Warzen sind Infektionskrankheiten, die durch Viren ausgelöst werden.
Das Immunsystem der Kinder lernt, dass es die Warzen bekämpfen muss – bis sie aber von selbst verschwinden, dauert es eine Weile.
Es gibt zahlreiche Mittel zur Warzenbehandlung von der Homöopathie über Salben und Pflaster bis hin zum chirurgischen Eingriff. Manche Mittel sind schmerzhaft und daher für Kinder nicht geeignet.
Warzen bei Kindern kommen häufig vor: Schätzungen zufolge haben etwa fünf bis zehn Prozent aller Kindergarten- und Grundschulkinder die gutartigen Hautwucherungen. Sie sind ansteckend, aber harmlos, obwohl sie in manchen Fällen Juckreiz oder Schmerzen hervorrufen. Was sie hervorruft, wie Sie sie behandeln oder entfernen und ihnen vorbeugen können, erfahren Sie hier.
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Wie jede andere Infektionskrankheit auch werden Warzen bei Kindern durch Viren übertragen. Bei Kindern treten vor allem Vulgäre Warzen, Dornwarzen (auch Stielwarzen genannt) und Dellwarzen auf. Die ersten beiden Arten werden von mehreren Typen des Humanen Papillomvirus (HPV) übertragen, die letzte von einem harmlosen Pockenvirus. Die Viren können sich vermehren, weil das Immunsystem der Kinder noch keine Antikörper gegen sie gebildet hat.
Neben dem schwächeren Immunsystem gibt es noch andere Gründe, weshalb Warzen vor allem bei Kindern auftreten: Sie werden durch Schmierinfektion übertragen. Das kann zum Beispiel beim Toben, beim Sport und speziell im Schwimmbad passieren. Kinder sind den Viren somit häufiger ausgesetzt als Erwachsene. Einen guten Überblick über die grundlegenden Informationen zu Warzen bietet dieses Video:
Vom Warzenmittel, das schon Uroma benutzte, bis hin zur Laserbehandlung gibt es eine ganze Reihe von Wegen, Warzen zu entfernen. Nicht alle helfen gleich gut, und nicht alle sind für Kinder geeignet. Auch reagiert jedes Immunsystem anders auf die Herausforderung durch die Viren.
Hinweis: Hat Ihr Kind zum ersten Mal Warzen, sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen, um sicherzugehen, dass die Hautwucherungen gutartig sind.
Viele Kinderärzte neigen dazu, bei Warzen bei Kindern erst einmal abzuwarten. Das gilt zumindest, wenn die Wucherungen das Kind nicht beeinträchtigen. Dornwarzen etwa können schmerzen und zum Hinken führen, weil das Kind eine Schonhaltung einnimmt. Für Warzen im Gesicht kann es sich schämen und sich unwohl fühlen. Und auch die Ansteckungsgefahr sollten Arzt und Eltern in Betracht ziehen – wo am Körper sitzen die Warzen, und ist das Kind oft an Orten, wo es leicht zum Überträger werden kann?
Dennoch kann es das Mittel der Wahl sein, die Warzen bei Kindern nicht zu behandeln: Auf diese Weise lernt das Immunsystem, dass es gegen sie vorgehen muss. Es bildet die passenden Antikörper, die die Viren bekämpfen. Dadurch verschwinden die Warzen auch ohne Therapie, und der Körper ist für den nächsten Angriff der Viren gut gewappnet. Doch es ist Geduld nötig: Manche Warzen verschwinden innerhalb von Wochen, andere erst nach einem oder zwei Jahren.
Häufig setzen Ärzte sanfte Mittel gegen Warzen bei Kindern ein. Beispielsweise können Sie die Warzen mit einer verdünnten Thuja-Lösung einpinseln. Es werden aber auch verschiedene Schüssler Salze und dazugehörige Salben empfohlen.
