Eine Schwangerschaftscholestase ist für die Schwangere in der Regel nicht lebensbedrohlich, kann aber für das Baby gefährlich werden. Mögliche Risiken.
Die Erkrankung tritt meist im letzten Drittel der Schwangerschaft auf (also ca. ab der 26. Schwangerschaftswoche). Präventive Maßnahmen.
Die Erkrankung kann durch genetische Faktoren, hormonelle Störungen oder Umwelteinflüsse bedingt werden. Weitere Informationen.
Hast Du den Verdacht, an einer Schwangerschaftscholestase zu leiden? Oder fragst Du Dich, was dieser Begriff genau bedeutet? Hier bekommst Du alle wichtigen Antworten zu dieser seltenen, aber ernstzunehmenden Erkrankung. Lies jetzt weiter, um mehr zu erfahren und um Dich und Dein Baby zu schützen.
Bei einer Schwangerschaftscholestase handelt es sich um eine Störung des Gallenflusses von der Leber in den Darm. Das geht mit einem starken Juckreiz einher, der das Resultat von Gallensäuren ist, die im Blut ansteigen. Meist tritt die Erkrankung im letzten Drittel der Schwangerschaft auf und verschwindet nach der Geburt wieder.
Das Hauptsymptom einer Schwangerschaftscholestase ist ein starker Juckreiz, der vor allem an den Handflächen und Fußsohlen auftritt. Er kann sich aber auch auf den ganzen Körper ausbreiten und ist meist nachts noch schlimmer als tagsüber. In seltenen Fällen kommt es zu einer Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Ikterus).
Die Schwangerschaftscholestase kann das Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft erhöhen. So kann die Lebererkrankung zu einer Frühgeburt, Wachstumsverzögerungen oder sogar einem intrauterinerem Fruchttod führen. Grund dafür ist, dass die Gallensäuren die Plazenta schädigen und dadurch womöglich die Sauerstoffversorgung des Babys beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, eine Schwangerschaftscholestase frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Übrigens: Die genaue Häufigkeit der Schwangerschaftscholestase ist unbekannt – sie wird aber auf etwa 0,1 bis 0,7% aller Schwangerschaften geschätzt. Das bedeutet: von 1000 schwangeren Frauen werden etwa ein bis sieben an einer Schwangerschaftscholestase leiden.
Du fragst Dich nun vielleicht, wie so eine Schwangerschaftscholestase überhaupt entsteht und ob man sie verhindern kann. Der folgende Abschnitt liefert Dir Antworten:
Die genauen Ursachen einer Schwangerschaftscholestase sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt aber einige Faktoren, die von Bedeutung sein können:
Die Hormone Östrogen und Progesteron steigen in der Schwangerschaft an und können die Funktion der Leber beeinflussen. Dieser Hormonanstieg kann dazu führen, dass die Gallensäuren weniger gut ausgeschieden werden und sich im Blut anreichern.
Ein möglicher Grund ist auch eine genetische Veranlagung für die Erkrankung. So ist zu beobachten, dass die Schwangerschaftscholestase teilweise familiär gehäuft auftritt oder in bestimmten ethnischen Gruppen öfter vorkommt als in anderen.
Aber auch Umweltfaktoren wie Ernährung, Stress oder Infektionen können die Leber belasten und das Risiko einer Schwangerschaftscholestase erhöhen.
Tipp: Wenn Du eine familiäre Vorgeschichte von Schwangerschaftscholestase hast oder einer Risikogruppe angehörst, dann solltest Du Deine Leberwerte am Besten regelmäßig überprüfen lassen.
Du hast nun erfahren, was eine Schwangerschaftscholestase ist und welche Ursachen ihr zu Grunde liegen können. Aber wie wird beim Arzt genau festgestellt, ob die Lebererkrankung wirklich vorliegt?
Wenn Du einen starken Juckreiz während Deiner Schwangerschaft feststellst, solltest Du unbedingt Deinen Arzt aufsuchen und die Sache abklären lassen. Dein Arzt wird Dich nach Deinen Beschwerden fragen und anschließend eine körperliche Untersuchung durchführen. Zur Feststellung einer Schwangerschaftscholestase sind vor allem zwei Bluttests wichtig:
Bei diesem Bluttest werden verschiedene Enzyme gemessen, die Aufschluss über die Funktion der Leber geben. Bei einer Schwangerschaftscholestase ist vor allem eine Erhöhung der Transaminasen (ALAT und ASAT) zu beobachten.
Dieser Bluttest legt den Fokus auf die Konzentration der Gallensäuren im Blut. Bei einer Schwangerschaftscholestase sind diese deutlich erhöht, meist über 10 Mikromol pro Liter.
