Progesteron ist ein Sexualhormon, welches sowohl für den Menstruationszyklus als auch während der Schwangerschaft eine große Rolle spielt. Es wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet, da es vom Gelbkörper gebildet wird.
In erster Linie beeinflusst Progesteron beim Eisprung die Gebärmutterschleimhaut, indem es sie auf die Befruchtung einer Eizelle vorbereitet. Zudem wird in den ersten Monaten einer Schwangerschaft vermehrt Progesteron ausgeschüttet, um diese aufrechtzuerhalten.
Wenn Ihr Körper während der Schwangerschaft nicht ausreichend Progesteron bildet, sollten Sie entsprechende Tabletten oder Kapseln einnehmen. Auf diese Weise können Sie eine Fehlgeburt vermeiden.
Paare mit Kinderwunsch probieren vieles aus, um möglichst bald schwanger zu werden. Das Hormon Progesteron spielt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle. Tritt anschließend eine Schwangerschaft ein, sorgt das Hormon wiederum dafür, dass diese erhalten bleibt.
Was Progesteron ist, wie es gebildet wird und welche Funktionen es im Körper übernimmt, erfahren Sie in diesem Artikel. Zusätzlich geben wir Ihnen Tipps, wie Sie einen Progesteronmangel ausgleichen können und was Sie dabei beachten müssen.
Inhaltsverzeichnis
Ein Forscherteam aus den USA und aus Dänemark haben in einer kleinen Studie herausgefunden, dass das Hormon Progesteron die Bi- und Homosexualität begünstigen kann. Kinder von Müttern, die während ihrer Schwangerschaft Progesteron einnehmen musste, weisen demnach häufiger eine Vorliebe für das eigene Geschlecht auf.
Der menschliche Körper wird von vielen verschiedenen Hormone beeinflusst. Darunter befinden sich unter anderem körperaktivierende Hormone, Glückshormone und auch Sexualhormone. Diese Sexualhormone sind nicht nur für die Geschlechtsdifferenzierung verantwortlich, sondern beeinflussen auch das Lustempfinden.
Progesteron ist zusammen mit Östrogenen für die Regulation des weiblichen Zyklus zuständig. Während Östrogen in der ersten Zyklushälfte die Gebärmutterschleimhaut anwachsen lässt, bereitet sie das Progesteron in der zweiten Hälfte auf eine Schwangerschaft vor.
Das Geschlechtshormon wird im sogenannten Gelbkörper in den Eierstöcken gebildet, sodass es auch als Gelbkörperhormon bezeichnet wird. Während der Schwangerschaft findet die Bildung von Progesteron hingegen in der Plazenta statt.
Folgende Progesteronwerte liegen bei Frauen im Normbereich:
In der Schwangerschaft steigen diese Werte deutlich an. In der Frühschwangerschaft, also im ersten Drittel, sind Konzentrationen von 11,2 bis 90,0 µg/l normal. Im dritten Trimester können sogar Konzentrationen von bis zu 422,5 µg/l gemessen werden.
Das Hormon Progesteron findet sich auch im männlichen Körper, hat dort jedoch keine besonders große Relevanz. Auch bei Frauen, die die Pille nehmen oder sich bereits in den Wechseljahren befinden, sind die Werte sehr gering.
Für Frauen, die normal menstruieren und einen Kinderwunsch hegen, ist das Hormon jedoch von sehr großer Bedeutung. Im Folgenden möchten wir Ihnen erklären, wie Sie mit Progesteron schwanger werden und das Baby anschließend halten können.
Wie Progesteron auf den Körper wirkt, können Sie sich auch noch einmal in diesem Video anschauen:
Ist es wirklich möglich, mit Progesteron schneller schwanger zu werden? Die Antwort lautet: Ja.
Vor allem in der zweiten Zyklushälfte spielt Progesteron eine wichtige Rolle. Nach dem Eisprung wird besonders viel Progesteron gebildet, um die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich auf, damit sich die Eizelle besser einnisten kann.
Wissenschaftler forschen noch immer, welche weiteren Funktionen das Hormon in Bezug auf die Befruchtung und die Einnistung der Eizelle hat. So gibt es bereits Anhaltspunkte dafür, dass Progesteron das Immunsystem der Frau herabsetzt, damit es nicht gegen die Einnistung der Eizelle arbeitet.
