Zugegeben, der Name „Fruchtbarkeitsfenster“ klingt doch etwas kryptisch. Und wenn Sie dann auch noch erfahren, dass das Fruchtbarkeitsfenster stark damit zusammenhängt, ob Sie schwanger werden oder nicht, könnte das auf ersten Blick mächtig verwirrend sein. Könnte es, muss es aber gar nicht. Denn hinter dem sperrigen Wort verbergen sich eigentlich der weibliche Zyklus sowie das Verständnis dafür, wann und wie lange Ihre fruchtbaren Tage sind. Dieses ABC auf dem Weg zu Schwangerschaft werden wir Ihnen in folgendem Beitrag näher erläutern.
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Die weibliche Eizelle und die männlichen Spermien verschmelzen dann, wenn Sie an den fruchtbaren Tagen mit ihrem Partner schlafen.
Wenn Sie bis dato auf natürlichem Weg verhütet haben, kennen Sie Ihr Fruchtbarkeitsfenster ohnehin schon recht genau: Das ist der Zeitraum, in dem Sie verhüten müssen, um einer Schwangerschaft vorzubeugen. Nun nutzen Sie das Fruchtbarkeitsfenster genau andersherum: Es dient Ihnen dazu, den besten Zeitpunkt herauszufinden, um schwanger zu werden.
Warum das Fruchtbarkeitsfenster eben diesen Namen trägt, ist schnell erklärt. Es handelt sich dabei um ein Zeitfenster im weiblichen Zyklus, in dem die Chance auf eine Befruchtung und eine Schwangerschaft deutlich erhöht ist.
Das Zeitfenster beginnt vor Ihrem Eisprung. Im Zeitraum von fünf Tagen bis etwa fünf Stunden vor Ihrem Eisprung ist die Chance auf eine Schwangerschaft am höchsten. Auch nach dem Eisprung ist Ihre Eizelle noch einige Stunden bereit zur Befruchtung, aber: Das männliche Gegenstück, die Spermien Ihres Partners, brauchen ihrerseits auch Zeit, um eine Eizelle befruchten zu können.
Tipp: Eine US-amerikanische Studie hat gezeigt, dass die Chance schwanger zu werden am Tag des Eisprungs bei 33 Prozent liegt. Am Tag davor liegt sie bei 31 Prozent, zwei Tage davor bei 27 Prozent. Bei drei, vier und fünf Tagen vor dem Eisprung verringert sich die prozentual ausgewiesene Chance auf zehn Prozent.
Das Fruchtbarkeitsfenster weist also Ihre fruchtbaren Tage aus, an denen Sie große Chancen auf eine Schwangerschaft haben. Da das Fruchtbarkeitsfenster bei jeder Frau ganz individuell ist, sollten Sie – auf dem Weg zum Babyglück – Ihr Fruchtbarkeitsfenster kennenlernen und so Ihre fruchtbaren Tage herausfinden.
Laut Dr. med. Dolores Foth umfasst das Fruchtbarkeitsfenster gerade einmal drei Tage:
Sie müssen sich mit Ihrem Körper auseinanderzusetzen, um herauszufinden, wann Ihre fruchtbaren Tage sind. Das ist zum Beispiel mit der Temperaturmethode möglich.
Messen Sie täglich, direkt morgens nach dem Aufstehen, Ihre Aufwachtemperatur. In aller Regel liegt diese bei etwa 36,5 Grad. Direkt nach Ihrem Eisprung steigt diese Temperatur leicht an und bleibt so lange erhöht, bis Ihre nächste Menstruationsblutung eintritt.
Die Konsistenz des Zervixschleims lässt sich auf der Toilette schnell ermitteln. Spinnt sich der Zervixschleim übers Toilettenpapier, dann ist das ein Zeichen dafür, dass gerade Ihre fruchtbaren Tage sind. Nur an diesen Tagen ist der Zervixschleim flüssig in der Konsistenz und transparent in der Farbe.
Während der fruchtbaren Tage ist der Muttermund weich und geöffnet – und macht buchstäblich die Bahn frei für die männlichen Spermien. Nach dem Eisprung, also nach dem Ende der fruchtbaren Zeit, wird der Muttermund zusehends fester. Versuchen Sie ihn zu ertasten, wird sich der feste Muttermund anfühlen wie eine Nasenspitze bzw. der darunter liegende Knorpel. Dieser ist recht leicht zu ertasten, weil er vergleichsweise weit in die Scheide hineinragt. Wird er weicher, fühlt er sich eher an wie ein Ohrläppchen. Allerdings zieht er sich dann auch immer weiter zurück, so dass das Ertasten zunehmend schwerer fällt.
Regelmäßige Hormontests können mithilfe eines Zykluscomputers durchgeführt werden. Wählen Sie diese Form der Bestimmung des Fruchtbarkeitsfensters, wird Ihr Urin auf zwei Hormone hin untersucht: auf E2, das sogenannte Östradiol, und auf LH, das sogenannte Luteinisierende Hormon. Beide Hormone sind quasi die Vorboten des Eisprungs.
Der Eisprung markiert das Ende des Fruchtbarkeitsfensters.
Alle Veränderungen, die Sie an Ihrem Körper feststellen, sollten Sie dokumentieren. Je mehr Methoden Sie anwenden, desto genauer ist die Voraussagemöglichkeit des Fruchtbarkeitsfensters – und die Chance auf eine Schwangerschaft.
Um zu dokumentieren, was Sie messen und tasten, können Sie
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