Hausstauballergie: Anzeichen und Behandlung der Allergie

   
von Steffi B. - letzte Aktualisierung:
Allergie beim Kind
Was soll ich tun, wenn ich eine Hausstauballergie bei meinem Kind vermute?

Vermuten Sie eine Hausstauballergie bei Ihrem Kind, ist es wichtig, diese Vermutung mit dem Kinderarzt abzuklären. Gerade bei einer Hausstauballergie ist auch die Bildung einer Kreuzallergie (vor allem auf Krustentiere) möglich.

Kann eine Hausstauballergie behandelt werden?

Es gibt mehrere Wege der Behandlung einer Hausstauballergie. Zum einen geht es darum, beim Baby und beim Kind die Symptome zu lindern. Das funktioniert über Medikamente sowie Maßnahmen, die die Hygiene im Kinderzimmer betreffen. Auch eine langfristige Hyposensibilisierung kann beim Loswerden der Allergie helfen und schützt die Lunge.

Welche Auswirkungen hat die Allergie auf mein Kind?

Hat Ihr Baby eine Hausstauballergie, verhindern Kopfschmerzen, Husten, rote Augen und eine verstopfte Nase den so wichtigen, wohltuenden Schlaf. Auch, wenn ein älteres Kind an einer Hausstauballergie leidet, wirkt sich das vor allem im Schlaf aus.

Die Hausstauballergie ist keine allergische Reaktion auf den Staub im Haus. Stattdessen handelt es sich dabei um eine allergische Reaktion auf den Kot der Hausstaubmilbe. Dennoch mischt sich der getrocknete Milbenkot unbemerkt unter den regulären Hausstaub und gelangt so in die Luft.

Spätestens beim Spielen auf dem Teppich oder beim Schlafen in Textilien können Symptome einer Hausstauballergie bei Ihrem Kind auftreten. Woran Sie diese erkennen und wie Sie die Allergie effektiv behandeln, zeigen wir Ihnen im Folgenden.

1. Hausstaubmilben lösen Allergien aus – auch Ihr Kleinkind könnte betroffen sein

Hausstaubmilben übertragen keine Krankheiten und können Ihr Kind weder beißen noch stechen. Für unseren Körper können sie dennoch schädlich sein. Schließlich sind Hausstaubmilben hinter Pollen auf Platz zwei der häufigsten Auslöser für Allergien.

Wie hoch das Risiko ist, dass auch Ihr Kind eine Hausstauballergie bekommt, ist weitestgehend genetisch bedingt. Haben Sie selbst keine Allergien, liegt das Risiko für Ihr Kind zwischen fünf und 15 Prozent. Leiden Sie als Eltern an einer Allergie, liegt das Risiko für Ihr Kind, eine Hausstauballergie oder eine andere Sensibilität zu entwickeln, zwischen 40 und 60 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist es schwer, dieser Allergie vorzubeugen.

1.1. Ihr Kind kann bereits in den ersten Lebensjahren Symptome zeigen

Die Hausstaubmilbe im Teppich

Die Hausstaubmilbe vermehrt sich zwischen Mai und Oktober besonders schnell und hinterlässt Milbenkot für den Winter.

Eine Hausstauballergie zeigt sich mit ersten Anzeichen oft schon im Kindesalter und sogar bei Kleinkindern. Um Spätfolgen wie Asthma zu verhindern, ist es wichtig, die Hausstauballergie so früh wie möglich zu erkennen. Um die Allergie frühzeitig zu lindern, sollten Sie erste Anzeichen auch als Symptome wahrnehmen.

Wodurch kommt es nun zur allergischen Reaktion? Das Immunsystem reagiert allergisch auf bestimmte Eiweißbestandteile, die sich im Kot und auf dem Körper der Milben befinden.

