Aus vielen verschiedenen Studien geht hervor, dass Erstgeborene intelligenter als ihre nachfolgenden Geschwister sind. Zudem sollen sie besonders zielstrebig, ehrgeizig und vernünftig sein.
Kommt ein Geschwisterkind hinzu, wird der/die Erstgeborene entthront. Nun müssen sie um die Aufmerksamkeit der Eltern kämpfen, woraufhin Gefühle wie Eifersucht und auch Verlustängste auftauchen. Zudem steigt der Erwartungsdruck der Eltern, mit dem viele Kinder nicht umgehen können.
Wichtig ist, dass Sie Ihr ältestes Kind auf die Geburt eines Geschwisterkindes vorbereiten. Achten Sie außerdem darauf, dass alle Kinder genug Aufmerksamkeit und alleinige Zeit mit einem Elternteil bekommen.
Erstgeborene sind intelligenter und Nesthäkchen sind besonders risikobereit – jeder Position in der Familie werden typischen Charaktereigenschaften und Fähigkeiten zugeschrieben. Aber auch wenn Erstgeborene eine Zeit lang den Vorteil haben, die Eltern für sich zu haben, gibt es auch eine Schattenseite dieser Geschwisterposition.
Warum es Erstgeborene nicht immer leicht haben und vor welche besonderen Herausforderungen sie tagtäglich gestellt werden, erfahren Sie in diesem Artikel. Zudem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Erstgeborene erziehen und damit Geschwisterstreit verhindern können.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschwisterforschung hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr Aufmerksamkeit erlangt. Dabei untersuchen Forscher die Beziehung unter Geschwistern und die jeweilige Position im gesamten Familiengefüge.
In der Psychologie spielen vor allem die charakteristischen Eigenschaften und Verhaltensweisen der einzelnen Geschwisterkinder eine zentrale Rolle. Jeder Position werden bestimmte Charaktereigenschaften und Fähigkeiten zugeschrieben, die sich maßgeblich aus der Familienkonstellation ergeben. So soll die Position innerhalb der Familie einen großen Einfluss auf die Persönlichkeit haben.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Daten und Studien, die beweisen, dass Erstgeborene intelligenter als ihre Geschwister sind. Vom ersten zum letzten Kind nimmt die Intelligenz statistisch gesehen leicht ab. Laut einer norwegischen Langzeitstudie liegt das vor allem daran, dass die Eltern mehr Zeit für das erste Kind haben. Es wird häufig zusammen gespielt, gepuzzelt oder es werden Geschichten vorgelesen. Für kein weiteres Kind können Eltern so viel Zeit opfern.
Dadurch, dass Erstgeborene unter einer besonderen Beobachtung der Eltern stehen, entwickeln sie Ehrgeiz und Zielstrebigkeit. Sie wollen alles richtig machen und ihren Eltern gefallen. Zudem lernen sie durch die Geburt der Geschwister frühzeitig Verantwortung zu übernehmen, sodass sie insgesamt vernünftiger sind.
Das Nesthäkchen genießt eine besondere Stellung innerhalb der Familie. Es hat viele Freiheiten, sodass es oftmals kreativer und experimentierfreudiger wird. Nesthäkchen lernen sehr schnell, ihre Position auszunutzen, um ihren Willen zu bekommen.
Ein Sandwichkind genießt weder die Vorteile des Erstgeborenen noch die Privilegien des Nesthäkchens. Sie stehen nie im Mittelpunkt und fühlen sich oft vernachlässigt. Durch diese Stellung werden Sandwichkinder jedoch besonders anpassungsfähig und kompromissbereit. Sie können gut vermitteln und lernen schnell, ihren eigenen Weg zu gehen.
Inwiefern sich die Geschwisterreihenfolge auf den Charakter und die Fähigkeiten auswirken kann, sehen Sie auch in diesem Video:
Erstgeborene haben zunächst den Status des Einzelkindes. Sie genießen die volle Aufmerksamkeit der Eltern und gewöhnen sich daran, im Mittelpunkt zu stehen. Je nachdem, wie lange es dauert, bis eine weitere Tochter oder ein weiterer Sohn zur Welt kommt, können sich diese Strukturen sehr stark verfestigen.
Umso größer ist der Schock, wenn sie plötzlich die Aufmerksamkeit mit einem Geschwisterkind teilen müssen. Die gesamte Dynamik verändert sich von jetzt auf gleich. Da ein Baby besonders viel Aufmerksamkeit fordert, kommt es schnell zu Wut und Eifersucht.
Ein großes Problem ist zudem die Rivalität unter Geschwistern. Diese ist umso größer, desto weniger Altersunterschied zwischen den Kindern liegt. Auch unter gleichgeschlechtlichen Kindern gibt es verhältnismäßig mehr Streit. Erstgeborene verstehen nicht, dass den Jüngeren automatisch Privilegien zu Teil werden, für die sie selbst beharrlich kämpfen mussten.
Dadurch, dass sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern zurückhaben wollen, entwickeln Erstgeborene oftmals einen großen Ehrgeiz, der ihnen später im Beruf sehr hilfreich sein kann.
Der Konkurrenzkampf zieht sich in den meisten Fällen über Jahre hin, sodass Gefühle wie Neid und Eifersucht zum Alltag dazugehören. Dies ist jedoch auch für eine gesunde Entwicklung sehr wichtig.
Die Beziehung unter Geschwistern ist während der Kindheit von einer Mischung aus Nähe und Rivalität geprägt. Sie verändert sich jedoch oftmals im Laufe des Lebens. Während sich einige Geschwister im Erwachsenenalter aus den Augen verlieren, wachsen wiederum andere enger zusammen als je zuvor.
Besonders an das erste Kind haben Eltern große Erwartungen; sie erleben diese Situation ja schließlich auch zum ersten Mal. Dieser Druck sorgt dafür, dass Erstgeborene alles tun, um diese Erwartungen auch zu erfüllen. Auch aus diesem Grund entwickeln sie großen Ehrgeiz und Zielstrebigkeit. In einigen Fällen führt dies jedoch auch dazu, dass Erstgeborene perfektionistisch werden.
Hinzu kommt, dass den älteren Kindern von nun an Verantwortung übertragen wird. Sie sollen sich um die jüngeren Kinder kümmern und auf sie aufpassen. Dies kann in vielen Fällen zu einer Überforderung führen.
Durch die ihnen zuteilwerdende Verantwortung werden Erstgeborene jedoch auch sehr vernünftig. Sie entwickeln automatisch einen Beschützerinstinkt und möchten ein Vorbild für das jüngere Geschwisterkind sein, an dem diese sich wiederum orientieren. Daher kommt es nicht selten vor, dass Erstgeborene in eine Art Lehrerrolle schlüpfen.
Achtung: Als ältestes Kind kann der Erwartungsdruck der Eltern so hoch sein, dass die Kinder Angst haben, diesen nicht erfüllen zu können. Infolgedessen ziehen sie sich zurück, was sich ungünstig auf die Entwicklung auswirken kann.
Die Geburt eines weiteren Sohnes oder einer weiteren Tochter kann für das erstgeborene Kind zu einer großen Herausforderung werden. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie sich als Eltern auf diese Situation bestmöglich vorbereiten.
Aus diesem Grund möchten wir Ihnen gerne ein paar Tipps geben, was Sie bei der Erziehung von Erstgeborenen beachten sollten und wie Sie Ihrem Kind helfen können, mit der neuen Situation umzugehen.
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