Nachhilfe in der Grundschule: Wann ist Nachhilfe für Grundschüler notwendig?

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
nachhilfe grundschule
Ist Nachhilfe in der Grundschule notwendig?

Grundsätzlich ist Nachhilfe in der Grundschule noch nicht notwendig. Kommt es zu Problemen und Schwierigkeiten, sollten Sie zunächst das Gespräch mit dem Lehrer suchen. Erst wenn die Wissenslücken zu groß werden, kann Nachhilfeunterricht sinnvoll sein.

Wie finde ich einen guten Nachhilfelehrer?

Bei der Suche nach einem Nachhilfelehrer sollten Sie zunächst einmal entscheiden, ob Sie Ihr Kind in einem Nachhilfeinstitut anmelden oder privaten Einzelunterricht in Anspruch nehmen möchten. Private Nachhilfelehrer finden Sie beispielsweise über Anzeigeblätter. Zudem lohnt es sich, sich im Bekanntenkreis umzuhören.

Wie viel kostet Nachhilfe für Kinder?

Die Kosten für eine Nachhilfestunde können sehr unterschiedlich ausfallen. Während Sie für den Unterricht in Gruppen etwa 7 bis 10 Euro pro 45 min zahlen, kostet die Nachhilfe bei privaten Einzelstunden je nach Qualifikation des Lehrers 10 bis 25 Euro.

In der Gesellschaft, in der wir heute leben, spielen Bildung und die entsprechenden Abschlüsse eine sehr wichtige Rolle. Um einen guten Schulabschluss zu bekommen, müssen Schüler bereits in der Grundschule Leistung zeigen. Damit das eigene Kind mithalten kann, bekommen manche Kinder schon in der Grundschule Nachhilfe.

Aber ist das wirklich sinnvoll? Oder bauen Eltern damit schon frühzeitig enormen Druck auf ihre Kinder aus?

In diesem Artikel geben wir Ihnen Informationen darüber, wann Nachhilfe Sinn macht und inwiefern sie sich von der Hausaufgabenbetreuung in der Schule unterscheidet. Zudem bekommen Sie Tipps, wie Sie einen geeigneten Nachhilfelehrer finden können.

1. Nachhilfe in der Grundschule – sinnvoll oder übereilt?

Nachhilfeunterricht in Deutschland

Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung geben Eltern in Deutschland jährlich rund 879 Millionen Euro für private Nachhilfe für ihre Kinder aus. Die Nachhilfe findet dabei vor allem in Mathe und in Fremdsprachen statt.

Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Während der Besuch einer Hauptschule in den 1970ern und 80ern noch allgemein üblich war, möchten Eltern heutzutage unbedingt, dass ihr Kind Abitur macht.

Laut Angaben des Statistischen Bundesamts haben heutzutage 53% der 20- bis 24-Jährigen eine Fachhochschul- oder Hochschulreife. Und auch die Betriebe und Firmen stellen mittlerweile bevorzugt diejenigen ein, die über einen hohen Bildungsabschluss verfügen.

Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass Eltern alles dafür tun, dass ihre Kinder mithalten können und im späteren Berufsleben eine größtmögliche Wahlmöglichkeit haben. Dies führt jedoch dazu, dass bereits Grundschüler privaten Nachhilfeunterricht bekommen. So möchten Eltern vermeiden, dass sich anfängliche Schwierigkeiten zu größeren Problemen entwickeln.

Aber ist es wirklich notwendig, direkt auf Nachhilfeunterricht zurückzugreifen?

Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig: Nein. In den meisten Fällen ist Nachhilfe in der Grundschule definitiv nicht notwendig. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind Schwierigkeiten in der Schule bzw. bei den Hausaufgaben hat, sollten Sie den Klassenlehrer zunächst um ein Gespräch bitten. Zusammen mit dem Lehrer können Sie über entsprechende Maßnahmen sprechen.

Viele Grundschulen bieten außerdem Förderunterricht in den einzelnen Fächern an, sodass der bereits gelernte Inhalt dem individuellen Tempo entsprechend wiederholt werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Hausaufgaben zusammen mit Ihrem Kind zu erledigen, um den Stoff aufzuarbeiten.

Tipp: In den ersten beiden Schuljahren muss sich das Kind erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Dies kann unter Umständen zu Anfangsschwierigkeiten führen, die sich jedoch im Laufe der Zeit von selbst regeln.

2. Private Nachhilfe vs. Hausaufgabenhilfe – das sind die Unterschiede

hausaufgabenbetreuung in der schule
Bei der Hausaufgabenbetreuung stehen die Betreuer nur helfend zur Seite.

Problematisch ist häufig, dass das Lernen mit den eigenen Eltern sehr schnell in einem handfesten Streit enden kann. Dies liegt vor allem daran, dass die Beziehung sehr eng ist und damit Emotionen im Spiel sind.

Bevor Sie sich aber direkt auf die Suche nach einem Nachhilfelehrer machen, sollten Sie zunächst einmal schauen, ob die Schule eventuell eine sogenannte Hausaufgabenhilfe anbietet. Dies ist häufig bei Ganztagsschulen der Fall. Im Gegensatz zu privater Nachhilfe stehen statt Lehrern jedoch häufig nur Betreuer zur Verfügung.

