Welche Aufgaben Kinder im Haushalt übernehmen können, hängt natürlich vor allem von ihrem Alter ab. Fest steht, dass regelmäßige Hausarbeit das Verantwortungsgefühl und das Selbstbewusstsein Ihres Kindes schult. In unserem heutigen Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Aufgaben sich für unterschiedliche Altersgruppen anbieten. Zudem geben wir Ihnen einige hilfreiche Tipps, wie Sie Ihre Kinder motivieren und die anfallenden Arbeiten am besten organisieren.
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Die Führung des Haushalts ist Sache der ganzen Familie und sollte nicht nur auf die Mutter oder den Vater abgewälzt werden. Ihre Kinder können schon früh Aufgaben wie Aufräumen, Putzen und Kochen übernehmen. Hinterher sind die Kleinen stolz auf das Geschaffte und die ganze Familie profitiert von einem gestärkten Zusammenhalt.
Kinderarbeit ist hierzulande glücklicherweise verboten. Jedoch ist es den wenigsten bewusst, dass mit § 1619 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) festgelegt ist, dass Jugendliche und Kinder verpflichtet sind, im Haushalt zu helfen – allerdings nur entsprechend Ihrem Alter und Kräften.
Wie viel kann oder soll ein Kind im Haushalt helfen? Die komplette Arbeit können Sie ihnen natürlich nicht aufbürden. Schule und Freizeit sollten stets Vorrang haben. Allerdings sollte der Nachwuchs schon einen festen Beitrag im Haushalt leisten.
Am besten eignen sich hier einfache Aufgaben, die dafür aber täglich erledigt werden müssen. Dazu zählen zum Beispiel das Ausräumen der Geschirrspülmaschine, die Müllentsorgung oder die täglichen Spaziergänge mit dem Familienhund. Wenn Ihre Kinder im Haushalt helfen, können Sie das Verantwortungsbewusstsein schon früh positiv beeinflussen.
Kinder können selbstverständlich auch beim Geschirrspülen einbezogen werden.
In einem Alter von drei bis sechs Jahren wollen die Kleinen von alleine die Hausarbeit übernehmen. Denn was Mama und Papa machen ist grundsätzlich interessant und will nachgemacht werden. Spielzeug wegräumen, Sockenpaare suchen, Unterstützung beim Kochen oder beim Blumengießen – daran haben die Kleinsten viel Spaß.
Im Alter zwischen sechs und zehn Jahren können Kinder bereits für die Ordnung in den eigenen Räumlichkeiten verantwortlich gemacht werden. Neben dem eigentlichen Aufräumen zählt dazu auch Staubwischen und -saugen. Zudem kann Ihr Kind jetzt auch bei der Wäsche helfen, den Müll raustragen oder Verantwortung für ein Haustier übernehmen. Ähnlich sieht es auch beim selbständigen Anziehen, Schuhe binden oder beim Brot schmieren aus.
Ist Ihr Kind in einem Alter von 10 bis 14 Jahren, kann es den Tisch decken und den Geschirrspüler ausräumen. Es kann sich auch schon an den ersten eigenen Versuche in der Küche wagen – eventuell auch mit ein bisschen Hilfe. Simple Gerichte wie beispielsweise Nudeln, Rühreier, oder Pfannkuchen gehen leicht von der Hand und schulen das Gefühl für den Kochlöffel. Schließlich soll Ihr Kind ja auch im Stande sein, sich selbst zu versorgen.
Ab 14 Jahren, wenn viele Kinder mitten in der Pubertät sind, ist es oft schwierig, sie zu ihren Aufgaben im Haushalt zu bewegen. Hier ist es wichtig, dass sie konsequent sind und Ihr Kind im Ernstfall auch bestrafen, wenn die Aufgaben im Haushalt vernachlässigt werden. So lernt Ihr Kind auch Verantwortung für das eigene Handeln.
Staubsaugen ist für Kinder eine recht leichte Aufgabe.
Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, Ihr Kind langfristig für seine Aufgaben im Haushalt zu motivieren:
Sie können von Ihren Kindern nur das erwarten, was Sie ihnen auch selbst vorleben. Deswegen ist es gut, wenn Sie die Ihnen übertragenen Arbeiten im Haushalt genauso engagiert durchführen, wie Sie es sich auch von Ihren Kindern wünschen würden. Dabei können Sie auch mal zugeben, dass Sie keine Lust darauf haben, die Aufgaben aber trotzdem gewissenhaft erledigen.
Die Arbeit im Haushalt sollte grundsätzlich gerecht aufgeteilt werden. Gehen Sie dabei entsprechend dem Alter und der verfügbaren Zeit Ihrer Kinder vor. Im Optimalfall sollte die Aufgabenteilung abgewechselt werden. So erhöhen Sie die Wertschätzung der unterschiedlichen Tätigkeiten.
Tipp: Es ist sinnvoll, Ihr Kind an anstrengenden Tagen (z.B. Sportverein oder Nachhilfe) auch mal von der Hausarbeit zu befreien. Dadurch verhindern Sie, dass Sie Ihr Kind ungewollt überfordern.
Dafür eignet sich am besten ein bunter Plan, auf dem die Arbeiten notiert sind, sowie kleine Namenskarten, die sich einzeln verschieben lassen. So können alle auf einem Blick sehen, was sie heute zu tun haben und nach getaner Arbeit ihren Namen vom Plan entfernen. Diese Variante hat auch den Vorteil, dass der Haushaltsplan nur einmal erstellt werden muss. Anschließend können Sie ihn beliebig lange nutzen.
Die Devise ist: Lieber einmal zu viel loben, als einmal zu wenig. Durch ein Lob spürt Ihr Kind den Wert der verrichteten Hausarbeit und entwickelt Stolz und Selbstbewusstsein. Die Hausarbeit mit Taschengeld oder Süßigkeiten zu belohnen ist nicht besonders hilfreich – immerhin muss Ihr Kind auch als Erwachsener Arbeiten erledigen, die nicht bezahlt werden.
Achten Sie stets darauf, dass die Aufgaben Ihres Kindes seinen Fähigkeiten entspricht. Wenn Sie Ihr Kind unterfordern, vermitteln Sie ihm, dass es nicht zu mehr in der Lage ist. Aufgaben, die Ihr Kind überfordern, sorgen jedoch nur für Frust und haben einen negativen Einfluss auf die Motivation. Ein guter Mittelweg ist der Schlüssel zum Erfolg.
Es ist gar nicht notwendig, auf Anhieb den perfekten Plan zu finden. Probieren Sie ruhig verschiedene Methoden aus. Es lässt sich erst im Laufe der Zeit mit Sicherheit sagen, ob der jeweilge Putzplan für Sie und Ihre Familie der richtige ist. Wichtig ist vor allem, dass der Plan zu Ihnen und dem Entwicklungsstand Ihrer Kinder passt.
Da sich Ihre Kinder immer weiterentwickeln, muss auch der Haushaltsplan immer entsprechend angepasst werden. Demgegenüber hat ein Haushaltsplan den großen Vorteil, dass Sie nicht täglich neue Aufgaben zuweisen müssen und Ihre Kinder lernen, nach einem vorgegebenen Plan zu arbeiten.
Bei der Erstellung eines Plans können folgende Punkte hilfreich sein:
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