Ob im Gesicht, am Dekolleté oder am Bauch — die Haut benötigt während der Schwangerschaft oft eine Extra-Portion Pflege. Einige Frauen bekommen auf einmal eine glatte und rosige Pfirsichhaut. Für andere wiederum, können Schwangerschaftshormone das Gegenteil bewirken und sorgen für Hautprobleme. In unserem Ratgeber geben wir Ihnen Tipps für die Pflege der Haut in der Schwangerschaft.
Inhaltsverzeichnis
Für eine glatte und geschmeidige Haut spielt Östrogen eine entscheidende Rolle. Es regt zur Bildung von Collagen sowie zur Zellerneuerung an und ist bedeutend für die Speicherung von Feuchtigkeit. Auch die Talgdrüsen werden vom Östrogen beeinflusst.
In der Schwangerschaft wird sich sehr wahrscheinlich die Beschaffenheit Ihrer Gesichtshaut verändern. Bei der Einen wird die Haut spürbar trockener und bei der Anderen wird sie eventuell fettiger. Bei manchen gibt es auch gar keine gar keine Veränderungen.
Besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft kann die hormonelle Veränderung dafür sorgen, dass sich eine Schwangerschaftsakne bildet. Sowohl bei einfachen Hautunreinheiten, als auch bei Akne braucht die Gesichtshaut regelmäßig Pflegeprodukte, welche die Haut unterstützen.
Zuvor ist jedoch eine gründliche Reinigung notwendig. Dafür sind seifenfreie Waschlotionen sowie Reinigungsgele bestens geeignet — für alle Hauttypen. Falls Sie trockene Haut haben, sind feuchtigkeitshaltige Pflegeprodukte zu empfehlen.
Durch fettfreie Produkten wird die Haut nur zusätzlich trockener. Bei fettiger Haut ist es jedoch wichtig, Mittel zu verwenden, die viel Feuchtigkeit und keine Fette oder Öle enthalten.Einmal in der Woche kann es hilfreich sein, dem Gesicht besonders intensive Pflege zukommen zu lassen. Um Hautschüppchen oder Hautunreinheiten zu entfernen, können Sie Peeling Masken, Feuchtigkeitsmasken oder andere pflegende Produkte verwenden.
Tipp: Eine Maske auf Hefe-Basis kann bei Pickeln oder bei Schwangerschaftsakne ausprobiert werden. Hefe enthält viele hilfreiche Stoffe wie beispielsweise Vitamine, Fol- und Pantothensäure sowie Biotin. Für diese „Hefemaske“ brauchen Sie bloß den frischen Hefewürfel in lauwarmer Milch auflösen und verrühren.
Schon in den ersten paar Wochen der Schwangerschaft wird es dazu kommen, dass der Busen deutlich wächst. Kurz vor der Geburt kann es sein, dass jede Brust 400 Gramm schwerer wird.
Durch die Dehnung wird natürlich auch die Haut stark belastet. Eine gute Hautpflege während der Schwangerschaft sollte also auch immer das Dekolleté einbeziehen. Entspannende und Sanfte Massagen mit der Hilfe von milden Massageölen sorgen dafür, dass die Haut von Busen und Dekolleté elastisch bleibt.
Mit kalt-warmen Wechselduschen oder täglichen Abreibungen mit einem feuchten Waschlappen oder einer sanften Bürste können Sie Ihre Haut zusätzlich straffen. Um vorzeitige Wehen zu vermeiden, sollten Sie die Brustwarzen jedoch auslassen. Nach einer Massage oder Abreibung sollte Ihr Busen mit einer Creme oder Lotion eingerieben werden, die sowohl die Haut strafft als auch Feuchtigkeit spendet.
Zudem ist ein perfekt sitzender Büstenhalter während der Schwangerschaft ein absolutes muss, um das bereits belastende Bindegewebe nicht zusätzlich zu fordern.
