Einige Kinder sind in den ersten Wochen sehr bemüht, sich einzugewöhnen und den neuen Alltag kennenzulernen. Ist diese Phase jedoch überstanden, merken Kinder plötzlich, dass ihre Eltern sie für mehrere Stunden im Stich lassen.
Vermehrt lassen sich die Faktoren Gefühl der Abschiebung oder Vernachlässigung, Streit mit anderen Kindern, Langeweile oder Überforderung feststellen.
In den meisten Fällen ist dies weniger hilfreich. Leidet ein Kind allerdings stark oder über längere Zeit hinweg, kann dies durchaus eine Option darstellen.
Bis gestern war alles in Ordnung, doch plötzlich will ein Kind nicht mehr in den Kindergarten – so geht es vielen Eltern. Anderen Kindern fällt es von Beginn an schwer, allein in den Kindergarten zu gehen.
Aber welche Gründe verbergen sich dahinter? Gibt es sinnvolle Lösungsansätze oder erledigt sich das Problem nach einiger Zeit von selbst?
In unserem Artikel gehen wir dem Problem auf den Grund und erklären, welche Möglichkeiten Ihnen weiterhelfen können.
Inhaltsverzeichnis
Nicht immer klappt es direkt mit der Eingewöhnung in den Kindergarten.
Der erste Besuch im Kindergarten ist für die gesamte Familie eine Umstellung. Auch wenn sich viele Kinder auf den Kindergarten freuen, ist die ungewohnte Trennung von Mama und Papa nicht leicht.
Gleich mehrere Stunden allein zu bleiben bzw. nicht auf die gewohnten Bezugspersonen zurückgreifen zu können, ist eine echte Herausforderung für die Kleinen.
Interessanterweise meistern fast alle Kinder diese Herausforderung nach einigen Tagen oder Wochen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Eingewöhnung bereits vollkommen abgeschlossen ist. Dass ein Kind nicht mehr den Kindergarten will, ist ein häufiges Problem, das oft erst nach einigen Monaten auftritt.
Die meisten Eltern denken zu diesem Zeitpunkt, dass sich ihr Kind gut eingelebt hat und in der Kita angekommen ist. Einige Kinder sind in den ersten Wochen sehr bemüht, sich einzugewöhnen und den neuen Alltag kennenzulernen.
Ist diese erste Phase jedoch überstanden, merken Kinder plötzlich, dass ihre Eltern sie für mehrere Stunden im Stich lassen. Manche Kinder sind schlichtweg überfordert, da es ihnen schwerfällt, sich mit dem neuen Alltag zu arrangieren.
Tipp: Erklären Sie Ihrem Kind möglichst exakt, warum es in den Kindergarten gehen soll und dass Sie es anschließend wieder abholen. Achten Sie auf immer wiederkehrende Rituale, um den Abschied zu erleichtern.
Wenn ein Kind nicht in die Kita will, stellt sich logischerweise die Frage, welche Gründe dahinterstecken. Leider ist es nicht immer ganz einfach, herauszufinden, warum Ihr Kind nicht in den Kindergarten will.
Rollenspiele helfen Kindern dabei, ihre Gefühle zu offenbaren.
Ein Gespräch bietet sich bei etwas älteren Kindern an. Fragen Sie explizit nach, was das Problem am Kindergarten ist. Seien Sie unbedingt offen und versuchen Sie, zunächst zuzuhören, ohne direkt Ihre eigene Meinung einzubringen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie lediglich einen Teil erfahren, der Lösung jedoch nicht signifikant näherkommen.
Bei kleineren Kindern, die sich noch nicht so gut ausdrücken können, helfen Rollenspiele. Viele Kinder übertragen einen großen Teil ihrer Erlebnisse auf die Rolle, sodass Sie indirekt einen Eindruck von den Ursachen der Verweigerungshaltung bekommen.
Folgende Gründe sind besonders häufig ein Auslöser dafür, dass Kinder zu Hause bleiben möchten:
Bestärken Sie Ihr Kind.
Wenn Ihr Kind weint und nicht in den Kindergarten will, fällt die Erziehung wirklich schwer. Es ist zwar nicht schön, ein weinendes Kind zurückzulassen, meist allerdings die beste Lösung.
Versichern Sie Ihrem Kind, dass Sie wiederkommen und dass der Aufenthalt im Kindergarten notwendig ist. Auch wenn dies im aktuellen Moment nur wenig zu helfen scheint, kann sich Ihr Kind daran festhalten.
In aller Regel versiegen die Tränen bereits kurze Zeit, nachdem Sie die Kita verlassen haben. Wichtig ist, dass Kinder die Erzieherin oder den Erzieher als weitere Bezugsperson annehmen. So fällt es leichter, den Abschied hinzubekommen.
Motivieren Sie Ihr Kind, den Kindergarten zu besuchen. Erwähnen Sie tolle Sachen, von denen Ihr Kind bereits das eine oder andere Mal geschwärmt hat. „Bestimmt könnt ihr heute wieder draußen am Klettergerüst spielen.“ oder „Hast du nicht erzählt, dass ihr diese Woche dein Lieblingsessen bekommt?“ sind Sätze, die Wunder wirken können.
Achten Sie allerdings darauf, nicht zu übertreiben, sondern lediglich die Dinge anzusprechen, die auch realistisch sind.
Sieht Ihr Kind Sie als Vorbild an, können Sie dies zu Ihrem Vorteil nutzen. „Ich habe auch nicht immer Lust arbeiten zu gehen. Allerdings kann ich mir das nicht aussuchen, da ich schon erwachsen bin. Du bist ja zum Glück noch nicht erwachsen, oder doch schon ein wenig?“
Versuchen Sie es doch einmal auf die etwas provokante Art. Bei einigen Kindern erzielen Sie auf diese Weise exzellente Ergebnisse.
Tipp: Auch kleine Überraschungen helfen dabei, dass Kinder wieder in den Kindergarten wollen.
In den meisten Fällen ist dies weniger hilfreich. Leidet ein Kind allerdings stark oder über längere Zeit hinweg, kann dies durchaus eine Option darstellen.
Versuchen Sie, die gemeinsame Zeit nicht allzu attraktiv zu gestalten, sodass Ihr Kind merkt, dass der Kindergarten auch seine Vorzüge hat.
Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie auch Verpflichtungen haben.
Generell gilt, dass eine Auszeit eher bei kleinen Kindern sinnvoll ist. Die Bindung ist sehr stark, sodass es einigen Kindern extrem viel ausmacht, Sie zu teilen.
Bei älteren Kindern ab 3 oder 4 Jahren ist es hingegen angebracht, die Routine eher beizubehalten. Versuchen Sie allerdings herauszufinden, weshalb Ihr Kind nicht in den Kindergarten will.
Sowohl Mamas als auch Papas können ihre Kinder in die Kita bringen. Allerdings sollte diese Aufgabe am besten demjenigen zuteilwerden, dem der Abschied etwas leichter fällt.
Haben Sie ein positives Gefühl, überträgt sich dies auch auf Ihr Kind. Eltern, die sehr mit sich und der Situation hadern, verschärfen die Problematik oftmals unfreiwillig.
Studien zeigen, dass Kinder, die mehr Zeit in der Kita verbringen, sich später besser durchsetzen können und gleichzeitig gewissenhafter sind. Sicherlich hängt dies jedoch stark von der jeweiligen Einrichtung, der Persönlichkeit des Kindes sowie der Förderung zu Hause ab.
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