23.05.2019, 12:26 von Amelie S.
Manchmal reicht trotz der Arbeit das Geld nicht aus. Vor allem nicht, wenn man noch Kinder mitversorgen muss. Im bürokratischen Sumpf finden sich nur die wenigsten Eltern zurecht, weshalb finanzielle Unterstützungen trotz Dringlichkeit nicht wahrgenommen werden. Das „Starke-Familien-Gesetz“ soll Abhilfe leisten und will effektiv gegen Kinderarmut vorgehen.
Am 21.03.2019 wurde im Bundestag das „Starke-Familien-Gesetz“ verabschiedet. Insgesamt soll mit diesem Gesetz vier Millionen Kindern bundesweit geholfen werden. Im Wesentlichen soll der Kinderzuschlag ab dem 01.07.2019 angehoben werden. Zudem soll es Verbesserungen im Bildungs- und Teilhabepaket geben, die zum Teil im August 2019 in Kraft treten werden. Alle Änderungen sollen ab dem 01.08.2020 in Gänze gelten.
Die konkreten Verbesserungen haben wir in dieser Tabelle für Sie zusammengefasst.
Alle Änderungen gelten für Eltern, | die einen Anspruch auf den Kinderzuschlag haben. |
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Kinderzuschlag*
*gilt für Geringverdiener, welche ansonsten Harzt IV beantragen müssten |
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Kita-Gebühren |
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Mittagessen und Fahrkarten |
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Schulstarterpacket*
*einmalige Zahlung zur Leistung des Schulbedarfs |
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Nachhilfe |
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Abschaffung bürokratischer Hürden |
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Auch wenn vier Millionen Kinder von dem „Starke-Familien-Gesetz“ künftig profitieren sollen, steht dieses bereits unter harscher Kritik. Aus den Reihen von Parteien und Verbänden heißt es, das neue Gesetz leiste zu wenig.
Eine Stimme aus dem DGB seitens Anneline Buntenbach meint, der Kinderzuschlag müsste mit zunehmendem Kinderalter ansteigen, da Kinder im Laufe ihres Lebens mehr Kosten verursachen. Vom Sozialverband VdK wird kritisiert, dass auch Freizeitprogramme wie Sportvereine oder die Mitgliedschaft in einer Musikschule mehr finanzielle Unterstützen erfahren sollten.
Seitens der Parteien fallen die Urteile eindeutig aus: Der Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch betont, dass es sich hierbei um einen kleinen Schritt, aber nicht um einen großen Wurf handle. Seitens der Grünen spricht man von einer Minimallösung, die der tatsächlichen Bekämpfung von Kinderarmut wenig nütze.