Bei der Gürtelrose handelt es sich um den Herpesvirus Herpes Zoster, der, genau wie Windpocken, durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Kinder, die sich zum ersten Mal mit diesem Virus infizieren, bekommen meistens zunächst Windpocken.
Im Anfangsstadium treten vor allem Symptome auf, die auch bei einer Erkältung oder einer Grippe im Vordergrund stehen. Im Verlauf der Krankheit kommen jedoch noch eindeutigere Anzeichen wie Nervenschmerzen und juckender Hautausschlag hinzu.
Die Behandlung erfolgt in aller Regel in den fünf Schritten Viren bekämpfen, Hautausschlag mildern, Sekundärinfektionen vermeiden, Komplikationen behandeln und Schmerzen stillen.
Um die Viren zu bekämpfen, kommen Virostatika zum Einsatz.
Die meisten Menschen glauben, dass hauptsächlich ältere Menschen an Gürtelrose erkranken. Dies ist grundsätzlich auch richtig. Allerdings kann die Gürtelrose als Folgeerkrankung der Windpocken auch bei Kindern auftreten.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie es zu einer Gürtelrose kommt und welche Symptome bei Kindern im Fokus stehen. Zudem bekommen Sie Informationen darüber, wie Herpes Zoster behandelt wird und warum es so wichtig ist, sofort einen Arzt aufzusuchen.
Inhaltsverzeichnis
Bei der Gürtelrose handelt es sich um den Herpesvirus Herpes Zoster, der genau wie Windpocken auch durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Kinder, die sich zum ersten Mal mit diesem Virus infizieren, bekommen meistens zunächst Windpocken.
Während Windpocken in der Regel bei vorwiegend bei Kindern auftreten, leiden vor allem Erwachsene an Gürtelrose. Laut Angaben des Robert Koch Instituts erkrankt jeder Zweite, der das 85. Lebensjahr erreicht, einmal in seinem Leben an Herpes Zoster. Allerdings bedeutet dies nicht, dass Erwachsene keine Windpocken und Kinder keine Gürtelrose bekommen können.
Windpocken heilen nach etwa einer Woche ab. Die Viren verbleiben jedoch im Körper, sodass im Regelfall eine lebenslange Immunität entsteht. Dadurch, dass die Viren jedoch inaktiv im Körper schlummern, können Sie auch erneut aktiviert werden. In diesem Fall breiten sie sich über die Nervenbahnen aus, sodass eine Entzündung entsteht.
Die häufigsten Ursachen für die Reaktivierung des Virus sind:
Auch wenn es viele verschiedene Ursachen für die Reaktivierung gibt, wird die Erkrankung bei einem Großteil der Betroffenen durch Stress ausgelöst. Seelische Belastungen führen dazu, dass die körpereigenen Abwehrmechanismen beeinflusst werden.
Merke: Jeder, der irgendwann in seinem Leben an Windpocken erkrankt ist, kann auch an Gürtelrose erkranken. Daher ist es wichtig, Kinder frühzeitig zu impfen.
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Grundsätzlich tritt eine Gürtelrose bei Kindern eher selten auf. Im Anfangsstadium treten vor allem Symptome auf, die auch bei einer Erkältung oder einer Grippe im Vordergrund stehen. Dazu gehören leichtes Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten.
Im Verlauf der Krankheit kommen jedoch noch eindeutigere Anzeichen hinzu, wodurch Sie die Gürtelrose bei Ihrem Kind besser erkennen können. Die betroffenen Kinder haben Nervenschmerzen, die sich auch durch Empfindungsstörungen des betroffenen Bereichs bemerkbar machen können.
Hinzu kommt ein juckender Hautausschlag, der sich vor allem im Bereich des Brustkorbs und des Bauchs bemerkbar macht. Die Bläschen können jedoch an jeder Stelle des Körpers auftreten. Zunächst kommt es zu einer unspezifischen Rötung, an welcher sich kleine Hautknötchen bilden. Aus diesen entstehen teils juckende Bläschen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Platzen die Bläschen auf, trocknen sie nach wenigen Tagen aus.
Da die Viren entlang der Nervenbahnen wandern, breitet sich der Ausschlag in vielen Fällen streifenförmig aus. Sind sie vermehrt im Gesicht zu finden, wird dies auch als Gesichtsrose bezeichnet.
Spezifisch für die Gürtelrose ist, dass sich, wie der Name schon sagt, die Bläschen wie in einem Gürtel meist lediglich um den halben Bauch und Rücken ansammeln.
Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind an Gürtelrose erkrankt ist, sollten Sie unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen. Denn um Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, die Gürtelrose bei Kindern so schnell wie möglich behandeln zu lassen.
Da die Diagnose in einigen Fällen sehr schwierig sein kann, kommen spezielle Tests zum Einsatz, mit denen der Herpes Zoster sicher erkannt werden kann. Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um Gürtelrose handelt, können Ärzte die Erreger mithilfe eines Wundabstrichs nachweisen.
Die Behandlung erfolgt in aller Regel in fünf Schritten:
Um die Viren zu bekämpfen, kommen sogenannte Virostatika zum Einsatz. Leiden die Kinder unter starken Schmerzen, können entsprechende Medikamente verabreicht werden. Zusätzlich gibt es Cremes und Tinkturen, die den Juckreiz lindern und zu einer schnelleren Heilung der Haut beitragen.
Tipp: Je früher die Behandlung beginnt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkrankung innerhalb von wenigen Wochen komplikationslos ausheilt.
Wenn Schwangere an Windpocken erkranken, kann dies sowohl für die Mutter als auch für das Kind sehr gefährlich werden. Anders sieht es hingegen bei der Gürtelrose aus. Die Mutter kann die Gürtelrose nicht auf das ungeborene Kind übertragen, sodass für das ungeborene Kind in der Regel keine Gefahr besteht.
Sowohl Windpocken als auch Gürtelrose sind hochansteckend. Kinder, die an Gürtelrose erkrankt sind, sollten den Kontakt zu anderen Mitmenschen weitestgehend meiden, da sie die Viren ansonsten auf andere Kinder übertragen können. Die Gürtelrose ist vor allem bei direktem oder indirektem Kontakt mit dem Inhalt der Bläschen ansteckend.
Die Infektion ist so lange ansteckend, bis die Bläschen auf der Haut vollständig verkrustet sind. Je nach Schwere der Erkrankung kann die Dauer stark variieren. Im Durchschnitt sind Betroffene etwa ein bis drei Wochen ansteckend.
Im Normalfall heilt eine Gürtelrose komplikationslos aus. Lassen sich Betroffene jedoch nicht umgehend behandeln, kann es zu einer Enzephalitis (Gehirnentzündung), Augenproblemen, einer Gesichtslähmung oder einer Post-Zoster-Neuralgie kommen. Besonders anfällig für diese Komplikationen sind Personen, die eine Immunschwäche aufweisen. In diesem Fall kann die Viruskrankheit sehr gefährlich werden.
Personen, die sich noch nie mit dem Varizella-Zoster-Virus angesteckt haben, können sich gegen diesen impfen lassen. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn es sich um sogenannte Risikopersonen (Schwangere, Personen mit einer Immunschwäche usw.) handelt. Seit Mai 2018 gibt es einen Impfstoff gegen Gürtelrose, den Ärzte vor allem über 60-jährigen empfehlen. Dieser senkt das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Es kommt jedoch auch vor, dass sich Menschen trotz Windpockenimpfung mit dem Varizella-Zoster-Virus anstecken.
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