Wenn die Mutter Burnout hat: Anzeichen, Symptome und Therapiemöglichkeiten

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
burnout mutter neben ihrem kind
Woran erkennt man als Mutter ein Burnout?

Ein Burnout kann viele verschiedene Symptome haben. Die eindeutigsten Anzeichen sind eine permanente emotionale Erschöpfung, eine schwindende körperliche und seelische Belastbarkeit sowie diffuse körperliche Beschwerden.

Warum leiden immer mehr Mütter an einem Burnout?

Dass vor allem Frauen betroffen sind, liegt in den meisten Fällen an der veränderten Familiensituation. Frauen müssen so viele Rollen gleichzeitig übernehmen, dass sie mit der Situation überfordert sind und an ihre Belastungsgrenze gelangen.

Ist bei einem Burnout eine Behandlung notwendig?

Ein Erschöpfungssyndrom sollte unbedingt so früh wie möglich behandelt werden. Suchen Sie sich Hilfe und besuchen Sie Kurse, um Strategien zur Stressbewältigung zu erlernen.

Job, Kinder, Haushalt – als Mutter ist es nicht einfach immer alles unter einen Hut zu bekommen. Im schlimmsten Fall ist der Stress so groß, dass die Mütter an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gelangen und ein Zustand der Erschöpfung eintritt. Aber was bedeutet es eigentlich, wenn eine Mutter unter einem Burnout leidet?

Bei einem Burnout handelt es sich um ein Erschöpfungssyndrom, welches chronisch mit depressiven Phasen aufritt. In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchen Symptomen ein Burnout einhergeht und welche Personengruppen besonders häufig betroffen sind. Zudem erklären wir Ihnen, was Sie bei entsprechenden Anzeichen tun können und inwiefern eine Therapie sinnvoll ist.

1. Burnout ist ein chronischer Erschöpfungszustand

voller terminkalender

Ein überfüllter Terminkalender kann auf Dauer zu einer chronischen Überforderung führen.

Der Begriff Burnout kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie Ausbrennen. Das Wort beschreibt den Zustand emotionaler sowie körperlicher Erschöpfung. Im Gegensatz zu normalem Stress erleben Mütter die Erschöpfung nicht nur kurzzeitig in schwierigen Phasen, sondern chronisch.

Die ersten Anzeichen eines Burnouts können dabei sehr vielfältig sein. In der Anfangsphase bemerken viele Frauen zunächst einmal, dass sie nicht mehr richtig abschalten können. Dadurch ist es nicht mehr möglich, die Kraft zu tanken, die für die Bewältigung des Alltags notwendig ist. Auf Dauer entwickelt sich aus diesem Zustand ein Teufelskreis.

Die häufigsten Anzeichen eines sogenannten Mama-Burnouts sind:

  • Schwindende Belastbarkeit
  • Mangelnde Konzentration
  • Andauernde Müdigkeit
  • Schlafprobleme
  • Chronische emotionale Erschöpfung
  • Antriebslosigkeit
  • Gefühl von einer inneren Leere
  • Angststörungen
  • Unspezifische körperliche Beschwerden, wie Schwindel, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Herzbeschwerden

In den meisten Fällen zeigen sich die Symptome zunächst auf der seelischen Ebene. Erst im Verlauf der Krankheit kommen auch körperliche Beschwerden hinzu, die die Gesundheit erheblich beeinträchtigen.

Achtung: All diese Anzeichen können auch auf andere Krankheiten hindeuten. Suchen Sie daher bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf.

2. Die veränderten familiäre Strukturen erzeugen Zeit- und Leistungsdruck

Die perfekte Mutter

Mütter stellen heutzutage sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Sie wollen nach außen hin eine perfekte Mutter sein, die sich aufopfert, ihre Kinder bestmöglich fördert und nebenbei noch den Haushalt und den Job mühelos stemmt. Dieser Anspruch ist sowohl kräfte- als auch nervenzehrend.

Ein Burnout kann im Grunde genommen alle Menschen treffen. Die TK-Stressstudie aus dem Jahr 2016 zeigt, dass sich sechs von zehn Menschen in Deutschland gestresst fühlen. Im Alter von 30 bis 39 Jahren erreicht der Stresspegel Höchstwerte.

Es gibt jedoch Personengruppen, die häufiger betroffen sind als andere. Ein Burnout zeigt sich in der Regel bei Menschen, die einem großen Leistungs- und Zeitdruck ausgesetzt sind und viele Rollen gleichzeitig übernehmen müssen. Unter diese Zielgruppe fallen in der heutigen Zeit vor allem Mütter und Väter, die alleinerziehend sind. Für sie ist es besonders schwierig, Job und Familie zu vereinbaren.

Doch auch für Frauen mit Partner können die verschiedenen Rollen zur Überforderung führen. Wenn eine Frau gleichzeitig Ehefrau, Mutter, Hausfrau und Berufstätige ist, ist sie 24 Stunden im Einsatz, sodass kaum oder gar keine Zeit für eigene Bedürfnisse bleibt. Werden diese jedoch andauernd ignoriert und außen vorgelassen, stellt sich eine permanente Überforderung ein.

