Chiropraktik in der Schwangerschaft

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Chiropraktiken bei Verspannungen in der Schwangerschaft
  • Die Chiropraktik wird als Alternative Therapieform zur Schulmedizin für die Behandlung von Fehlstellungen und Blockaden der Gelenke angesehen. Diese Behandlungsmethode sorgt dafür, dass Nervenblockaden aufgehoben und Schmerzen gelindert werden.
  • In der Schwangerschaft wird der fein aufeinander abgestimmte Knochen- und Muskelapparat zur Geburtsvorbereitung gelockert, insbesondere in den letzten Wochen der Schwangerschaft. Der wachsende Bauch wird dabei beispielsweise durch ein Hohlkreuz ausgeglichen.
  • In der Schwangerschaft kann die Chiropraktik dafür genutzt werden, als vorbeugende Maßnahme eventuelle Schmerzen oder anderen Schwangerschaftsbeschwerden zu vermindern. Ebenfalls findet sie einen Platz in der Behandlung für eine natürliche Geburtsvorbereitung.

1. Es gibt verschiedene Berufsbezeichnungen in der Chiropraktik

Chiropraktik und Osteopathie sind ähnliche Behandlungsmethoden

Die Osteopathie ist der Chiropraktik nicht unähnlich. Während der Chiropraktiker die Ursachen der Beschwerden in der Wirbelsäule vermutet, durchsucht der Osteopath alle Gewebsschichten auf die Ursache der Beschwerden.

Wenn Sie sich während Ihrer Schwangerschaft für eine chriopraktische Behandlung interessieren und sich fragen, was das ist, werden Sie dabei auf drei unterschiedliche Bezeichnungen für den Beruf treffen. Diese unterscheiden sich jeweils in der Art ihrer Ausbildung.

  • Chirotherapeut: Hierbei handelt es sich um eine in Deutschland gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung, die ausschließlich von dazu ausgebildeten Ärzten geführt werden darf.
  • Chiropraktiker: Müssen nach dem deutschen Heilpraktiker-Gesetz eine Zulassung als Heilpraktiker besitzen. Für gewöhnlich wurde eine Heilpraktiker-Ausbildung absolviert und parallel bzw. anschließend dazu eine Ausbildung zum Chiropraktiker abgeschlossen.
  • Chiroprakteur, Chiropraktor, Chiropractor oder Doctor of Chiropractic: Ist eine Internationale Berufsbezeichnung die mit einem sechsjährigen Vollzeitstudium verbunden ist. Innerhalb des Europäischen Raums wird dieses Studium nur an sieben .Bildungseinrichtungen außerhalb- und zwei Einrichtungen innerhalb von Deutschland angeboten. Dieses Studium unterliegt einer strengen Kontrolle der Qualität seitens des European Council on Chiropractic Education ( ECCE ).

2. Eine Blockade oder Fehlstellung der Wirbel kann durch die Chiropraktik gelöst werden

hohlkreuz in der Schwangerschaft.

Bei den meisten werdenden Müttern entwickelt sich in der Schwangerschaft ein Hohlkreuz.

Die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren — darum geht es bei einer chriopraktischen Behandlung. Die Wirbelsäule und ihre Nervenstränge gelten in der Chiropraktik als wichtigstes biomechanisches Organ.

Rückenschmerzen und andere gesundheitliche Schäden in anderen Körperregionen können die Folge einer Fehlstellung oder einer Blockade der Rückenwirbel sein.

Die Therapie läuft wie folgt ab:

Betroffene Rückenwirbel erhalten kleine manuelle Impulse durch die Hand des Chiropraktikers. Dadurch können die Blockaden innerhalb der Wirbel gelöst werden, was es ermöglicht, dass Reize wieder ungehindert durch die Nervenstränge des Rückenmarks geschickt werden können. Dabei werden auch andere Gelenke und das Muskelgewebe mit behandelt.

