des Kindes. Wie lange ein Antibiotikum eingenommen werden muss, hängt von dem verabreichten Mittel und der Erkrankung ab. Wichtig ist jedoch, dass ein Kind das Antibiotikum regelmäßig und immer im gleichen Zeitabstand einnimmt.
Medikamente nicht mit Milch mischen: Einige Eltern lösen das Medikament in Milch auf, damit es schmackhafter für das Kind ist. Dies sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden. Die Wirkstoffe können sich in den Milchbestandteilen nicht auflösen, sodass das Antibiotikum verzögert vom Darm aufgenommen wird und infolgedessen Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Während der Therapie auf Sport verzichten: Nimmt ein Kind Antibiotika ein, führt dies in der Regel dazu, dass sich die Symptome innerhalb kürzester Zeit stark abschwächen. Dadurch, dass sich die Kinder besser fühlen, glauben sie auch häufig, dass sie wieder Sport treiben können. Da der Körper jedoch noch immer aktiv gegen die Erreger ankämpft, kann es durch körperliche Belastung dazu kommen, dass sich die Erreger weiter ausbreiten und eine Herzmuskelentzündung hervorrufen. Um dies zu vermeiden, sollte Ihr Kind daher erst zwei bis drei Tage nach der letzten Antibiotika-Einnahme mit dem Training beginnen.
5. Probiotika zur Unterstützung der Darmflora bei Kindern
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