Auch wenn den Schülern ein Raum und eine ruhige Atmosphäre zum Bearbeiten der Hausaufgaben gegeben wird, sollten sie diese selbstständig und möglichst ohne Hilfe erledigen. In erster Linie geht es darum, den Schulstoff nachzuarbeiten.

Bei der Nachhilfe werden hingegen Lücken aufgearbeitet und auf anstehende Prüfungen vorbereitet. Zudem geht es darum, den Kindern Hilfen mit an die Hand zu geben, wie sie alleine besser lernen können. Die Hausaufgabenbetreuung kann daher keineswegs als Nachhilfeunterricht angesehen werden.


3. Einen guten Nachhilfelehrer finden

nachhilfelehrerin gibt einem maedchen nachhilfe
Im privaten Einzelunterricht können die Lehrkräfte gezielt auf die Bedürfnisse des einzelnen Schülers eingehen.

Erst wenn die Lücken zu groß werden, sollten Sie darüber nachdenken, Ihr Kind zur Nachhilfe anzumelden. Gleiches gilt, wenn sich ein Kind in der Klasse nicht mehr wohlfühlt, weil es im Unterricht nicht mehr mitkommt und sich den anderen Schülern dadurch unterlegen fühlt.

Auch wenn bei einem Grundschüler die Versetzung gefährdet ist oder die Probleme schon seit langer Zeit bestehen, sollten Sie sich auf die Suche nach einem Nachhilfelehrer machen.

Grundsätzlich gibt es in Bezug auf die Nachhilfe zwei Möglichkeiten: eine Nachhilfeinstitut wie beispielsweise die Schülerhilfe oder privater Einzelunterricht. Beide Arten bringen verschiedene Vor- und Nachteile mit sich, die wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen möchten:

Nachhilfeinstitut:

  • Schüler können in Gruppen lernen
  • fachlich und pädagogisch qualifizierte Fachkräfte
  • Institute können zumeist jahrelange Erfahrung nachweisen
  • wenig individuelle Förderung
  • höherer Zeitaufwand, da die Kinder gebracht und abgeholt werden müssen
  • teilweise sehr hohe Preise
  • Bindung an mehrmonatige Verträge

Privater Einzelunterricht:

  • Privatlehrer haben zumeist ein sehr umfangreiches Fachwissen
  • Nachhilfelehrer stellt individuelles Material zur Verfügung
  • oftmals günstiger als Nachhilfeinstitute
  • individuelle Terminvereinbarungen möglich
  • es gibt in der Regel keine kostenlosen Probestunden
  • Lernfortschritte werden nicht dokumentiert
  • findet die Nachhilfe zu Hause statt, kann es zu Störungen während des Unterrichts kommen

Bei der Auswahl der Nachhilfe sollten Sie stets darauf achten, dass die Lehrer über ausreichend Qualifikationen verfügen. Um die Kinder zu motivieren ist es außerdem wichtig, dass die Chemie zwischen dem Schüler und dem Nachhilfelehrer stimmt.

Um einen passenden privaten Nachhilfelehrer zu finden, können Sie in die Anzeigeblätter schauen oder selbst eine Anzeige verfassen. Eine gute Möglichkeit ist es zudem, sich im Bekanntenkreis umzuhören.

Nachhilfe in der Primarstufe macht auch dann Sinn, wenn ein Grundschüler aus einem anderen Land hergezogen ist und noch nicht so gut Deutsch spricht.

4. Die Kosten können sehr unterschiedlich ausfallen

pinnwand mit einem zettel und geld
Die Preise für eine Nachhilfestunde können sich deutlich unterscheiden.

Nachhilfeunterricht hat seinen Preis. Daher sollten Sie die Art der Nachhilfe auch nach den finanziellen Möglichkeiten auswählen. Die Kosten können jedoch auch sehr weit voneinander abweichen.

In Nachhilfeinstituten zahlen Sie im Durchschnitt etwa 7 bis 10 Euro für eine Unterrichtsdauer von 45 Minuten. Je größer die Gruppe ist, desto geringer sind die Kosten. Das bedeutet, dass der Stundenlohn des Lehrers immer gleichbleibt. Da die Nachhilfe jedoch zumeist zweimal wöchentlich in einer Doppelstunde stattfindet, beträgt der Monatsbeitrag im Schnitt rund 150 Euro.

Bei privaten Nachhilfelehrern gibt es teilweise sehr große Unterschiede. Wie viel eine Schulstunde kostet, hängt vor allem davon ab, welche Qualifikation der Nachhilfelehrer hat. Während Schüler und Studenten nur durchschnittlich 10 bis 15 Euro verlangen, kosten 45 Minuten bei einem (ehemaligen) Lehrer bereits circa 20 bis 25 Euro. Vorteilhaft ist, dass die Stundenanzahl stets verändert und angepasst werden kann.

5. Übungshefte für die Hauptfächer finden Sie hier

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (48 Bewertungen, Durchschnitt: 4,00 von 5)
Nachhilfe in der Grundschule: Wann ist Nachhilfe für Grundschüler notwendig?
Loading...

Bildnachweise: © Marco2811 - stock.adobe.com, © AntonioDiaz - stock.adobe.com, © Robert Kneschke - stock.adobe.com, © studio v-zwoelf - stock.adobe.com (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

Wir freuen uns auf Ihren Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Verwandte Beiträge