Nesselsucht bei Kindern ist meist die Reaktion auf etwas, womit der kleine Körper nicht klar kommt, und dieser Effekt zeigt sich in Form von Quaddeln im Gesicht, an Armen und an Beinen.
Die Dauer der Nesselsucht ist nicht vorherzusagen. In der Regel klingen die Symptome nach einigen Tagen ab. Sie ist zwar ungefährlich, aber ohne Juckreiz kommt sie nicht aus.
Der Juckreiz, das typisch für die Nesselsucht bei Kindern ist, verleitet zum Kratzen. Deswegen sollten Sie die Nesselsucht mit kühlenden Salben, einer Dusche oder Essigwasser behandeln.
Aus heiterem Himmel haben sich juckende und brennende Quaddeln auf der Haut Ihres Kindes gebildet? Die Erklärung dafür könnte eine Nesselsucht (Urtikaria) bei Ihrem Kind sein, denn diese gibt es fast nie ohne Juckreiz. Nun müssen Sie nicht gleich in Panik ausbrechen, denn in den meisten Fällen ist dieses Kinderkrankheit schnell wieder überstanden. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, wie Sie die juckenden Pusteln wieder loswerden.
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Juckende Quaddeln sind das typische Erscheinungsbild der Nesselsucht.
Die kleinen, rötlichen Quaddeln betreffen die oberste Schicht der Haut und können sich über den gesamten Körper erstrecken. Dort haben sich Flüssigkeiten eingelagert. Die Größe variiert zwischen wenigen Millimetern und einigen Zentimetern. Zudem bilden sie manchmal weiße Flecken. Sie sind oft in Gruppen vertreten, nicht selten aber auch einzeln. Gut zu vergleichen sind die Anzeichen einer Nesselsucht mit dem Ausschlag, den Ihr Kind bekommt, nachdem es eine Brennnessel berührt hat. Das eindeutigste Zeichen allerdings ist das Brennen und der Juckreiz.
Vermeiden Sie an den Quaddeln zu reiben, die sich bei Kindern mit Nesselsucht vornehmlich im Gesicht, aber auch an den Armen und Beinen ausbreiten. Dadurch wird der Juckreiz nur noch intensiviert. In der Apotheke finden sich Salben mit kühlendem Effekt oder Lotionen mit hohem Zinkgehalt.
Für Abhilfe sorgen auch verschiedene Hausmittel: Waschen Sie die entsprechenden Hautpartien mit kühlem Wasser oder Kamillentee sanft ab. Ein altbewährtes Hausmittel ist außerdem Essigwasser. Wie bei Insektenstichen können Sie es mittels eines Wattebauschs behutsam auftupfen. Ein anderer Tipp gegen das Jucken kommt aus der Homöopathie: Die Globuli-Präparate Apis mellifica, Rhus toxicodendron und Urtica haben sich besonders bewährt.
Achtung: Wichtig ist, dass Ihr Kleinkind (2 Jahre, 3 Jahre) nicht beginnt die Quaddeln aufzukratzen. Die Folgen wären unter Umständen schmerzende Entzündungen mit eventueller Narbenbildung. Als Vorsichtsmaßnahme bietet es sich an, Ihrem Kind die Fingernägel zu kürzen. Betrifft die Nesselsucht Ihr Baby (unter 1 Jahr), ziehen Sie ihm Handschuhe oder alternativ Söckchen über die Hände.
Keine Sorge: Mit einer Nesselsucht muss Ihr Kind nicht zwingend zum Arzt
Im Normalfall bildet sich die Nesselsucht in wenigen Tagen vollkommen zurück. Ist das nicht der Fall, ist ein Besuch beim Kinderarzt ratsam. Nach der Untersuchung wird er abwägen, ob die Verabreichung eines Antihistaminikums sinnvoll ist.
Oft ist die Ursache einer Nesselsucht nicht eindeutig zu bestimmen, denn die Hemmschwelle auslösender Allergene ist teilweise recht hoch. Wird sie allerdings überschritten, kann eine allergische Reaktion auftreten.
Führen Sie Tagebuch über die Essgewohnheiten und die Aktivitäten Ihres Kindes. Mit welchen Allergenen kommt es in Berührung? Damit können Sie zum Kinderarzt gehen und zusammen mit ihm gemeinsam den Auslöser finden.
Achtung: Hat Ihr Kind hohes Fieber, klagt über Schwindel, muss brechen oder zeigt andere allergische Reaktionen, suchen Sie umgehend einen Arzt auf!
Urtikaria ist bei Kindern keine Seltenheit. Oft ist sie die Folge einer allergischen Reaktion auf Lebensmittel oder andere Allergie auslösende Stoffe. Im Allgemeinen verschwinden die Quaddeln von allein, das kann einige Minuten aber auch bis zu mehreren Tagen dauern.
Manchmal können auch diese Faktoren den Ausbruch einer Nesselsucht begünstigen:
Nesselsucht kann:
Die Wasser-Nesselsucht, die im Fachjargon auch als aquagene Urtikaria bezeichnet wird, könnte erblich bedingt sein.
Machen Sie sich keine Sorgen: Ansteckend ist die Nesselsucht Ihres Kindes nicht. Krankheitserreger sind nicht die Ursache einer Urtikaria. Liegt jedoch eine Infektion durch Viren oder Bakterien vor, kann eine Nesselsucht begleitend in Erscheinung treten. Aber selbst dann ist sie nicht ansteckend.
Nach heutigem Wissensstand ist eine Vererbung nicht möglich, selbst wenn einige Familienmitglieder davon betroffen sind. Dass Eltern und Kinder an einer Nesselsucht leiden, liegt meist daran, dass statistisch gesehen 25 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal im Leben daran erkrankt.
Achtung: Die Symptome sind zwar extrem unangenehm und führen unter Umständen auch zu Depressionen, allerdings ist die Nesselsucht nur sehr selten gefährlich. Treten Probleme mit dem Kreislauf, akute Atemnot auf oder schwillt der Rachenraum an, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen bzw. den Notarzt kontaktieren!
Hat Ihr Kind Nesselsucht, sollten Sie verhindern, dass es an den Quaddeln kratzt. Besser ist es, den Juckreiz mit einer Zinksalbe zu stillen.
Heilen können Sie die Nesselsucht an Ihrem Kind nicht. Die Wirkweise heutiger Medikamente ist rein symptomatisch, unterdrückt also die Beschwerden. Damit funktioniert bei den meisten Betroffenen die Behandlung so effizient, dass Quaddeln mit all Ihren Nebenwirkungen kein Problem mehr darstellen. Die Dauer der Erkrankung ist zeitlich begrenzt auf wenige Tage.
Wie lange allerdings die Suche nach dem Auslöser dauert, kann ganz unterschiedlich sein. Konnten Sie in Eigenregie oder gemeinsam mit Ihrem Kinderarzt herausfinden, was die Nesselsucht ausgelöst hat (Allergie, Umwelteinflüsse, Medikamente), können Sie diese Faktoren zusätzlich unterbinden und somit einen Ausbruch vermeiden.
Unser Körper ist ein Wunderwerk der Natur und heilt sich meist selbst. Wie lange er dazu braucht, lässt sich nicht verallgemeinern. Meist klappt die Heilung nach einigen Tagen. Bei einer chronischen Nesselsucht könnte der Heilungsprozess jedoch auch einige Jahre in Anspruch nehmen. Vor allem die chronische Nesselsucht wird zunehmend häufiger mit Mittel aus der Homöopathie behandelt.
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