Es gibt eine ganze Reihe von Säuren, mit denen Ärzte gegen Warzen vorgehen. Zu ihnen zählen etwa
Für die Behandlung von Warzen bei Kindern sind vor allem Milch- und Ameisensäure geeignet, da sie etwas milder als die anderen Säuren sind und die zarte Kinderhaut weniger schädigen. Mittel zur Warzenentfernung, die die Säuren enthalten, sind Tinkturen oder Salben, die Sie in der Apotheke erhalten und direkt auf die Warze auftragen. Alternativ gibt es Pflaster gegen Warzen mit ähnlichen Inhaltsstoffen.
Die Wirkungsweise ist immer gleich: Die Wucherungen werden vorschriftsmäßig mit dem Warzenmittel behandelt. Es tötet die obere Schicht der Warze ab. Diese wird vor der nächsten Behandlung abgeschabt, beispielsweise mit einem Bimsstein. Um bei der Anwendung von Tinkturen oder Salben die umliegende Haut zu schützen, tragen Sie hier am besten eine fetthaltige Creme auf (Zinksalbe etwa hat sich bewährt).
Achtung: Behandeln Sie die betreffenden Stellen etwa zwei Monate lang regelmäßig, sonst kommen die Warzen leicht wieder!
Wer sich mit Warzen bereits auskennt, kann sie (nachdem die Gutartigkeit der Hautwucherung abgeklärt ist) auch mit Hausmitteln selbst behandeln. Dafür werden verschiedene Mittel empfohlen, etwa
Was sich im Einzelfall wirklich für die Warzenentfernung eignet, muss sich im Laufe der Behandlung zeigen. Alle diese Mittel (bis auf das Duct Tape) haben eine leichte antivirale Wirkung, von heute auf morgen wirken sie aber nur selten. Auch sind nicht alle Tipps praktikabel – nicht jeder hat immer eine Schnecke zur Hand.
Achtung: Stellen Sie fest, dass die Haut mit Schmerzen oder Ausschlag reagiert, stellen Sie die Therapie ein und suchen Sie den Arzt auf.
Dieser Eingriff geht schnell und ist unkompliziert, auch für Kinder: Der Arzt arbeitet mit lokaler Betäubung und schabt oder schneidet die Warze heraus. Er versorgt die entsprechende Stelle mit antimikrobiellen Mitteln. Die Wunde wird, bis sie sich schließt, regelmäßig desinfiziert und mit einem Verband vor Verschmutzungen geschützt. Bei Kindern dauert es meistens keine zwei Wochen, bis die Wunde wieder ganz verheilt ist.
Es gibt mehrere Wege zur Warzenentfernung, die Sie bei Kindern nicht wählen sollten. Dazu zählt die Behandlung mit Schöllkrautsaft. Dieser ist giftig, und vor allem bei Warzen an den Händen kann es allzu leicht vorkommen, dass Kinder etwas davon verschlucken.
Auch Vereisungsspray sollte für Warzen bei Kindern nicht das Mittel der Wahl sein. Es hilft recht zuverlässig, indem es die Warze einfriert. Die entstehende Blase muss abgelöst werden. Allerdings ist die Anwendung ziemlich schmerzhaft. Das Gleiche gilt für Laser: Auch hier ist die Therapie häufig hilfreich, aber mit Schmerzen verbunden.
Da Warzen bei Kindern durch Ansteckung auftreten, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Geben Sie Ihrem Kind zum Beispiel immer Badelatschen mit ins Schwimmbad und ermahnen Sie es, in Umkleiden stets zumindest Socken zu tragen. Nach dem Sport oder dem Schwimmen sollte es duschen und sich die Füße samt Zehenzwischenräumen gründlich abtrocknen. Trockene Kinderfüße pflegen Sie mit Cremes.
Hat Ihr Kind Warzen, waschen Sie alle Socken und Handtücher bei mindestens 60 Grad. Diese Temperatur überstehen die Viren nämlich nicht, daher schützen Sie so Ihre Familie vor Ansteckung. Bringen Sie Ihrem Kind auch bei, dass es trotz Juckreiz nicht an den Warzen kratzen darf, denn dadurch verteilt es die Viren nur weiter auf seinem Körper.
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