1.2. Hausstaubmilben befallen nicht nur das Schlafzimmer

Dass Hausstaubmilben nicht nur im Schlafzimmer zum Allergieauslöser werden können, zeigt eine Grafik auf allergiecheck.de. Die wichtigsten Erkenntnisse haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst:

  • Die Minderheit – also nur 45 Milben pro Kubikmeter – lauern nachts im Schlafzimmer.
  • 106 Milben pro Kubikmeter können bei Inhouse-Aktivitäten Symptome auslösen.
  • Auch in Gesellschaft anderer Menschen fühlen Milben sich wohl: 163 Milben pro Kubikmeter lauern bei sozialen Kontakten im Außenbereich und 273 Milben pro Kubikmeter bei sozialen Kontakten im Innenbereich.
  • Eine Maske beim Hausputz zu tragen, ist für Allergiker ein guter Rat: 340 Milben pro Kubikmeter lassen sich hier zählen.
  • 474 Milben pro Kubikmeter begleiten Sie im Auto. Und das bei jeder Fahrt.
  • Die meisten Milben – also 1117 Milben pro Kubikmeter – sind in öffentlichen Verkehrsmitteln zu finden.

2. Juckreiz in den Augen, Husten und Kopfschmerzen deuten auf eine Hausstauballergie hin

Hausstauballergie Test

Um Kinder auf die Hausstauballergie zu testen, ist der sogenannte Pricktest gängig. Dabei werden Lösungen mit Allergenen auf den Arm getropft. Um ein Baby zu testen, wird häufiger der Bluttest angewandt. Die Kosten für beide Testvarianten werden von der Krankenkasse übernommen.

Die Eiweißbestandteile des Milbenkots werden zusammen mit Staubpartikeln der Raumluft eingeatmet. Sobald sie sich im Körper befinden, bilden sich Abwehrstoffe (Antikörper) gegen diese Eiweiße. Die Folge sind typischerweise allergische Symptome wie etwa Schnupfen, Atembeschwerden sowie tränende und juckende Augen.

Falls diese Symptome vorwiegend nach dem Schlafen und im Winter auftreten, könnte eine Hausstauballergie der Grund dafür sein. Ob tatsächlich Milben Schuld an den Beschwerden haben, kann nur ein Hausstauballergie-Test beim Kinderarzt klären.

Halsschmerzen, Husten und Schnupfen mindern die Schlaf- und Lebensqualität. Allerdings können auch noch stärkere Symptome beim Kind auftreten, wie beispielsweise Hautreaktionen, Atemnot, geschwollene Lymphknoten oder sogar ein allergisches Asthma bronchiale.

2.1. Vor allem im Winter machen Milben den Betroffenen zu schaffen

Die Hochzeit der Milbenpopulation liegt zwischen Mai und Oktober. Feuchtwarmes Klima ist geradezu ideal für Milben, die sich von Schimmelpilzen, Hausstaub und Hautschuppen ernähren.

Während der Heizperiode im Winter sterben die Milben dann zwar ab, was bleibt ist jedoch die maximale Menge an Milbenkot. Dieser zerfällt und kann im Hausstaub zusammen mit abgestorbenen Milben Auslöser für eine Hausstauballergie beim Kind oder Baby sein.

3. Mit einem milbenfreien Kinderzimmer helfen Sie Ihrem Kind gegen die Hausstauballergie

Hausstauballergie bekämpfen

Stofftiere können der Auslöser für eine Hausstauballergie sein und müssen öfter mal in die Waschmaschine.

Werden die Symptome einer Hausstauballergie frühzeitig erkannt, können geeignete Maßnahmen die Symptome bei Ihrem Kind lindern. Die oberste Prämisse lautet in diesem Zusammenhang: Schaffen Sie eine milbenfreie Umgebung im Kinderzimmer.

Der bevorzugte Lebensraum von Hausstaubmilben sind Matratzen, Bettbezüge, Schlafsäcke oder auch Kuscheltiere. Halten Sie diese Textilien frei von Hausstaubmilben. Weitere (unnütze) Staubfänger sollten Sie am besten komplett aus der Wohnung verbannen.

Auch diese Tipps helfen beim Durchatmen:

