Myome sind Muskeltumore, die als harmlos gelten und zumeist bei Frauen ab dem 20. Lebensjahr auftreten. Je nach Größe und Position verursachen sie Schmerzen, Blutungen und haben Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Sie können lange unentdeckt bleiben.
In diesem Ratgeber haben wir Fakten und Wissenswertes über Myome in der Schwangerschaft für Sie zusammengestellt. Erfahren Sie, welche Risiken bestehen, wenn Sie mit einem Myom schwanger werden und wie ein Myom in der Schwangerschaft behandelt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Es ist durchaus möglich, trotz Myom schwanger zu werden. Eine intensive ärztliche Betreuung ist dabei notwendig.
Ein Myom kann an verschiedenen Orten auftreten. Fachleute unterscheiden zunächst zwischen einem schnell wachsenden und langsam wachsenden Myom.
Eine weitere Klassifizierung erfolgt anhand der Position:
Nicht alle Myome verursachen Beschwerden. Am häufigsten tritt ein intramurales Myom auf, das drei bis vier Zentimeter groß wird und als harmlos und nicht gefährlich eingestuft wird.
Ein Termin beim Frauenarzt ist obligatorisch, um alle Fragen und Ängste zu klären.
Grundsätzlich ist eine Schwangerschaft trotz Myom möglich, jedoch muss beachtet werden, dass ein Myom Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit der Frau haben kann. Seine Auswirkungen sind von der Position und der Größe des Myoms abhängig. In einigen Fällen wird eine Schwangerschaft durch das Myom sogar verhindert.
Position | Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit |
---|---|
Außenseite der Gebärmutter | Marginaler Einfluss auf die Fruchtbarkeit |
An der Gebärmutterwand | Ab einer Größe von mehr als drei Zentimetern Beeinflussung der Fruchtbarkeit |
In der Gebärmutterhöhle | Einfluss auf die Fruchtbarkeit unabhängig von der Größe |
Liegt das Myom besonders ungünstig oder ist zu groß, um eine unkomplizierte Schwangerschaft zu ermöglichen, muss es operativ entfernt werden. In der Regel verläuft die Operation problemlos und ohne Komplikationen.
Tipp: Bevor Sie mit einem Myom schwanger werden, sollte ein Arzt konsultiert werden. Er leitet gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ein, um das Myom vor der Schwangerschaft zu entfernen.
Sind Sie trotz Myom schwanger geworden, müssen Sie damit rechnen, dass der veränderte Hormonhaushalt Auswirkungen auf die Entwicklung des Myoms hat. Das Risiko besteht, dass der gutartige Tumor deutlich schneller wächst als zuvor.
Achtung: Treten Beschwerden wie Blutungen oder Schmerzen auf, suchen Sie sofort einen Arzt auf, da diese Anzeichen eventuell eine Gefahr für das Baby darstellen.
Ist das Myom in der Gebärmutter ansässig und wächst rasant, kann es das Baby gefährden. In dem Fall besteht das Risiko einer Fehlgeburt. Zudem wird bei der Geburt ein Kaiserschnitt notwendig, wenn das Myom den Geburtskanal behindert. In einigen Fällen kommt das Baby sogar zu früh zur Welt.Weitere Informationen zur Schwangerschaft mit Myom finden Sie hier.
Nicht immer muss ein Myom operativ entfernt werden.
Eine Operation kann notwendig werden, wenn Sie nicht mit einem Myom schwanger werden können. Dann kann ein Arzt den gutartigen Tumor mit unterschiedlichen Methoden entfernen.
Die Entfernung eines Myoms kann entweder per Myomenukleation vorgenommen werden oder durch eine Embolisation der Myomgefäße erfolgen. Auch eine medikamentöse Behandlung, die das Schrumpfen des Myoms bewirken soll, gehört ebenso zu den Methoden wie eine Zerstörung per Ultraschall. Die medikamentöse Behandlung ist jedoch nur in Verbindung mit einem späteren, operativen Eingriff erfolgreich möglich.
Doch was ist eine Myomenukleation? Bei einer Myomenukleation bleibt die Gebärmutter erhalten, da das Myom per Bauchschnitt, Bauchspiegelung oder Hysteroskopie aus dem betroffenen Teil der Gebärmutter entfernt wird.
Bei einer Hormonbehandlung des Myoms erfolgt die Einnahme des Medikaments ähnlich wie bei der Verhütung mit der Antibabypille. Obwohl viele Frauen gut auf die Behandlung ansprechen, da der Körper keinem operativen Eingriff ausgesetzt ist, wächst das Myom in einigen Fällen nach. Vor- und Nachteile der Entfernung mittels Operation:
Sollte eine Schwangerschaft mit Myom nicht möglich sein, wird ein größeres intramurales Myom durch eine Bauchspiegelung entfernt. Gelingt das nicht, kann auch ein Bauchschnitt notwendig werden. Auf eine Entfernung des Myoms während einer bestehenden Schwangerschaft sollte verzichtet werden, solange es keine Beschwerden verursacht.
Häufig wird ein Myom mit einer Zyste verwechselt, da sich beide äußerlich stark ähneln. Allein die Position unterscheidet sie.
Oft wird ein Myom aufgrund seiner Eigenschaften mit einer Zyste verwechselt. Der Unterschied wird von erfahrenen Frauenärzten bzw. Frauenärztinnen vor allem mit dem Ort der Wucherung erklärt: Zysten entstehen vorzugsweise an den Eierstöcken, während Myome die Gebärmuttermuskulatur besiedeln.
Diversen Studien zufolge treten Myome bei Frauen erst ab einem Alter von 20 Jahren auf, doch am häufigsten werden sie bei Frauen im Alter zwischen 45 und 54 Jahren entdeckt. Etwa 40 Prozent aller Frauen leiden in ihrem Leben mindestens einmal an einem Myom.
Tipp: Regelmäßige Untersuchungen beim Frauenarzt oder Frauenärztin helfen, Zysten und Myome früh zu erkennen.
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