Schluckauf beim Baby: Ursachen und Tipps

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Schluckauf bei Babys ist kein Grund zur Besorgnis
  • Schluckauf beim Baby tritt vor allem in den ersten Lebenswochen auf. Das Hicksen ist normal, ungefährlich und kein Grund zur Sorge.
  • Der Schluckauf bei Ihrem Baby entsteht, weil die Zwerchfellmuskulatur noch nicht fertig entwickelt ist.
  • Schluckauf ist ein natürlicher Reflex. Er verhindert sowohl im Mutterleib als auch bei Neugeborenen, dass versehentlich Flüssigkeit in die Lunge gelangt.

Vielleicht haben Sie es schon während der Schwangerschaft im Bauch gespürt: Babys haben oftmals Schluckauf. Der Schluckauf beim Baby ist – genau wie bei Erwachsenen – ein natürlicher und harmloser Reflex. Doch warum und woher kommt er, wie kriegt man den Hicks weg und was können Sie machen, um ihm vorzubeugen? All diesen Fragen widmet sich im Folgenden unser Ratgeber.

1. Beim Schluckauf krampft das Zwerchfell

Zwerchfell: Ein wichtiger Muskel

Das Zwerchfell ist ein flacher Muskel, der die Bauch- von der Brusthöhle trennt. Er ist für drei Viertel der Muskelarbeit beim Einatmen verantwortlich.

Die Ursache von Schluckauf beim Baby ist ein krampfartiges Zusammenziehen des Zwerchfells. Normalerweise würde die Atemluft durch die Lücke zwischen den Stimmbändern entweichen. Weil sich diese Lücke aber reflexartig schließt, wenn das Zwerchfell krampft, staut sich die Luft auf. Sobald sie entweicht, kommt es zum Schluckauf-typischen Hicksen und Glucksen. Dieser Vorgang ist nicht gefährlich, normal und manchmal sogar sehr wichtig.

2. Schluckauf verhindert das Einatmen von Flüssigkeit

Beim Schluckauf handelt es sich nämlich auch um einen Reflex, der natürlicherweise als Schutz gegen Verschlucken beziehungsweise Einatmen von Flüssigkeit auftritt. Verändert sich der Atemrhythmus, beispielsweise beim Stillen oder im Schlaf, kann es zum niedlichen Hicksen bei Ihrem Baby kommen.

Wenn das Baby ein Bäuerchen macht, hat es weniger Schluckauf. Dazu im Arm halten und sanft auf den Rücken klopfen.

Lassen Sie Ihr Baby nach jeder Mahlzeit aufstoßen, dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit für Schluckauf.

Auch wenn Ihr Neugeborenes scheinbar ständig Schluckauf hat, besteht kein Grund zur Sorge. Denn das Zwerchfell ist bei Babys noch nicht „fertig“ und verändert sich mit jedem Wachstumsschub erneut. Gerade Neugeborene, die noch gestillt werden, neigen zum Schluckauf. Hier kann es vorkommen, dass alles gleichzeitig passiert: Muttermilch wird geschluckt und Luft eingeatmet. Dann schließt sich der Kehlkopfdeckel – und das Baby hickst.

Dass der Schluckauf bei Neugeborenen völlig normal und unbedenklich ist, erklärt die Hebamme im folgenden Video:

3. Spucken als Begleiterscheinung beim Schluckauf

Wenn Ihr Baby nicht nur häufig Schluckauf hat, sondern dabei zum Beispiel nach dem Trinken aus der Flasche oder dem Stillen auch noch spuckt, ist das eine normale Begleiterscheinung. Meist passiert das, weil Neugeborene zu schnell trinken, sich dabei verschlucken und gleichzeitig noch einatmen wollen. Wenn beim Trinken Luft mitgeschluckt wird, bildet sich im Magen unter der Milch eine Luftblase. Wenn sich diese Luft ihren Weg nach oben bahnt, kommt meistens ein bisschen Milch mit, das Baby hickst und spuckt. Hier hat Schluckauf für das Baby übrigens noch eine höchst sinnvolle Aufgabe: Dadurch gelangt die Luft nämlich deutlich schneller wieder aus dem Magen. Problematisch ist das das Spucken dabei übrigens nicht, nur wenn es immer schwallartig und in einem großen Bogen geschieht, sollten Sie das von Ihrer Kinderärztin/dem Kinderarzt abklären lassen.

4. Was hilft gegen Schluckauf beim Baby? Mit diesen 5 Tipps können Sie den Schluckauf stoppen und ihm vorbeugen

Hickst das Baby ständig und dauernd vor sich hin, fragen sich viele Eltern, wie lange sie diesen Zustand beobachten sollten oder wie man den Schluckauf wegbekommen kann. Für viele ist es wirklich hart mitanzusehen, wie ein Baby mit Schluckauf richtig durchgeschüttelt wird. Probieren Sie es bitte nicht mit beim Erwachsenen oft empfohlenen Hausmitteln wie z. B. die Nase zuhalten. Stattdessen können Sie aber mit diesen 6 Tipps versuchen, dass sich der Schluckauf legt und Ihrem Kind eine kleine Pause gegönnt ist. Doch selbst wenn die Hickserei nicht aufhört, ein kleiner Trost für Sie und Ihr Baby: Schluckauf wird von den Kleinen wahrscheinlich gar nicht als schlimm oder unangenehm empfunden – viele schlummern dabei sogar völlig problemlos vor sich hin.

Entspannen durch Massage oder Lachen, weil gekitzelt wird - beides ändert den Atemrhythmus und reduziert Schluckauf.

Eine sanfte Massage oder ein bisschen Kitzeln der Fußsohlen – probieren Sie aus, ob diese Tipps bei Ihrem Baby gegen Schluckauf helfen.

  • Vermeiden Sie Schluckauf: Nach jedem Stillen oder Fläschchen ein Bäuerchen machen lassen, vor allem wenn Sie Ihr Baby danach schlafen legen wollen. Dazu auf den Arm nehmen und ganz leicht auf den Rücken klopfen.
  • Wärme hilft oft, wenn das Hicksen bereits begonnen hat, beispielsweise ein mäßig warmes (keinesfalls heißes!) Körnerkissen auf dem Babybauch.
  • Klingt komisch, hilft aber gut: Leicht ins Gesicht Ihres Babys pusten. Durch den veränderten Atemrhythmus kann sich das Zwerchfell entspannen und der Schluckauf verschwindet.
  • Auch Lachen kann durch den veränderten Atemrhythmus dazu führen, dass das Hicksen aufhört. Kitzeln Sie Ihr Baby testweise sanft an den Fußsohlen.
  • Bieten Sie immer nach dem Essen Ihrem Baby einen Schluck zu trinken an (hilft vor allem bei etwas älteren Babys gut) oder geben Sie den Schnuller.
  • Eine sanfte Babymassage hilft Ihrem Kind, ruhiger zu atmen und damit das Zwerchfell zu entspannen.
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