Ja, inzwischen machen Frauen, die bei der Geburt ihres Kindes über 40 Jahre alt sind, sogar einen Anteil von etwa 3 % aller Mütter aus. Dennoch verringert sich die Chance aufgrund der abnehmenden Fruchtbarkeit im Laufe der Zeit.
Die Chance liegt bei etwa 10 % auf einen Zyklus gerechnet. Mit 30 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit pro Monat etwa dreimal höher.
Es gibt eine Reihe genetischer Faktoren, auf die Sie keinen Einfluss haben. Durch Sport sowie eine gesunde Ernährung und den Verzicht auf Alkohol und Nikotin erhöhen Sie jedoch Ihre Chancen, auch mit Ü40 noch schwanger zu werden.
Längst nicht jede Frau hat es eilig mit dem Kinderkriegen. Manchmal sind es die Ausbildung oder das Studium, die zu einer späteren Schwangerschaft führen. Teils ist es aber auch die eigene Karriere sowie die finanzielle Absicherung, die dazu führen, dass der Termin einer möglichen Schwangerschaft immer weiter verschoben wird.
Haben Sie jedoch den richtigen Partner gefunden und möchten mit 40 schwanger werden, so gelten einige Besonderheiten. In den nächsten Abschnitten erfahren Sie daher mehr über die Wahrscheinlichkeit, mögliche Risiken sowie die Bedeutung des Alters Ihres Partners.
Inhaltsverzeichnis
Wie Auswertungen des Statistischen Bundesamts zeigen, steigt das durchschnittliche Alter einer Mutter bei der Geburt des ersten Kindes stetig an. Es liegt inzwischen bei 30,5 Jahren, in Bezug auf alle Kinder hingegen bereits bei 31,8 Jahren.
Im Laufe der Jahre verändert sich der Hormonhaushalt von Frauen langsam, aber stetig. In der Folge sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Eizelle ausgebildet wird.
Gleichzeitig entspricht diese nicht immer der Qualität, die diese in jüngeren Jahren typischerweise aufweist. Generell senken diese Faktoren die Wahrscheinlichkeit, mit 40 schwanger zu werden. Ausgeschlossen ist dies jedoch keineswegs.
Deutlich wird dies, wenn Sie sich die Wahrscheinlichkeit, auf natürlichem Wege Mutter zu werden, im direkten Vergleich mit verschiedenen Altersgruppen ansehen. Dazu betrachten Sie am besten die durchschnittliche Chance, in einem Monat schwanger zu werden:
Ob Sie jedoch mit Ü40 noch schwanger werden können, hängt auch von Ihren persönlichen Faktoren ab. So ist es durchaus möglich, dass Ihre Eizellenreserve im Alter von 35 bereits stark gesunken ist.
Genauso besteht allerdings auch die Chance, dass Sie mit 40 noch über ausreichend Eizellen verfügen, sodass eine hohe Wahrscheinlichkeit existiert, auf natürlichem Wege Mutter zu werden.
Nehmen wir die obigen Zahlen als Grundlage, so können Sie sich zumindest selbst ausrechnen, wie lange es im Durchschnitt dauert, bis Sie in einem gewissen Alter schwanger sind.
Da die Wahrscheinlichkeit mit 40 bei etwa 10 Prozent im Monat liegt, müssten Sie also rein statistisch gesehen 10 Monate warten, bis Sie tatsächlich schwanger sind. Bei einer Wahrscheinlichkeit von 8 % läge der Wert schon bei etwas mehr als einem Jahr und bei 5 % sogar bei einem Jahr und 8 Monaten.
Tipp: Da die mögliche Fruchtbarkeitsphase immer weiter abnimmt, bietet es sich an, nach 6 Monaten eine Untersuchung durchführen zu lassen. In dieser kann abgeklärt werden, ob eine ergänzende Behandlung in Betracht kommen kann.
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre Chancen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, erhöhen können. Sofern der Zyklus beispielsweise ausgesetzt hat, bietet sich im ersten Schritt eine Hormonbehandlung an.
Die zusätzlichen Hormone können dazu führen, dass wieder Eizellen gebildet werden und der Zyklus so geregelt abläuft. Leider hängt der Erfolg der Methode ebenfalls vom Alter ab. So liegt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Hormonbehandlung bei lediglich 5 bis 10 %, wenn Sie bereits 40 Jahre alt sind.
Generell können Sie Ihre Chancen auf eine natürliche Geburt auch durch eine gesunde Lebensweise verbessern. Eine ausgewogene Ernährung, genügend Bewegung sowie der Verzicht auf Alkohol und Tabak sind daher nicht nur während einer eventuellen Hormonbehandlung hilfreich.
Achtung: Entscheiden Sie sich für eine Hormontherapie, so achten Sie darauf, dass die Chemie zur jeweiligen Ärztin stimmt. Da Stress einen großen Einfluss auf den Erfolg hat, sollten Sie sich gut aufgehoben fühlen.
Dass die Fruchtbarkeit im Alter allmählich sinkt, ist sicherlich kein Geheimnis. Die Risiken, dass ein Kind nicht gesund auf die Welt kommt, steigen jedoch ebenfalls. Besonders deutlich ist wird dies bei der Betrachtung für Trisomie 21 (besser bekannt als Down-Syndrom).
Die Gefahr, dass ein Kind mit Trisomie 21 geboren wird, liegt bei einer jungen Mutter im Alter von 20 bis 25 Jahren gerade einmal bei 0,006 %. Eine deutliche Steigerung der Rate ist ab dem 38. Lebensjahr erkennbar. Mit 40 liegt das Risiko bereits bei etwa 2 %, sodass jedes 50. Kind unter Trisomie 21 leidet.
Gleichzeitig steigt auch die Gefahr für eine Fehlgeburt. Regelmäßige Untersuchungen sind daher in zunehmendem Alter immer wichtiger, um eine mögliche Beeinträchtigung der Gesundheit des ungeborenen Kindes schneller erkennen zu können. Die gilt vor allem für eine mögliche Fruchtwasseruntersuchung, die ab der 16. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann.
Jede Schwangerschaft, bei der Sie unter 18 oder über 35 Jahre alt sind, wird automatisch als Risikoschwangerschaft eingeordnet. Dies gilt unabhängig davon, ob es tatsächlich Anhaltspunkte für mögliche Komplikationen gibt.
Sofern Sie noch keine 35 Jahre alt sind und bislang keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorliegen, besteht die Möglichkeit, Eizellen einfrieren zu lassen. Das auch als Social Freezing bezeichnete Verfahren setzt dabei eine Hormonbehandlung voraus, bei welcher viele Eizellen gleichzeitig gebildet werden. Diese können dann später im Rahmen einer künstlichen Befruchtung wieder eingesetzt werden.
Aufgrund des jüngeren Alters fällt das Risiko einer Fehlgeburt dabei deutlich niedriger aus. Gleichzeitig kann es zudem sinnvoll sein, das Sperma des Partners, sofern dieser bereits vorhanden ist, einfrieren zu lassen. Jüngere Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für Fehlbildungen nicht nur vom Alter der Mutter, sondern auch vom Alter des Vaters abhängig ist.
Die Kosten, den Kinderwunsch in der Familie auf diese Art und Weise auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen, liegen allerdings bei mehreren Tausend Euro.
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