3. Ein Burnout erfordert dringend eine Behandlung

mutter mit ihrem Kind bekommt eine ueberweisung fuer eine kur

In einer Mutter-Kind-Kur bekommen Mütter in Belastungssituationen professionelle Hilfe.

Die Diagnose Burnout ist heutzutage zu einer modernen Krankheit geworden, die schnell abgetan wird. Ist nicht jede Mutter zwischenzeitlich mal gestresst und überfordert?

Während normaler Stress gesund ist und zum Leben dazugehört, führt eine permanente Überforderung an die Grenzen der Belastbarkeit und darüber hinaus.

Der Verband Pro Psychotherapie e.V. bietet einen kostenlosen Test an, mit dem Sie als Mutter Ihr individuelles Burnout-Risiko testen können. Wenn Sie als Mutter erste Anzeichen eines Burnouts bemerken, sollten Sie sich unverzüglich Hilfe suchen. Wenden Sie sich dazu am besten zunächst an Ihren Hausarzt. Dieser kann Sie überweisen oder eine Mutter-Kind-Kur für Sie beantragen. Zusätzlich können Sie sich bei Ihrer Krankenkasse informieren, inwiefern diese die Kosten für eine Kur oder entsprechende Kurse übernehmen.

Besprechen Sie das Problem außerdem mit Ihrem Partner und Ihrer gesamten Familie, um mögliche Lösungen zu finden, die die Situation verbessern können. Vielleicht können Ihnen Ihre eigenen Eltern, Freunde oder Verwandte helfen, indem sie Ihnen einige Aufgaben abnehmen.

Tipp: Das Müttergenesungswerk ist eine Stiftung, die sich für die Gesunderhaltung von Müttern einsetzt. In den Beratungsstellen bekommen Sie eine kostenlose Beratung rund um entsprechende Kurmaßnahmen. Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.

Hilfe bekommt eine Mutter beispielsweise auch in einer speziellen Burnout-Klinik. In diesen Einrichtungen gehen Fachkräfte individuell auf Ihre Probleme ein und suchen entsprechende Lösungen. Zusätzlich finden Gruppentherapien statt, in denen Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen können.

Ein Burnout ist in der Regel gut zu behandeln. Aber auch wenn es heilbar ist, kommt es in vielen Fällen zu unerwünschten Rückfallen. Diese kommen häufig dadurch zustande, dass nichts an den Umständen geändert wird. Um Ihre Kinder vor einer Überforderung zu schützen, sollten Sie jedoch dringend an Ihrem eigenen Umgang mit Stress arbeiten.

4. Tipps, um den Stress des Alltags in den Griff zu bekommen

mutter trifft sich mit freunden zum kaffee

Gönnen Sie sich Auszeiten, in denen Ihre eigenen Bedürfnisse im Vordergrund stehen.

Neben einer Kur oder dem Aufenthalt in einer Burnout-Klinik können auch kleine Dinge helfen, den Stress zu reduzieren und damit einem Mutter-Burnout zu entkommen.

Im Folgenden haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen den Alltag erleichtern können.

  • Regelmäßig Auszeiten nehmen: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich nur noch um andere kümmern, sollten Sie dafür sorgen, dass Sie sich in Zukunft Zeiten nehmen, in denen ausschließlich Ihre eigenen Bedürfnisse Beachtung finden. Treffen Sie sich mit Freunden, machen Sie einen Stadtbummel oder lassen Sie sich in einem Spa verwöhnen. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Sie auch kleine Rituale in den Alltag einbauen.
  • Stressquellen identifizieren: Um Stress abbauen zu können, müssen Sie zunächst einmal herausfinden, was Sie am meisten stresst. In vielen Fällen hilft es schon, den Tag besser zu planen, um Zeitdruck zu vermeiden.
  • Hilfe suchen und annehmen: Oftmals bekommen viele Mütter Hilfsangebote von lieben Freunden oder Verwandten, die Sie jedoch aus Stolz ablehnen. Aber gerade in Zeiten, in denen Sie merken, dass Sie zunehmend überfordert sind, sollten Sie unbedingt auf diese Hilfen zurückgreifen. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Eltern einzuspannen oder eine Haushaltshilfe zu engagieren.
  • Methoden zur Stressbewältigung: Um ein Burnout zu vermeiden, können Sie entsprechende Maßnahmen zur Prävention ergreifen. Entspannungstechniken wie Yoga, Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training können dabei helfen, Körper und Geist zu entspannen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie sich viel an der frischen Luft bewegen, gesund essen und ausreichend schlafen.

Wie Mütter und Väter am besten mit der neuen Familiensituation umgehen können, sehen Sie auch in diesem Video:

5. Weiterführende Literatur zum Mama-Burnout

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