Genau wie ein Erwachsener müssen auch Babys und Kinder überschüssige Wärme ableiten, wodurch es zu einer Schweißbildung kommt. Auf diese Weise wird der Körper vor einer Überhitzung geschützt.
In der Regel sind es harmlose Gründe, wie zu warme Kleidung oder körperliche Anstrengung, die dazu führen, dass ein Baby schwitzt. Nur in sehr seltenen Fällen wird eine vermehrte Schweißbildung durch Stoffwechselerkrankungen oder einen Herzfehler ausgelöst.
Wenn Ihr Kind zusätzlich sehr schnell atmet, unruhig ist oder sich die Lippen blau verfärben, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Das Gleiche gilt, wenn sich Ihr Kind zusätzlich zum Schwitzen häufiger erbricht oder Probleme beim Schlucken hat.
Babys fühlen sich besonders wohl, wenn es schön kuschelig und angenehm warm ist. Doch manchmal kann es auch vorkommen, dass ein Baby schwitzt und dementsprechend schweißgebadet ist. Viele Eltern sind sich nicht sicher, ob dies normal oder ein Anlass zur Sorge ist.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen daher gerne die verschiedenen Ursachen für starkes Schwitzen beim Baby vorstellen. Wir geben Ihnen Tipps, was Sie als Eltern dagegen tun können und wann es besser ist, einen Kinderarzt aufzusuchen.
Inhaltsverzeichnis
Dass wir Menschen schwitzen, ist zwar meistens unangenehm, aber lebensnotwendig. Die gesunde Körpertemperatur liegt bei rund 37 Grad. Sobald die Körpertemperatur steigt, versucht der Körper, diese herunterzufahren. Die effektivste Methode ist es, die Haut mit eigenem Schweiß abzukühlen. Daher fangen die Schweißdrüsen an zu arbeiten.
Ein Mensch besitzt etwa zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen. Diese Schweißdrüsen lassen sich über den ganzen Körper verteilt finden. Besonders im Bereich der Hände und Füße sind sie sehr dicht angesiedelt.
Pro Tag schwitzt ein gesunder erwachsener Mensch im Durchschnitt etwa 1,5 Liter Schweiß aus. Die Unterschiede können jedoch sehr groß sein. Während manche Menschen sehr viel schwitzen, läuft der Schweiß bei anderen Menschen erst bei starker körperlicher Anstrengung. Es ist jedenfalls völlig normal, sowohl tagsüber als auch nachts im Schlaf zu schwitzen.
Der Schweiß kühlt die Haut und sorgt somit dafür, dass die gesamte Körpertemperatur heruntergefahren wird. Auf diese Weise ist es möglich, ein Gleichgewicht zwischen der inneren Wärmeproduktion und der Wärmeabgabe nach außen herzustellen.
Viele Eltern machen sich jedoch große Sorgen, wenn ihr Neugeborenes ungewöhnlich stark oder häufig schwitzt. Schwitzt ein Baby ohne Fieber zu haben, können viele verschiedene Ursachen dahinterstecken. Die meisten sind jedoch harmloser Natur.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick darüber geben, welche Ursachen infrage kommen, wenn ein Baby schwitzt. Zudem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Ihrem Kind in diesem Moment helfen können.
Schwitzt Ihr Baby viel, kann dies auch auf eine Infektion hindeuten. Tritt das Schwitzen hingegen ohne Fieber auf, ist es zudem auch möglich, dass ein Baby zu zahnen beginnt.
Durch die natürliche Wärmeregulierung gelingt es dem Körper, sich selbst vor Überhitzung zu schützen. Bei Säuglingen läuft dieser Prozess jedoch oftmals noch nicht so reibungslos ab.
Die Schweißdrüsen sind noch in der Entwicklung, sodass der Körper selbst bei kleinsten Anlässen stark zu schwitzen beginnt. Auf der anderen Seite sind sie manchmal nicht in der Lage, hohe Außentemperaturen durch vermehrtes Schwitzen auszugleichen.
Viele Säuglinge haben daher eine vermehrte Schweißbildung. Dabei schwitzen sie vor allem an den Händen, an den Füßen, in den Hautfältchen, am Kopf und im Nacken.
