Geschwisterliebe: So fördern Sie eine harmonische Geschwisterbeziehung

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
geschwisterliebe
Wie können Geschwisterbeziehungen charakterisiert werden?

Eine Geschwisterbeziehung ist meist von Liebe und Hass geprägt. Während die Kinder einerseits die engsten Vertrauten sind, besteht andererseits viel Konkurrenz und Rivalität.

Wie lang wird Geschwisterliebe aufrecht erhalten?

Die Geschwisterliebe ist ein Band, welches das ganze Leben lang hält. Es kommt jedoch häufiger vor, dass die Geschwister zwischendurch den Kontakt zueinander verlieren.

Wie können die Eltern eine Geschwisterbeziehung stärken?

Um die Liebe zwischen Geschwistern zu fördern, sollten Eltern stets ein gutes Vorbild sein. Durch Regeln und Rituale kann die Beziehung untereinander gestärkt werden.

Wer Geschwister hat, weiß, dass dies ein Segen, jedoch manchmal auch ein Fluch sein kann. Denn obwohl sich Geschwister in den meisten Fällen lieben, ist die Rivalität zwischen ihnen oft groß. Aber was genau bedeutet eigentlich Geschwisterliebe? Und wie weit darf diese gehen?

In unserem Ratgeber möchten wir Sie gerne rund um das Thema Geschwisterliebe aufklären. Wir veranschaulichen Ihnen, was die Liebe zwischen Geschwistern ausmacht und wie Eltern diese aktiv fördern können. Zuletzt möchten wir noch auf den Sonderfall der Inzucht eingehen.

1. Geschwister sind häufig die engsten Vertrauten

Bruder und Schwester streiten

Streitigkeiten unter Geschwistern können sich positiv auf die soziale Entwicklung auswirken.

Eine Familie schenkt uns Geborgenheit und Wärme. Diese geht jedoch nicht nur von den Eltern, sondern auch von den Geschwistern aus. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts wachsen 81% der zehnjährigen Kinder in Deutschland mit Geschwistern auf.

Die Liebe unter Geschwistern ist für die Psychologie ein sehr interessantes Thema. Denn keine Beziehung ist so stark von Hassliebe geprägt wie die Geschwisterbeziehung.

Auf der einen Seite sind viele Geschwister seelenverwandt. Mit keinem anderen Menschen verbringen sie so viel Zeit wie mit dem eigenen Bruder oder der eigenen Schwester. Geschwister kennen sich in- und auswendig. Dies gilt vor allem dann, wenn der Bruder bzw. die Schwester nur unwesentlich jünger oder älter ist.

Geschwisterliebe ist jedoch unweigerlich mit Geschwisterhass verbunden. Dadurch, dass die Kinder unentwegt miteinander verglichen werden, kommt es in vielen Fällen zu Rivalitäten. Auch Neid und Eifersucht sind Gefühle, die oftmals mit der Schwester oder dem Bruder in Verbindung gebracht werden.

Geschwisterliebe in Märchen und Geschichten

Auch in vielen Büchern, wie beispielsweise in den Märchen der Gebrüder Grimm, sind es oft Geschwister, die im Fokus der Geschichte stehen und zusammen zu Helden werden.

Eifersucht kommt vor allem dann auf, wenn ein Einzelkind nach einigen Jahren ein Geschwisterchen bekommt. Auch wenn sie sich über die Geburt des Babys freuen, müssen sie nun in vielen Alltagssituationen zurückstecken, da die Mutter sich nun vor allem um den kleinen Säugling kümmern muss. Und das ist für das Kind gar nicht so einfach. Vor lauter Wut und Traurigkeit werden die negativen Gefühle auf den Bruder oder die Schwester projiziert.

Dass die Kinder häufig aneinandergeraten, hat jedoch auch gute Seiten. Während sie auf der einen Seite lernen, sich durchzusetzen, müssen sie auf der anderen Seite auch lernen, Kompromisse zu schließen. Dies wirkt sich positiv auf das Sozialverhalten aus. Geschwister sind sozusagen die erste soziale Gruppe, der wir uns anpassen müssen.

Einen kleinen Einblick in eine Familie mit drei Geschwistern bekommen Sie in dem folgenden Video:

2. Liebe zwischen Geschwistern währt oftmals das gesamte Leben

zwei schwestern umarmen sich

Geschwister verbindet ein ganz besonderes Band.

In der Psychologie ist die Geschwisterliebe häufig negativ behaftet. Es gibt zahlreiche Bücher, die das negative Bild dieser speziellen Beziehung verschärfen. Dabei werden die positiven Seiten der Geschwisterbeziehung leider viel zu oft außen vor gelassen.

