Schwindel bei Kindern: Ursachen, Hausmittel und wann Sie zum Arzt sollten

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
schwindel bei kindern
Sind Kinder oder Erwachsene häufiger von Schwindel betroffen?

Sowohl Kinder als auch Erwachsene leiden im Laufe des Lebens vielfach unter teils sehr unterschiedlichen Schwindelgefühlen. Generell liegt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens bei Erwachsenen höher. Aufgrund der verminderten Fähigkeit von Kleinkindern, sich entsprechend zu artikulieren, sind konkrete Zahlen allerdings schwer zu ermitteln.

Welche Ursachen kann Schwindel bei Kindern haben?

Es existieren unzählige verschiedene Ursachen, die Schwindel auslösen können. In den meisten Fällen sind diese harmlos.

Gibt es bewährte Hausmittel, die gegen Schwindel helfen?

Am besten gehen Sie prophylaktisch gegen Schwindel bei Kindern vor. Regelmäßige Bewegung sowie eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung sind dabei die wichtigsten Aspekte.

Tritt Schwindel bei Kindern auf, machen sich die meisten Eltern viel zu viele Gedanken. In aller Regel stecken harmlose Ursachen hinter dem Schwindel.

Eine Behandlung ist nur extrem selten erforderlich. In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, in welchen Fällen Sie dennoch einen Arzt aufsuchen sollten, um weitere Krankheiten ausschließen zu können.

1. Schwindel bei Kindern ist kein seltenes Phänomen

ein maedchen steht am bahnhof und fasst sich an den kopf

Teils ist der Schwindel bei Kindern mit Kopfschmerzen verbunden.

Schwindel ist ein sehr unangenehmes Gefühl, welches oftmals mit Unsicherheit und Angst verbunden ist. Viele Erwachsene sind oft lange Zeit auf der Suche nach einer Ursache, ohne fündig zu werden.
Doch auch Kinder sind von Schwindel betroffen.
Schätzungen zufolge leiden etwa 15 % aller Kinder zeitweise unter Schwindel.
Bei Erwachsenen ist die Zahl sogar noch deutlich höher.

Die vorübergehenden Störungen des Gleichgewichts, die Schwindelanfälle mit sich bringen, sind in aller Regel harmlos. Dennoch können sowohl akute Schwindelattacken als auch eine über einen längeren Zeitraum bestehende Schwindelepisode Ängste forcieren.

Im Prinzip handelt es sich bei Schwindel um eine Störung des Gleichgewichtssystems. Längst nicht immer ist jedoch das im Innenohr befindliche Gleichgewichtsorgan der Auslöser des Schwindels.
Vielmehr können auch die Nervenverbindungen beeinflusst werden, die die Seheindrücke mit dem Ergebnis der Lagebestimmung in Einklang bringen müssen.
Funktioniert an dieser Stelle etwas nur unzureichend, so schwankt die Umgebung und das Gleichgewicht ist gestört.

Neben diesem als vestibulär bezeichneten Schwindel gibt es jedoch auch Ursachen, die nicht auf eine Störung des Gleichgewichts zurückzuführen sind. So können beispielsweise Verspannungen im HWS-Bereich sowie speziell des Nackens Schwindel und Kopfschmerzen auslösen.

Vielfach bleibt Schwindel bei Kindern unbeachtet, da die Kleinen nur sehr schlecht in der Lage sind, ihre Gefühle auszudrücken und klar zu artikulieren. Dies gilt insbesondere bei eher schwach ausgeprägten Schwindelsymptomen.

2. Ursachen für den Schwindel bei Kindern

Grundsätzlich gilt zwar die Devise, dass fast alle Schwindelattacken harmlos sind. Dies bedeutet allerdings nicht, dass es nicht angebracht ist, in einigen Fällen einen Kinderarzt aufzusuchen.

In den folgenden Abschnitten zeigen wir Ihnen, was alles hinter Schwindel bei Kindern stecken kann und wie Sie Ihrem Kind am besten helfen können.

2.1. Akute Schwindelanfälle

Tritt der Schwindel bei Kindern plötzlich nach einem Sturz oder einem sonstigen Unfall auf, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt konsultieren, um Verletzungen des Gehirns auszuschließen. Auch an dieser Stelle gilt jedoch, dass meist eine recht harmlose Gehirnerschütterung hinter dem Schwindel steckt. Mit etwas Ruhe in den nächsten Tagen ist alles wieder in Ordnung und es kann weitergetobt werden.