Das Hormon Progesteron ist jedoch nicht nur für die Einnistung, sondern auch für die Erhaltung der Schwangerschaft zuständig. Nach der Befruchtung bleibt der Gelbkörper zunächst bestehen, sodass er weiterhin für die Bildung von Progesteron zuständig ist. Etwa ab der 12. SSW wird das Hormon hauptsächlich von der Plazenta produziert.
Progesteron sorgt während der Schwangerschaft dafür, dass die Gebärmutter entspannt ist und das sich Baby gut entwickeln und wachsen kann. Auf diese Weise können auch eine vorzeitige Geburt und die Entstehung von Wehen verhindert werden.
Zusätzlich erweitert es die Gefäße, sodass überschüssige Flüssigkeit abgeleitet werden kann. Auch die Vorbereitung auf das Stillen wird von diesem Hormon übernommen.
Bei einigen Frauen produziert der Gelbkörper zu wenig Progesteron, sodass es zu einem Progesteronmangel kommt. Dies wird in der Medizin als Gelbkörperschwäche bezeichnet. Diese führt in der Regel zu Zyklusstörungen oder sogar zu einer Unfruchtbarkeit. Paare mit Kinderwunsch wissen in diesem Fall häufig nicht, warum es nicht zu der erwünschten Schwangerschaft kommt.
Auch in den Wechseljahren oder bei einer Eileiterschwangerschaft kann ein Progesteronmangel vorliegen. Es entsteht ein Hormonungleichgewicht, welches zu unangenehmen Symptomen, wie beispielsweise Blutungen oder depressiven Verstimmungen, führen kann.
Ist der Progesteronwert in der Schwangerschaft zu niedrig, kann dies erhebliche Folgen für die Entwicklung eines Kindes haben. Im schlimmsten Fall kann ein Mangel zu einer Fehlgeburt führen. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie Progesteron-Tabletten, wie beispielsweise Utrogest, einnehmen. Ärzte empfehlen es, diese Tabletten nicht oral einzunehmen, sondern vaginal einzuführen. Auf diese Weise können sie wesentlich besser und gezielter wirken.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass der weibliche Körper nicht zu wenig, sondern zu viel Progesteron bildet. Der Wert kann beispielsweise durch die Einnahme der Antibabypille, eine Zyklusstörung oder das adrenogenitale Syndrom (AGS) erhöht sein.
Tipp: Haben Sie einen unerfüllten Kinderwunsch, sollten Sie Ihren Progesteronwert ermitteln lassen. Mittels einiger Blutabnahmen lässt sich eine Gelbkörperschwäche ganz einfach feststellen.
Sobald Sie sich das Progesteron von außen zuführen, greifen Sie aktiv in Ihren Hormonhaushalt ein. Dies kann nicht nur positive, sondern auch negative Auswirkungen haben. Nehmen Sie entsprechende Präparate also nur ein, wenn Sie dies mit Ihrem Arzt besprochen haben.
Der Wirkstoff Progesteron kann in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen werden. Es ist jedoch auch möglich, den Wirkstoff ausschließlich lokal mittels einer Creme oder Salbe aufzutragen. Da der Körper den Wirkstoff innerhalb kürzester Zeit abbaut, sollten Sie ihn nicht nur einmal, sondern zweimal täglich einnehmen bzw. einreiben.
Auch wenn natürliches Progesteron, welches die meisten Hormonpräparate beinhalten, zumeist sehr gut verträglich ist, kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
Um diese unangenehmen Nebenwirkungen zu vermeiden, können Sie auch auf Produkte setzen, die auf natürliche Weise Progesteron beinhalten. Diese Pflanzenstoffe, auch Phytohormone genannt, ähneln den körpereigenen Hormonen und sind beispielsweise in der Yamswurzel, im Frauenmantel, in Mönchspfeffer und in Schafgarbe enthalten. Auch über die Ernährung, also über Nahrungsergänzungsmittel, kann dem Körper Progesteron zugeführt werden.
Achtung: Bei der gleichzeitigen Einnahme von Progesteron und anderen Medikamenten können Wechselwirkungen auftreten. Besprechen Sie die Einnahme daher unbedingt vorab mit Ihrem Arzt.
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