Die Schulfähigkeit umfasst sowohl körperliche als auch geistige Fähigkeiten und konzentriert sich insbesondere auf den Grad der Selbstständigkeit.
Körperliche bzw. gesundheitliche Aspekte, soziale Fähigkeiten, grundsätzliche kognitive Voraussetzungen, sprachliche Fähigkeiten, mathematische Grundkenntnisse und emotionale Fähigkeiten
Eltern können eine vorzeitige Einschulung bei der jeweiligen Schule beantragen, sofern ihr Kind unter normalen Umständen noch nicht eingeschult werden würde.
Gehen Kinder langsam auf das letzte Kindergartenjahr zu, stellt sich die Frage der Schulreife. Welche Fähigkeiten müssen Kinder mitbringen, um die Schule besuchen zu können? Welche Möglichkeiten gibt es, den Anforderungen gerecht zu werden?
In unserem Artikel erfahren Sie, wer über die Schulreife entscheidet, wann die Einschulung üblicherweise in Frage kommt und welche unterschiedlichen Voraussetzungen ein Kind erfüllen sollte.
Zusätzlich erfahren Sie, wann eine vorzeitige Einschulung in Betracht gezogen werden sollte oder ob es Sinn macht, ein Kind für ein Jahr zurückstellen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
Um in die Schule gehen zu können, bedarf es unterschiedlicher Fähigkeiten.
Um als schulfähig zu gelten, erfolgt vorab eine Einschulungsuntersuchung. Bei dem kurzen Test wird festgestellt, ob der Besuch des Kindergartens weiterhin Sinn macht oder ob Kinder bereit sind, in die Grundschule zu gehen.
Die Schulfähigkeit umfasst dabei sowohl körperliche als auch geistige Fähigkeiten und konzentriert sich insbesondere auf den Grad der Selbstständigkeit. Selbst wenn einige Kinder bereits vor dem ersten Schultag in der Lage sind, zu schreiben, bedeutet dies nicht zwingend, dass sie als schulfähig angesehen werden, sofern sie in anderen Bereichen deutliche Defizite in der Entwicklung aufweisen.
Je nach Bundesland findet die Einschulung mit fünf bzw. sechs Jahren statt. Der Stichtag für die Einschulung liegt zwischen dem 30. Juni sowie dem 30. September. In dem Jahr, in dem Kinder sechs Jahre alt werden, beginnt also die allgemeine Schulpflicht.
Das Alter bildet für die Schulbereitschaft zwar einen groben Anhaltspunkt, aber unterliegt der individuellen Entwicklung eines jedes Kindes. Besteht beispielsweise eine Konzentrationsschwäche oder gibt es körperliche Defizite, kann dies der Einschulung entgegenstehen.
In aller Regel führen kleinere Entwicklungsverzögerungen nicht zu einer Zurückstellung der allgemeinen Schulpflicht.
Gem. Art. 7 des Grundgesetzes fällt dem Staat die Aufsicht über das Schulwesen zu. Die Ausgestaltung der jeweiligen Regelungen ist allerdings Ländersache und unterscheidet sich daher von Bundesland zu Bundesland.
Es existiert keine klare und einheitliche Definition von Schulreife. Vielmehr kommen verschiedene Aspekte zusammen, die erst in ihrer Gesamtheit dazu führen, ein Kind als schulfähig einzustufen.
Kriterien für die Feststellung der Schulreife sind:
In den folgenden Abschnitten gehen wir etwas genauer auf die einzelnen Bereiche ein. Vorab finden Sie hier ein anschauliches YouTube-Video, in welchem einzelne Fähigkeiten aufgelistet werden.
Angehende Schüler sollten einfache Gleichgewichtsübungen beherrschen.
Bewegt sich ein Kind hinsichtlich Größe und Gewicht im Normalbereich, bestehen grundsätzlich keine Einschränkungen, um die Schule zu besuchen. Im Rahmen der Untersuchung des Körpers geht es jedoch auch um einen Test der Augen sowie der Ohren, damit es in der Schule nicht aufgrund bestehender Defizite zu unnötigen Lernschwierigkeiten kommt.