Bei plötzlich auftretendem Schwindel nach dem Aufstehen liegt die Ursache häufig in einem zu niedrigen Blutdruck. Besonders im Wachstum betrifft dieses Phänomen einige Kinder, die groß und schlank sind.
In der Pubertät ist es nicht selten, dass sich der Kreislauf erst an die neue Körpergröße anpassen muss. Diese Umstellung erfordert Zeit und es kann vorübergehend zu harmlosen Schwindelattacken beim plötzlichen Aufstehen kommen.

2.2. Dauerhafter Schwindel – leider keine Seltenheit

ein kind leidet unter schwindel

Bei manchen Kindern dreht sich die gesamte Welt.

Manchmal gerät die Welt von Kindern aus den Fugen und es kommt Schwindelgefühlen, die über ein paar Tage oder Wochen hinweg sehr präsent sind.
Teils kommt es im Wachstum dazu, dass einzelne Blutgefäße zu schnell wachsen und so auf den Gleichgewichtsnerv drücken.

Auch Verspannungen der Schulterpartie, des Nackens sowie des oberen Rückens können Schwindel bei Kindern auslösen.

Treten zusätzlich starke Kopfschmerzen auf, kann auch der Zusammenhang mit einer Migräne nicht ausgeschlossen werden.

Erkrankungen des Nervensystems sowie des Gehirns oder dauerhafte Störungen des Gleichgewichtszentrums im Innenohr sind indes äußert selten.

Teils können auch akute Infekte das Gleichgewicht beeinflussen, da das Immunsystem bei Kindern noch nicht so stark ausgeprägt ist wie bei Erwachsenen.
Ein 10 Jahre altes Kind, welches öfter über eine Mittelohrentzündung klagt, sollte also möglichst rasch zum Arzt, um eine weitere Infektion zu verhindern und daraus resultierende Folgeschäden am Gleichgewichtszentrum zu verhindern.

3. In diesen Fällen geht es zum Arzt

Hilfe finden:

Das deutsche Schwindel- und Gleichgewichtszentrum des Klinikums der Universität München setzt sich gezielt mit der Behandlung unterschiedlicher Schwindelursachen auseinander. Über diesen Link gelangen Sie direkt zur Website.

Meist stecken Stress und Ängste dahinter, wenn Kinder oder auch Erwachsene über Schwindel klagen.
Sowohl der typische Dreh- als auch der Schwankschwindel können rein psychisch bedingt sein, sodass die Suche nach einer körperlichen Ursache nichts ergibt. Dennoch empfiehlt es sich, bei oftmals auftretenden oder besonders starken Schwindelgefühlen einen Arzt zu kontaktieren, um eine Krankheit als Ursache ausschließen zu können.

Dies gilt in besonderem Maße, wenn Schwindel bei Kindern gleichzeitig mit einer Erkältung und Fieber auftritt.

Sollte das Gehirn angegriffen werden, lässt sich dies mittels eines MRT schnell und zuverlässig bestimmen.
Benommenheitsgefühle sowie Übelkeit sind ebenfalls typische Begleitsymptome, die Sie ernst nehmen sollten.

Um jedoch bereits vorab zu klären, ob die Gesundheit möglicherweise beeinträchtigt ist, können Sie testen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Sehen sowie der Standsicherheit gibt.

Ist die Verbindung zwischen Gleichgewichts- und Sehsinn nicht gestört, besteht in aller Regel kein Grund zur Sorge.
Kann Ihr Kind also auf einem Bein stehen und mit den Finger die Nase berühren, ohne umzukippen (vorausgesetzt, das Gleichgewicht ist bereits soweit ausgeprägt), ist fast immer alles in bester Ordnung und die Schwindelattacken geben sich bald wieder.

4. Möglichkeiten, um Schwindel vorzubeugen

ein junge und ein maedchen trinken wasser

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist besonders im Sommer wichtig, um Schwindel vorzubeugen.

Da Schwindel bei Kindern in vielen Fällen harmlos ist, beherzigen Sie die folgenden Hausmittel, um Schwindelgefühlen vorzubeugen bzw. diesen entgegenzuwirken:

  • viel trinken (zu wenig Flüssigkeit wirkt sich negativ auf den Kreislauf aus)
  • regelmäßig an der frischen Luft bewegen (so wird der Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt)
  • Ausdauersport treiben (auf diese Weise reguliert sich der Blutdruck)
  • das Gleichgewicht aktiv trainieren (balancieren, auf einem Bein stehen etc.)
  • Ängste ernst nehmen (beseitigen Sie mögliche psychische Ursachen frühzeitig, da Schwindel das gesamte Leben beeinflussen kann)

Tipp: In einer akuten Situation hilft es meist, sich auf den Rücken zu legen und die Beine etwas erhöht abzulegen.

Einige weitere Übungen für die Bewältigung von Schwindel finden Sie im folgenden Video:

5. Ratgeber für Gleichgewichtsübungen

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