Salmonellen in der Schwangerschaft

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Salmonellen in der Schwangerschaft
  • Salmonellen sind besonders häufig in flüssigen und eiweißhaltigen Produkten zu finden.
  • Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien, die sowohl Menschen auch als verschiedene Tierarten mit einer Ansteckung belasten können. 
  • Mittlerweile wurden ungefähr 2.600 verschiedene Varianten des Salmonellen-Erregers entdeckt, die aber nicht alle auch eine Erkrankung nach sich ziehen. Grob wird von Medizinern zwischen den Enteritis und den zumindest in Deutschland seltenen Typhus-/Paratyphus Salmonellen unterschieden.

1. Die Salmonellen sind schnell und leicht übertragbar

Salmonellose ist eine Infektion, keine Vergiftung

Im Volksmund spricht man bei einer Salmonellose auch oft von einer Vergiftung beziehungsweise von einer Salmonellenvergiftung. Für eine Infektion durch Salmonellen besteht eine Meldepflicht durch den behandelnden Arzt. Die Infektionsrate ist in Deutschland jedoch in den letzten Jahren rückläufig.

Meistens werden Salmonellen durch damit belastete Nahrungsmittel auf den Menschen übertragen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist auch möglich, allerdings deutlich seltener.

Eine Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft ist für das ungeborene Kind in der Regel nicht gefährlich. Salmonellen können nicht auf Ihr Baby übertragen werden, weshalb Sie eine Infektion ausschließen können.

Liegt die Temperatur zwischen 10 und 40 Grad Celsius, sind die Erreger praktisch überall in der Umwelt zu finden. Bei hohen Temperaturen ist ihre Vermehrungsrate stark erhöht.

Eier und Geflügel sind die Lebensmittel, die am häufigsten von Salmonellen betroffen sind. Ob ein Nahrungsmittel mit Salmonellen belastet ist, kann durch das äußere Erscheinungsbild, Geruch oder Geschmack nicht erkannt werden. Dafür ist eine bakteriologische Untersuchung notwendig.

2. Die Symptome einer Salmonellen-Infektion sind leicht zu erkennen aber schwer von anderen Erkrankungen zu unterscheiden

salmonellen-erreger

Auf dieser Darstellung sehen Sie die stäbchenförmigen Salmonellen-Erreger.

Ein Großteil der Symptome einer Salmonellen Infektion hat starke Ähnlichkeit mit einer herkömmlichen Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis). Die Anzeichen einer Salmonellen Erkrankung sind per Definition die folgenden Beschwerden:

  • Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Allgemeine Beschwerden im Magen- und Darmbereich
  • Durchfall und Erbrechen, die sich je nach Schweregrad der Infektion bis zu Brechdurchfall-Attacken steigern können

In den meisten Fällen zeigen sich die Symptome bereits kurz nach der Infektion durch die Salmonellen Erreger. Ihre Inkubationszeit kann aber bis zu 3 Tage betragen. In Europa sind die Auswirkungen einer Infektion eher gering und ihr Verlauf leicht bis mittelschwer.

3. Die Folgen einer Salmonellen Infektion, während Sie schwanger sind, halten sich meistens in Grenzen

Begriffsherkunft

Benannt wurde diese Erkrankung nach dem US-amerikanischen Tierarzt Daniel Elmer Salmon. Die Stärke der Symptome einer sogenannten Salmonellose ist abhängig von der Masse der aufgenommenen Krankheitserregern und deren Art.

Liegt nur eine leichte Form der Infektion vor, reichen oft sogar Hausmittelchen aus, um die Erkrankung zu kurieren. Viel Wasser Trinken „spült“ die Krankheitserreger aus dem Magen-Darm-Trakt. Der Elektrolyt-Haushalt des Körpers muss jedoch wieder aufgefüllt werden. Dafür eignen sich Salzstangen, Zwieback und elektrolythaltige Präparate aus der Apotheke. Hier finden Sie weitere Informationen, wie Sie Ihren Elektrolyt-Haushalt unterstützen können.