Wie Sie vermutlich schon wissen, benötigt der Bauch in der Schwangerschaft besonders viel Pflege. Bis zum Zeitpunkt der Geburt wird Ihr Bauch auf der Nabelhöhe ungefähr einen Umfang von ca. 100 cm erreichen. Die Haut des Bauches wird dementsprechend stark belastet. Oftmals resultieren daraus Streifen sowie störende Spannungen oder Juckreiz.
Schwangerschaftsstreifen werden bei der einen Frau stärker, bei der Anderen schwächer gebildet. Die Streifen entstehen durch Risse im Elastin- und Kollagengewebe. In der Zeit der Schwangerschaft sind diese dunkelviolett, verblassen allerdings nach der Geburt vollständig.
Komplett vermeiden lassen sie sich oft nicht. Mit einer guten Hautpflege können Sie aber das schlimmste verhindern. Zweimal pro Tag sollten Sie ihrem Bauch eine Massage gönnen. Diese sollte kreisförmig mit Hilfe eines Massagehandschuhs durchgeführt werden. Danach sollten Sie Ihren Bauch mit einer reichhaltigen Lotion oder einem Körper-Öl eincremen. Die Pflege mit Kokosöl kann dabei als eine natürliche Alternative zu Cremes aus der Drogerie oder der Apotheke dienen.
Mit Kokosöl oder Olivenöl können Sie Spannungen und Juckreiz entgegenwirken. Zu Schaumbädern ist während der Schwangerschaft nicht zu raten, weil diese der Haut die benötigte Feuchtigkeit entziehen können.
Zupfmassagen sind besonders hilfreich gegen Schwangerschaftsstreifen, da diese die Durchblutung fördern. Hierfür nehmen Sie die eingecremte Haut sanft zwischen Daumen und Zeigefinger, rollen und kneten sie und streichen sie anschließend wieder aus.
Die Durchführung der Zupfmassage wird von Ärzten und Hebammen ab der 13. Schwangerschaftswoche empfohlen. Hier finden Sie eine genaue Anleitung zur Durchführung einer Zupfmassage
In der Schwangerschaft kommt es oft dazu, dass sich die Pigmentierung Ihrer Haut verändert. Das geschieht durch den erhöhten Hormonspiegel. Dieser sorgt dafür, dass Brustwarzen, Warzenhöfe aber auch Leberflecke sowie Muttermale dunkler werden.
Schon ab dem ersten Drittel der Schwangerschaft können sich im Gesicht leichte Verfärbungen der Pigmente zeigen. Hier ist der Auslöser der schwangerschaftsbedingte Anstieg des Melanin stimulierende Hormons (MSH).
Das dunkel werden der Warzenhöfe dient dazu, dass das Baby die Brustwarze zum Stillen leichter findet. Die sogenannte Linea nigra zeigt sich oftmals auf dem Bauch. Das ist eine vertikale, dunkle Linie, die vom Bauchnabel bis hin zum Schambein geht. Diese Pigmentveränderung bildet sich nach der Geburt jedoch schnell und komplett zurück.
Falls Sie sich von den Pigmentflecken im Gesicht gestört fühlen, können Sie diese mit Hilfe von Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 20 oder höher kaschieren. Direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie dennoch weitestgehend vermeiden.
Um die besten Pflegeprodukte für Sie zu finden, beraten Sie sich am besten mit einer professionellen Kosmetikerin über Ihren individuellen Hauttyp. Bei einigen Produkten ist aber generell Vorsicht geboten. Dazu zählen zum Beispiel viele ätherische Öle wie:
Diese wirken in der Schwangerschaft wehenfördernd oder könnten sich schädlich auf das ungeborene Kind auswirken. Alkoholhaltige Mittel zur äußerlichen Anwendung oder Produkte mit starken chemischen Wirkstoffen sind komplett zu vermeiden. Salben und Cremes, in denen Vitamin A vorhanden ist, sollten auch gemieden werden.
Im besten Falll verwenden Sie zur Hautpflege in der Schwangerschaft nur Naturkosmetik. Bei Fragen zu bestimmten Produkten können Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme befragen.
Bildnachweise: JenkoAtaman /Adope Stock, Jasmin Merdan/Adope Stock, Angelina/Adope Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)