Wichtig: Die obigen Bluttests solltest Du regelmäßig wiederholen, um den Verlauf der Erkrankung zu beobachten und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.
Solltest Du an einer Schwangerschaftscholestase leiden, dann gibt es zum Glück Möglichkeiten, diese zu behandeln. Außerdem kannst Du auch durch eine gesunde Ernährung etwas für Deine Lebergesundheit tun und Deinem Körper helfen.
Das Ziel der Behandlung sollte nicht nur sein, die Symptome zu lindern, sondern auch das Risiko für weitere Komplikationen zu minimieren. Dabei hast Du verschiedene Möglichkeiten:
Das wichtigste Medikament zur Bekämpfung einer Schwangerschaftscholestase ist Ursodesoxycholsäure (UDCA). Das ist eine Gallensäure, die die Ausscheidung der anderen Gallensäuren fördert und den Juckreiz lindert. UDCA kann außerdem das Risiko für Komplikationen senken, indem es die Plazentafunktion verbessert.
Andere Medikamente, die manchmal Anwendung finden, sind Antihistaminika oder Kortison. Sie bekämpfen allerdings nur den Juckreiz, haben aber ansonsten keinen Einfluss auf das Risiko für weitere Komplikationen.
Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kannst Du Deine Lebergesundheit unterstützen. Deine Leber freut sich über eine ausreichende Zufuhr an:
Verzichten solltest Du hingegen auf:
Beim Vorliegen einer Schwangerschaftscholestase ist es in manchen Fällen ratsam, die Geburt einzuleiten – vor allem dann, wenn die Gallensäuren sehr hoch sind oder es Anzeichen für eine Gefährung des Kindes gibt. Die optimale Zeit für eine Geburtseinleitung ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel dem Schwangerschaftsalter, dem Zustand des Babys und dem Verlauf der Erkrankung. In der Regel wird eine Einleitung der Geburt ab der 37. Schwangerschaftswoche empfohlen.
Wie Du siehst, gibt es also verschiedene Möglichkeiten, eine Schwangerschaftscholestase zu behandeln. Das kannst Du außerdem tun:
Eine Schwangerschaftscholestase ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die Du nicht unterschätzen solltest. Um das Risiko zu senken, kannst Du Folgendes tun:
Je mehr Du über die Schwangerschaftscholestase weißt, desto besser und schneller kannst Du reagieren. Informiere Dich über die Ursachen, Symptome und Risiken und scheue Dich nicht, Deinem Arzt all Deine Fragen zu stellen. So kannst Du auch besser einschätzen, wann Du Hilfe brauchst oder wie Du Dich am Besten verhalten solltest.
Achte auf Deinen Körper und ignoriere möglicherweise auftretende Beschwerden nicht. Im Zweifel ist ein Arztbesuch „zu viel“ immer besser als eine versäumte Diagnose. Wie schon eingangs genannt, kann ein starker Juckreiz auf eine Schwangerschaftscholestase hindeuten. Auch wenn Du Dein Baby weniger spürst oder andere Veränderungen bemerkst, solltest Du Dich untersuchen lassen.
Eine Schwangerschaftscholestase kann sowohl körperlich als auch psychisch sehr belastend sein. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dich gut pflegst und Dir etwas Gutes tust. Verwende milde Hautpflegeprodukte, trage lockere Kleidung aus natürlichen Materialien und vermeide es, Dich zu kratzen oder an Deiner Haut zu reiben. Viel Schlaf und Entspannung können die Symptome außerdem lindern.
Die Schwangerschaftscholestase ist eine seltene, aber schwere Lebererkrankung, die nur während der Schwangerschaft auftritt und zu einem gestörten Gallenfluss führt. Gekennzeichnet ist sie vor allem durch einen starken Juckreiz an Handflächen und Fußsohlen. Du solltest diese Krankheit auf jeden Fall ernst nehmen, da sie das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Frühgeburt oder intrauterinen Fruchttod erhöhen kann. Die Ursachen für das Auftreten einer Schwangerschaftscholestase sind noch nicht vollständig geklärt, aber einige Faktoren wie Hormone, Genetik oder Umwelt können eine Rolle spielen. Eine Schwangerschaftscholestase sollte frühzeitig erkannt und behandelt werden. Mithilfe von Medikamenten, gesunder Ernährung oder einer Geburtseinleitung kann man die Krankheit und ihre Risiken minimieren. Wenn Du an einer Schwangerschaftscholestase leidest oder den Verdacht darauf hast, dann wende Dich an Deinen Arzt und lasse Dich beraten.