Bei einer leichten Salmonellen-Infektion klingen die Beschwerden bereits nach ungefähr 24 Stunden ab. Eine Behandlung durch Antibiotika ist nur in schwerwiegenden Fällen wirklich notwendig.

Es gibt für die Zeit der Schwangerschaft und der Stillzeit spezielle Arten von Antibiotika. Diese haben für das ungeborene Kind nur minimale bis überhaupt keine Nebenwirkungen. Die Darmflora muss sich nach der Verwendung von Antibiotika erst wieder aufbauen. Dabei können Sie Ihren Körper unterstützen, indem Sie zum Beispiel Joghurt, Kefir, Buttermilch oder ähnliche Milchprodukte verzehren.

Tipp: Gefährliche Auswirkungen in der Schwangerschaft oder für die Geburt hat eine Salmonellen-Infektion in der Schwangerschaft nicht. Weder Früh- noch Fehlgeburten stehen damit in Verbindung.

4. Prophylaxe ist die beste Möglichkeit, um eine Salmonellen Diagnose zu verhindern.

mit salmonellen infizierte eier.

Rohe Eier bergen eine besonders hohe Gefahr für eine Salmonellen-Infektion, weshalb Sie diese während der Schwangerschaft unbedingt meiden sollten.

Wenn Sie schwanger sind und eine Salmonellen-Infektion um jeden Preis vermeiden möchten, ist vor allem eine strenge Nahrungsmittelhygiene von großer Bedeutung:

    • Wie bereits erwähnt, vermehren sich Salmonellen extrem schnell, wenn sie die richtige Temperatur haben. Deshalb ist es wichtig, rohe Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch oder Eier richtig im Kühlschrank zu lagern. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Kühlkette nach dem Einkauf nicht zu lange unterbrochen wird. Bei Speisen die rohes Ei beinhalten, wie zum Beispiel Tiramisu oder Mayonnaise (besonders selbstgemachte), ist ebenfalls Vorsicht geboten. Es ist immer ratsam, sich die Hände gründlich zu waschen nachdem, sie mit Eiern oder Geflügel in Kontakt gekommen sind.
    • Selbst Minus-Temperaturen sind für Salmonellen nicht tödlich, deshalb sollten Sie bei dem Auftauen von tiefgefrorenen Fleisch, Geflügel oder Fisch stets Vorsicht walten lassen. Im besten Fall tauen Sie diese Produkte nach dem Entfernen der Verpackung in einem Abtropfsieb auf. Das Wasser, welches dabei abtropft, ist schnellstmöglich zu entsorgen.
    • Geschirrtücher sowie Wischtücher und Küchenschwämme sollten Sie täglich auswechseln und mit heißem Wasser säubern.
    • Küchenutensilien, die in Kontakt mit rohem Fleisch oder aufgetauten Lebensmitteln gekommen sind, sollten danach unmittelbar mit heißem Wasser abgewaschen werden.
    • Sind Ihre Nahrungsmittel richtig durchgegart, geht von ihnen keine Infektionsgefahr mehr aus. Salmonellen sterben ab einer Temperatur von 70 bis 75° Celsius und einer Garzeit von ungefähr 10 Minuten zuverlässig ab. Sie sollten besonders darauf achten,  dass Sie diese Temperatur als Kerntemperatur erreichen müssen.
    • Von weich gekochten Eiern wird eher abgeraten, um Salmonellen vorzubeugen, wenn Sie schwanger sind.
    • Haben Sie eine offene Wunde, sollten Sie für die Zubereitung von Speisen entweder ein wasserdichtes Pflaster anlegen oder Gummihandschuhe anziehen.
    • Wenn Sie mit jemandem in Kontakt kommen, der an einer Magen-Darm Infektion leidet, sollten Sie besonders auf Anzeichen und auf vorbeugende Hygiene achten.
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