  • Verwenden Sie Allergiker-Bettwäsche. Diese zeichnet sich durch eine PU-Beschichtung (mit Polyurethan-Kunststoff) aus. Hat Ihr Baby bereits eine Hausstauballergie, gibt es für Allergiker geeignete Schlafsäcke. Sogenannte Encasings (dabei handelt es sich um Überzüge, die milbenundurchlässig sind) kappen beispielsweise den Weg der Milben zu ihrer Nahrung. Auch diese können eine sinnvolle Investition sein.
  • Waschen Sie Bettwäsche, Bezüge und Kuscheltiere mindestens einmal in der Woche bei 60 Grad Celsius. Auch die Kissen auf dem Sofa müssen Sie regelmäßig waschen. Lässt sich das Lieblings-Stofftier nicht ohne Weiteres waschen, können Sie es auch für 48 Stunden eingepackt in einer Tüte ins Gefrierfach legen.
  • Mindestens zweimal in der Woche sollten Sie Fußböden mit einem Allergiker-Staubsauger reinigen. Grundsätzlich gilt: Glatte Böden (aus Linoleum, Holz oder Stein) sind für die Allergiker-Nase Ihres Kindes besser geeignet als Teppichböden. Idealerweise wischen sie den glatten Boden alle zwei Tage feucht. Das lindert die Symptome der Hausstauballergie. Leiden Sie selbst an einer Hausstauballergie, ist es ratsam, dabei eine Maske zu tragen.
  • Lüften Sie regelmäßig. Falls Sie auf einen Luftreiniger setzen, muss der Filter des Geräts regelmäßig gewechselt werden. Ein Luftbefeuchter ist im Übrigen eher kontraproduktiv.
  • Verzichten Sie auf die Anschaffung von pelzigen Haustieren, wie Katze, Hund und Co. Eine Hausstauballergie und Haustiere sind ein schlechtes Gespann.

4. Tipps zur Behandlung: Mit Antihistaminika, Augen- und Nasentropfen lindern Sie bei Ihrem Kind die Symptome

Hausstauballergie Symptome

Die Linderung von Symptomen ist ebenso wichtig wie vorbeugende Maßnahmen.

Auf die Frage „was tun bei einer Hausstauballergie“ kann es zweierlei Antworten geben. Zum einen geht es darum, beim Baby die Symptome der Hausstauballergie zu lindern. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Pickel auf der Haut und rote Augen sind Symptome, die die Lebensqualität einschränken und dem Baby nicht zu erklären sind. Auch Juckreiz auf der Haut, juckende Augen und eine verstopfte Nase können die unbeschwerte Kinderzeit trüben. Wenn Sie nachts Ihr Kind schnarchen hören, bedeutet das: Es bekommt schlecht Luft. Und zum anderen ist es wichtig, langfristige Maßnahmen der Behandlung zu initiieren.

Tipp: Um eine kurzfristige Linderung der Beschwerden zu erwirken, helfen klassische Allergie-Medikamente wie etwa Lösungen aus Glukokortikoid und Antihistaminika. Einen langfristigen Effekt kann eine Hyposensibilisierung ermöglichen.

4.1. Die Hyposensibilisierung setzt dort an, wo die Allergie entsteht

Die Hyposensibilisierung wird im Fachjargon auch als Allergie-Impfung bezeichnet. Diese Bezeichnung ist insofern richtig, als dass nicht nur die Symptome beim Baby und Kind behandelt werden, sondern vor allem bei den Ursachen angesetzt wird.

Das Immunsystem wird trainiert, indem es ganz bewusst den Allergenen ausgesetzt wird (beispielsweise durch eine Injektion, Tabletten oder Tropfen). Das Training dauert mehrere Jahre, zeigt aber dann meist recht positive Effekte.

4.2. Auch Globuli und Schüssler-Salze versprechen Linderung

Das Öl des Neembaums (auch Niembaum), Schwarzkümmelöl sowie vitaminreiche Kost sind weitere Möglichkeiten aus der Rubrik der Hausmittel gegen die Hausstauballergie. Die Anwendung dieser Hausmittel ist abhängig vom Alter Ihres Kindes und von den jeweiligen Symptomen beim Kind. Mit Vitamin-C-reicher Kost, beispielsweise in Form von Paprika oder Tomaten, helfen Sie dem Körper Ihres Kindes gegen eine Hausstaubmilbenallergie und darüber hinaus.

Wer sich gerne den Mitteln der Homöopathie bedient, kann zu Acidum formicicum, zu Allium cepa, zu Arsenicum album, zu Euphrasia, zu Galphimia glauca, zu Luffa operculata, zu Natrium muriaticum oder zu Sabadilla greifen. Auch gibt es in der Riege der Schüssler-Salze einige hilfreiche und natürliche Mittel, die die Linderung der Symptome versprechen. Empfohlen wird das Trio aus Calcium phosphoricum, Kalium sulfuricum und Natrium sulfuricum.

5. Weiterführende Ratgeber für Kinder mit Allergien

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Hausstauballergie: Anzeichen und Behandlung der Allergie
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