Die Nähe und Verbundenheit zwischen Geschwistern entstehen bereits bei der Geburt. Die Geschwister werden zu Verbündeten, die zusammen den Alltag meistern müssen. Die Verbindung zwischen den Geschwistern ist außerdem so eng, weil sie alles zusammen erleben und sich selbst ein wenig in dem anderen wiedererkennen.

Im Laufe der Zeit können sich Geschwister sehr unterschiedlich entwickeln. So kommt es auch häufig dazu, dass sie sich als Erwachsene aus den Augen verlieren. Unterschiedliche Berufe, die Gründung einer Familie, der ungeliebte Partner des anderen – all dies kann dazu führen, dass die Geschwisterliebe leidet.

Allerdings handelt es sich in vielen Fällen nur um eine Phase, die irgendwann endet. Die Geschwisterbeziehung ist eine Verbindung, die nicht beendet werden kann und daher ein Leben lang anhält. In vielen Fällen wachsen die Geschwister im Alter wieder zusammen.

In einigen Fällen sind Geschwister aber auch lebenslang die besten Freunde. Eine Bruder- oder Schwesterliebe kann so stark sein, dass alles andere in den Hintergrund rückt. Die gemeinsamen Erinnerungen schaffen dabei ein Band, das niemals reißt.

Mit Geschwistern können Kinder die schönsten Erlebnisse ihres Lebens teilen. Gleichzeitig haben Sie jemanden, der sie in schwierigen Zeiten tröstet.

3. Eltern können die Geschwisterliebe fördern

glückliche Familie geht im Wald spazieren

Gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Besonders Erstgeborene haben unter Geschwistern zu leiden. Sie werden damit konfrontiert, dass sie nun nicht mehr der einzige Mittelpunkt der Familie sind. Allerdings genießen sie auch viele Vorteile. Eine amerikanische Studie fand heraus, dass Eltern wesentlich mehr qualitativ hochwertige Zeit mit dem erstgeborenen Kind verbringen.

Eltern sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Geschwister untereinander gut verstehen. Das gilt auch dann noch, wenn die Kinder bereits erwachsen sind.

Dass Geschwister zu 100% gleichbehandelt werden, ist natürlich nicht möglich. Eine sehr ungleiche Behandlung kann jedoch dazu führen, dass die Rivalität zwischen den Geschwistern noch größer wird. Daher sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie den Kindern beibringen, Fürsorge füreinander empfinden.

Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie die Beziehung unter Ihren Kindern fördern können:

  • Stellen Sie Regeln auf, die den respektvollen Umgang der Familienmitglieder untereinander festlegen.
  • Stärken Sie das Zusammengehörigkeitsgefühl, indem Sie Rituale einführen und viel miteinander unternehmen.
  • Vermeiden Sie es, die Kinder untereinander zu vergleichen.
  • Bieten Sie jedem Kind die Möglichkeit, alleine Zeit mit Ihnen zu verbringen.
  • Machen Sie deutlich, wie wichtig es ist, teilen zu können.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder gemeinsame Erfolgserlebnisse haben.
  • Seien Sie ein gutes Vorbild, indem Sie selbst ein gutes Verhältnis zu Ihren Geschwistern pflegen.

4. Geschwisterliebe – Wenn die Liebe zu Inzucht führt

Paar am See

Die Liebe unter Geschwistern sollte keinesfalls zu weit gehen.

Geschwisterliebe kann in einigen Fällen jedoch auch zu weit gehen. Dies ist der Fall, wenn die Geschwister untereinander zu Paaren werden. Dies kommt besonders häufig vor, wenn die Kinder ihre Kindheit getrennt voneinander verbracht haben und im jugendlichen Alter wieder aufeinandertreffen.

Denn Kinder, die gemeinsam aufwachsen, können sich anthropologischen Aussagen zufolge, sexuell nicht anziehend finden. Allein der Gedanke daran ist für die meisten Menschen extrem abstoßend. Die Abneigung ist dabei auf die Natur des Menschen zurückzuführen, der keine Gendefekte hervorrufen möchte.

Um Inzucht handelt es sich laut Definition, wenn sich nahe Blutsverwandte miteinander fortpflanzen. Haben die Geschwister lediglich Geschlechtsverkehr, ohne ein Kind zu zeugen, wird dies als Inzest bezeichnet.

In Deutschland ist bereits Inzest verboten. Im Hinblick auf die Strafbarkeit gibt es immer wieder Debatten, in denen das Inzestverbot kritisiert wird. Hauptargument ist, dass sexuelle Handlungen, die keinen Nachwuchs hervorbringen, nicht verboten werden können.

Achtung: In der bislang größten Studie über Inzestkinder fand eine tschechische Forscherin heraus, dass 44% der Kinder aus diesen Beziehungen geistig behindert sind.

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