Die 5 wesentlichen Behandlungen der Chiropraktik lauten:

  • Um etwaigen Druck auf die Rückenmarksnerven zu lösen und zu verringern — Adjustierung der Wirbelkörper
  • Kontraktion (ziehen) und Traktion (dehnen) der Gelenke und Bänder.
  • Durch gegenläufiges Bewegen der Gelenke, dem sogenannten „translatorischen Gleiten“,  werden die Gelenke Mobilisiert.
  • Für die Muskelentspannung und Dehnung der Muskulatur werden Weichteilbehandlungen eingesetzt.
  • Zur Schmerzbehandlung und Stimulation des Nervensystems werden Reflextherapien angewendet.

3. Chiropraktische Behandlungen sind während der Schwangerschaft möglich

Chiropraktik bei einer schwangeren Frau.

Eine chiropraktische Behandlung kann das Wohlbefinden von werdenden Müttern merklich verbessern.

Eine Schwangerschaft bedeutet eine große Veränderung für den Körper und seine Haltung. Bei werdenden Müttern zeigt sich zum Beispiel fast immer ein Hohlkreuz. Zudem hat die Schwangerschaft auch Auswirkungen auf andere Muskelgruppen und Gelenke.

Ischias-Attacken, schmerzhafte Verspannungen und Überlastungssymptome sind ebenfalls exemplarische Beschwerden, die durch Belastungen der Wirbelsäule und anderen Anteilen Bewegungsapparates während der Schwangerschaft auftreten können.

Um diese Folgen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern, dient die Chiropraktik. Sie fällt eher in die Kategorie der sanften Heilungsverfahren und ist damit nicht gefährlich.

Oftmals wirkt sich die Behandlung des Bewegungsapparates auch positiv auf andere Organsysteme aus. Zum Beispiel können Kopfschmerzen oder Sehstörungen Folgen von blockierten Wirbeln oder unter Druck gesetzten Nervenbahnen sein. Dass Einrenken der Wirbel kann dafür sorgen, dass auch diese Beschwerden gelindert werden.

Um Auslöser von Becken- und Rückenschmerzen während der Schwangerschaft möglichst zu vermeiden, empfehlen viele Hebammen und Ärzte eine präventive chiropraktische Therapie. Erfahrungen haben gezeigt, dass die besten Ergebnisse erzielt werden können, wenn die Behandlung im ersten Trimester der Schwangerschaft begonnen wird.

Eine frühzeitige chiropraktische Therapie kann sich auch positiv auf die Schwangerschaftsübelkeit auswirken. Zur Geburtsvorbereitung wird eine optimale Ausrichtung des mütterlichen Beckens angestrebt.

Die Chiropraktik kann außerdem dazu beitragen, dass sich das Kind in den letzten Wochen der Schwangerschaft in die richtige Geburtsposition begibt.

Tipp: Berichten von Hebammen zufolge, sind Schmerzmittelgabe oder andere medizinische Interventionen seltener von Nöten, wenn während der Schwangerschaft regelmäßig eine chiropraktische Behandlung durchgeführt wurde.

4. FAQ/Häufig gestellte Fragen

Übernehmen Krankenkassen die Kosten für eine chiropraktische Behandlung?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung in den meisten Fällen nicht. Private Krankenkassen oder Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten der behandlung hingegen meistens ganz oder anteilig. Um jedoch ganz sicher zu gehen, sollte man sich sich zuvor mit seiner Versicherung beraten.

Wie oft sollte eine Behandlung durchgeführt werden?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt letzten Endes von den Schmerzen und der genauen Diagnose ab. Akute Beschwerden können schon nach einer Sitzung der Vergangenheit angehören. Chronische Leiden bedürfen jedoch häufigeren Terminen.

Für wenn eignet sich eine Chirorprakitsche Behandlung?

Die Chiropraktik bietet sich vor allem für Personen mit chronischen Muskel- oder Gelenksbeschwerden an. Auch in der Schwangerschaft kann sie sehr sinnvoll eingesetzt werden.

Grundsätzlich gibt es jedoch keine Altersgruppe, für die sich eine chiropraktische Behandlung nicht lohnen kann. Die Techniken können an jede andere Lebenslage angepasst werden.

Wo finde ich einen Chiropraktiker?

Im Internet finden Sie schnell einen Chiropraktiker in Ihre Nähe — zum Beispiel hier.

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