Im frühen Alter werden viele Grundlagen gelegt – auch für die bleibenden Zähne. Karies kann sich vom Milchzahn auf den bleibenden Zahn ausbreiten und zu Problemen führen. Doch gerade die Kleinsten fürchten sich oft vor dem Zahnarzt, der für sie ein unbegreifliches Konzept ist und oft schon aus dem Umfeld als angsteinflößend und beängstigend wahrgenommen wird. Aber was können Eltern machen?
Zuerst einmal ist ein Zahnarztbesuch für Kinder etwas völlig Unbekanntes und somit auch Furchteinflößendes. Nicht selten erleben Kinder Erfahrungen von Dritten mit und bekommen Geschichten erzählt, die Ängste auslösen. Und auch das erweiterte Umfeld hat einen Anteil:
Im Mittelpunkt der Zahnarztangst steht aber oft schlichtweg die bloße Ungewissheit. Kinder wissen nicht, was sie erwartet. Nicht selten unterhalten sich die Erwachsenen, also Arzt und Eltern, über den Kopf des Kindes hinweg. Das Kind muss die Behandlung schlichtweg ertragen, ohne zu wissen, was eigentlich mit ihm geschieht. So etwas schürt Ängste, die mitunter nur schwer zu beheben sind.
Die Folgen können schwerwiegend sein. Im Kindesalter haben die Eltern noch einen Einfluss auf die Zahngesundheit der Kinder, doch geschehen diese Besuche nur unter Zwang, so kann sich das Kind als Erwachsener vollends dem Zahnarzt entziehen. Verzichten Eltern aufgrund der Angst auf den Zahnarztbesuch, wird weder Karies rechtzeitig erkannt noch Zahnfehlstellungen oder Kieferprobleme. Die Folge: Eine Behandlung ist aufwendig und fast immer mit Schmerzen verbunden.
Vor allem sollten Eltern darauf verzichten, mit dem Zahnarzt »zu drohen«. Warnungen wie »Wenn du deine Zähne nicht putzt, faulen deine Zähne und du musst zum Zahnarzt« haben keinen positiven Effekt. Im Gegenteil: Sie suggerieren dem Kind, dass der Zahnarzt eine Strafe und somit etwas Böses ist. Stattdessen gilt:
Es ist sinnvoll, einen auf Kinder oder Angstpatienten spezialisierten Zahnarzt zu wählen, wenn das eigene Kind ängstlich auf den Besuch reagiert.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland zahlen für die allermeisten Behandlungen bei Zahnarzt. Vor allem für Kinder werden viele Behandlungen zu 100 % übernommen.
Allerdings werden nur die Grundbedürfnisse abgedeckt. Schmerztherapie gehört nicht zur Grundversorgung und muss privat bezahlt werden.
Bei Angstpatienten hilft es, über eine Zahnzusatzversicherung nachzudenken. Mittlerweile gibt es viele Tarife für Angstpatienten. Unter anderem sind so Behandlungen unter Vollnarkose oder Lachgas möglich, auch Kinderhypnose wird von den Versicherungen bezahlt.
Ein großes Problem der Zahnarztangst ist, dass sie in jungen Jahren entsteht, von niemandem ernst genommen wird und im Erwachsenenalter eskaliert. Die Furcht des Kindes muss also von allen Seiten wahr- und ernstgenommen werden. Mit speziell auf Kinder und Angstpatienten ausgerichteten Zahnarztpraxen und den Zusatzleistungen aus der Kinder-Zahnzusatzversicherung lassen sich die Angst bewältigen, die Zähne schützen und das Fundament legen, auch im Erwachsenenalter gerne zu Kontrollterminen zu gehen.