Zum Test der körperlichen Voraussetzungen zählt auch die Motorik. Kinder sollten in der Lage sein,
Tipp: Bringen Sie Ihren Kindern vor dem Schuleintritt das Fahrradfahren und Schwimmen bei, um die grobmotorischen Fähigkeiten zu fördern.
Sowohl Schreiben als auch Rechnen sind Fähigkeiten, die Kinder in der Grundschule lernen können. Es muss also nicht sein, dass Kinder bereits vorab dazu in der Lage sind. Allerdings müssen die grundsätzlichen kognitiven Fähigkeiten vorhanden sein, damit das Lernen in der Schule funktioniert.
Fördern Sie die Konzentrationsfähigkeit.
Eine möglichst klare Sprache ist daher wünschenswert, um in der Schule keine Probleme beim Sprechen zu bekommen. Kann ein Kind bereits bis 10 oder sogar bis 100 zählen, bietet dies hervorragende Voraussetzungen, um Kindern den Schulstart zu erleichtern.
Deutlich wichtiger als dies sind allerdings folgende grundlegende Voraussetzungen für die Schulreife:
Im Rahmen der emotionalen und sozialen Kompetenzen geht es vor allem um Freundschaften, den generellen Umgang mit anderen sowie die Fähigkeit, Konflikte zu lösen, sich durchzusetzen und andere zu respektieren.
Zusätzlich sollten Sie in der Familie üben, sich voneinander zu trennen. In der Regel stellt dies nach einer Kindergartenzeit kein Problem mehr dar.
Dennoch sind die neue Umgebung und die veränderte Klassengemeinschaft für einige Kinder eine anfängliche Herausforderung.
Besonders begabte Kinder können vorzeitig eingeschult werden.
Einige Kinder sind in ihrer Entwicklung etwas schneller, sodass die Schulreife bereits sehr früh besteht.
Eltern können daher eine vorzeitige Einschulung bei der jeweiligen Schule beantragen, sofern ihr Kind unter normalen Umständen noch nicht eingeschult werden würde.
Die Schulleitung der jeweiligen Grundschule entscheidet nun darüber, ob ein Kind angenommen wird oder nicht. Konkrete Fristen, ab wann dies möglich ist, gibt es in den meisten Bundesländer nicht mehr.
Je nach Situation erfolgt ein schulpsychologisches Gutachten, welches die Schulfähigkeit bescheinigt. Der Antrag ist formlos bei der gewünschten Schule einzureichen.
Manche Kinder benötigen noch ein weiters Jahr, um die nötige Schulreife zu erlangen.
Lässt die Entwicklung eines Kindes Zweifel an dessen Schulreife erkennen, kann eine Rückstellung für ein Jahr erfolgen.
Dies bildet allerdings die Ausnahme und sollte nicht leichtfertig in Betracht gezogen werden.
Einige Bundesländer setzen an dieser Stelle auf einen Schulkindergarten. In einer solchen Einrichtung lernen die noch nicht schulreifen Kinder die wichtigsten Fertigkeiten, um im nächsten Jahr die Grundschule besuchen zu können.
In anderen Bundesländern, die keinen Schulkindergarten anbieten, werden die Kinder meist im Kindergarten zusätzlich gefördert.
Obwohl es Impfungen gibt, die jedes Kind erhalten sollte, gibt es in Deutschland keine allgemeine Impfpflicht. Dennoch fordern Behörden öfter Impfausweise an, sodass es bereits bei der Einschulung zu Problemen kommen kann.
Falls Sie Ihre Kinder nicht impfen lassen möchten, denken Sie noch einmal in Ruhe über Ihre dahinterstehenden Gründe nach.
Freuen Sie sich mit Ihrem Kind gemeinsam auf den Schulanfang. Das bereitet Vorfreude und erleichtert Ihrem Kind den Einstieg in den nächsten Lebensabschnitt.
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