Bei Kopfschmerzen mal eben eine Aspirin einnehmen, ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit. Doch Aspirin während der Schwangerschaft sollte nicht mehr so unbedacht eingenommen werden, da die Folgen für das ungeborene Kind gefährlich sein können.
In diesem Ratgeber erklären wir, wann Aspirin während der Schwangerschaft genommen werden darf, welche Dosierung erlaubt wird und geben Tipps, wie sich so mancher Schmerz auch ohne Aspirin oder andere (ungesunde) Schmerzmittel lösen lässt.
Inhaltsverzeichnis
Da in den ersten Wochen ohnehin das „alles oder nichts Prinzip“ gilt, spült der Körper das befruchtete Ei mit der Periode wieder aus, wenn die Belastung auf den Körper durch eine Überdosierung an schädlichen Stoffen wie durch Medikamente, Drogen oder Alkohol zu hoch ist.
In der frühen Schwangerschaft sind die meisten Frauen ohnehin darauf bedacht, möglichst wenig Medikamente oder ungesunde Stoffe (Alkohol, Zigaretten) zu sich zu nehmen, um das Baby nicht zu schädigen oder gar einen Abgang zu riskieren. Doch schwanger sein und Aspirin gegen unangenehme Schmerzen einzunehmen, ist im ersten Trimester in normaler Dosierung erlaubt. Nicht nur auf dem Beipackzettel ist dies zu lesen.
Bisher gibt es trotz verschiedener Studien keine Nachweise, dass die gelegentliche und unregelmäßige Einnahme von Aspirin in der Schwangerschaft Folgen für das Kind hat. Die normale Aspirin-Tablette kann bis zum 5. Monat bedenkenlos in normaler, niedriger Dosierung genommen werden. Jedoch sollte man immer abwägen, ob die Einnahme der Tabletten wirklich erforderlich ist oder eine kurze Ruhepause nicht bereits zur Schmerzlinderung führen kann.
Auf die Einnahme von Aspirin Complex während der Schwangerschaft sollte hingegen verzichtet werden. Im schlimmsten Fall Aspirin Complex in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen führen.
Aspirin in der Schwangerschaft bzw. genauer gesagt ab der 30. Schwangerschaftswoche kann sich in vielen Punkten negativ auf die Geburt und das Baby auswirken. Möglich sind
Wird Aspirin während der Schwangerschaft genommen, sollte dies ausschließlich nach Rücksprache mit dem Frauenarzt erfolgen. Oft wird als gute Alternative Paracetamol empfohlen. Aspirin Effect hingegen ist nur in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft verboten, gleiches gilt für Aspirin plus C.
Wie bereits im ersten Trimenon sind auch während der Stillzeit keine Studien bekannt, die einen Zusammenhang zwischen Krankheiten/Problemen des Kindes und der Einnahme von Aspirin bei der Mutter miteinander verbinden. Aspirin darf man nehmen (wenn auch immer in niedriger Dosierung) wenn man stillt. Die Übertragung durch die Muttermilch ist nur sehr gering und wird demnach nicht als schädlich für das Kind angesehen.
Meist greifen wir schon aus Gewohnheit zur schmerzstillenden Tablette. Die Wirkung tritt schließlich rasch ein und gerade in der heutigen, hektischen Berufswelt dürfen sich viele längere Pausen zur Regeneration nicht erlauben. Während der Schwangerschaft gelten hier jedoch andere Regeln, so dass sich Schwangere bei langanhaltenden und starken Schmerzattacken vom Arzt krankschreiben lassen sollten, um die Schmerzen auf natürliche, sanfte Art bekämpfen zu können.
Grundsätzlich ist Bewegung oder leichtes Cardio-Training (je nach Schmerzursache) immer eine gute Heilmethode. Besonders Schmerzen durch Verspannungen oder auch Kopfschmerzen lassen sich so schnell lösen. Zusätzlich gibt es natürlich auch noch die folgenden Methoden:
Kopfschmerzen | Verspannungen/Muskelschmerzen | Bauchschmerzen |
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Bewegung an der frischen Luft. | Jede Form der Bewegung. | Beruhigender Kamillen-Tee. |
Schlafen und einfach ausruhen (gern auch im abgedunkelten Zimmer bei leichter Migräne mit kaltem Waschlappen auf der Stirn). | Massage (z.B. durch einen Physiotherapeuten) oder ein warmes Bad zur Entspannung und Lockerung der Muskulatur). | Eine Wärmflasche auf dem Bauch, welche die Durchblutung verbessert und entsprechend schmerzlindernd oder krampflösend wirken kann. |
Alternativ können Sie bei Ihrem Arzt auch nach homöopathischen Mitteln fragen. Diese greifen den Körper nicht so an, sind aber oft in ihrer Wirkung genauso gut wie eine Aspirin-Tablette.
Achtung: Einziger Nachteil von pflanzlichen Medikamenten oder sogar Hausmitteln zur Schmerzlinderung: Die Wirkung tritt oft nicht so schnell ein, dass ein wenig Geduld unbedingt erforderlich ist.
5.1. Warum wird Aspirin in der Schwangerschaft vom Arzt verschrieben?
Tatsächlich hat die blutverdünnende Wirkung von Aspirin den Effekt, dass die Plazenta besser durchblutet wird. Die Plazenta mit Aspirin 100 (mg) zu versorgen und dieses Medikament daher verschrieben zu bekommen ist nicht ungewöhnlich, sollte aber der letzte Weg sein und auch nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Wie lange die Einnahme erfolgt, liegt im Ermessen des Arztes. Je nach Umstand werden einige Medikamentengaben sogar nur unter Beobachtung im Krankenhaus durchgeführt.
5.2. Ohne Wissen schwanger und Aspirin genommen: Muss ich mir jetzt Sorgen um mein Kind machen?
Da die einmalige Einnahme beispielsweise einer Aspirin 100 in der Frühschwangerschaft keine nachgewiesenen Folgen für das Kind hat, sollte man sich keine Sorgen machen. Haben Sie festgestellt, dass Sie schwanger sind, ist ein Besuch beim Frauenarzt ohnehin der nächste Schritt. Dieser wird Sie genau untersuchen und (sofern gewünscht) auch verschiedene Tests durchführen, um die Gesundheit Ihres Kindes feststellen zu können.
5.3. Ich bin schwanger und möchte Aspirin bei Fieber nehmen. Gibt es verträglichere Alternativen?
Tatsächlich ist Paracetamol ebenfalls fiebersenkend, jedoch vor allem im zweiten und dritten Trimenon wesentlich unbedenklicher. Zwar sollte auch hier die Rücksprache immer mit einem Arzt erfolgen, jedoch ist Paracetamol deutlich besser verträglich als Aspirin.
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