Ein häufiger Grund dafür, dass ein Baby schwitzt, ist zu warme Kleidung. Vor allem frischgebackene Eltern neigen dazu, ihr Baby viel zu warm anzuziehen. Dies gilt vor allem dann, wenn die Kleinen sich in gut beheizten Räumen befinden.
Greifen Sie daher statt zu dicker Kleidung lieber zu mehreren Lagen, die Sie Ihrem Kind nach Bedarf ganz einfach an- und ausziehen können. Naturmaterialien sind insgesamt wesentlich atmungsaktiver als künstliche Stoffe.
Wenn Sie merken, dass Ihr Kind schwitzt, sollten Sie zunächst das Mützchen abnehmen. Wird es zu kalt am Kopf, können Sie Ihrem Kind die Mütze immer noch wieder aufziehen.
Sorgen Sie außerdem dafür, dass es im Schlafzimmer angenehm kühl ist. Die Temperatur sollte im Idealfall zwischen 16 und 18°C betragen. Wählen Sie für die Babyschale im Auto Stoffe aus, die besonders atmungsaktiv sind. Es gibt spezielle Sitzeinlagen, die das Schwitzen verringern können. Diese sind vor allem für längere Autofahrten im Sommer geeignet.
Achtung: Laut Aussagen der Europäischen Kommission ist Überhitzung eines der größten Risiken für den plötzlichen Kindstod. Achten Sie daher unbedingt auf eine ausreichende Belüftung.
Die meisten Eltern können sich nicht vorstellen, dass das Stillen für Kinder bereits eine große Anstrengung darstellt. Wenn ein Baby beim Stillen schwitzt, kann dies also ein Zeichen dafür sein, dass es sehr angestrengt ist. Dies ist jedoch in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Das gilt vor allem dann, wenn es nach dem Trinken langsam wieder aufhört zu schwitzen.
Viele Babys schwitzen außerdem vor allem beim Schlafen. Eltern bemerken dies häufig daran, dass der Schlafanzug ihres Babys am Rücken feucht ist. Dass Neugeborene vor allem nachts stark schwitzen, kann neben einer zu hohen Temperatur auch an der Schlaftiefe liegen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene schwitzen vermehrt, wenn sie im Tiefschlaf sind oder gerade träumen.
Auch Stress und Überforderung können dazu führen, dass ein Baby vermehrt zum Schwitzen neigt. In diesen Fällen ist es wichtig, den Stresspegel herunterzufahren.
Wie bereits erwähnt, sind die meisten Gründe für das Schwitzen beim Baby harmlos. Kommt jedoch keine der oben genannten Ursachen in Betracht, ist es in einzelnen Fällen auch möglich, dass eine ernsthafte Erkrankung hinter dem übermäßigen Schwitzen steckt.
Folgende Erkrankungen kommen dabei in Frage:
Diese Krankheitsbilder sind jedoch sehr selten, sodass Sie sich nicht verrückt machen sollten, wenn Ihr Baby schwitzt.
Wenn Ihr Kind sich unauffällig verhält, fit ist und normal trinkt, brauchen Sie sich in der Regel keine Sorgen machen. Aufmerksam werden sollten Sie hingegen, wenn es zu weiteren Symptomen, wie einer beschleunigten Atmung, bläulich verfärbten Lippen oder einer starken Gesichtsrötung kommt. Gleiches gilt, wenn Ihr Baby immer oder auffällig stark schwitzt.
In all diesen Fällen ist es wichtig, dass ein Kind gründlich untersucht wird, um ernsthafte Erkrankungen und Komplikationen auszuschließen.
Zeigt Ihr Kind Anzeichen für eine Überhitzung, sollten Sie außerdem möglichst schnell handeln, um einen Kreislaufzusammenbruch zu vermeiden und den Körper aktiv abzukühlen. Rufen Sie unbedingt einen Arzt und legen Sie Ihr Kind in einen kühlen Raum. Tupfen Sie den gesamten Körper mit einem feuchten Tuch ab und geben Sie Ihrem Baby nach Möglichkeit etwas Flüssigkeit.
Tipp: Auch wenn die Lage ernst ist, sollten Sie in dieser Situation so ruhig wie möglich bleiben.
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