Nein, auch wenn die beiden Begriffe teils synonym verwendet werden, ist die Bedeutung nicht identisch. Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche lässt sich deutlich besser behandeln.
Es existieren viele Ursachen, die zu eine Schwäche im Lese-Rechtschreib-Bereich führen können. Vielfach sind die Gründe jedoch psychischer Natur.
Häufige Fehler in Diktaten sind nur ein Teilaspekt der Erkennung. Es können auch sprachliche Probleme, wie beispielsweise eine undeutliche Ausdrucksweise, auf das Vorliegen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche hindeuten.
Wenn Kinder vom Kindergarten in die Grundschule wechseln dürfen, ist die Freude meist riesig. Endlich sind die Kleinen nicht mehr ganz so klein und dürfen sich in vielen verschiedenen Fächern ausprobieren. Leider verfliegt anfängliche Freude jedoch oft schnell, wenn eine Lese-Rechtschreib-Schwäche vorliegt.
Wir erklären daher nicht nur, was sich dahinter verbirgt, sondern auch, welche Maßnahmen Kindern dabei helfen können, die Schwierigkeiten zu lösen.
Inhaltsverzeichnis
In der Literatur herrscht oftmals Verwirrung, denn die Begriffe Legasthenie, Lese-Rechtschreibstörung, LRS sowie Lese-Rechtschreib-Schwäche werden vielfach synonym verwendet. Tatsächlich handelt es sich bei einer Legasthenie, die auch als Lese-Rechtschreibstörung oder LRS bezeichnet wird, um eine Krankheit, der genetische Ursachen zugrunde liegen.
Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche bezeichnet demgegenüber Schwierigkeiten von Schülern beim Lesen und Schreiben lernen. Im Gegensatz zur Legasthenie handelt es sich hier jedoch keineswegs um eine genetische Grundlage. Zusätzlich für Verwirrung sorgt der Umstand, dass eine Lese-Rechtschreibstörung unter der Abkürzung LRS geläufig ist. Die Lese-Rechtschreib-Schwäche lässt sich jedoch identisch abkürzen.
Tipp: Möchten Sie mehr über Legasthenie erfahren, so sehen Sie sich gern unseren entsprechenden Artikel an.
Die Ursachen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche sind vielfältig und lassen sich nicht immer auf nur einen Aspekt zurückführen. Teilweise können also mehrere Punkte zusammentreffen, die erst aufgrund der Gesamtwirkung zu einer spürbaren Beeinträchtigung führen.
Die wichtigsten Ursachen finden Sie hier auf einen Blick:
Auch wenn die Symptome durchaus ähnlich zur Legasthenie sind, sodass die Diagnose oft nicht leicht ist, handelt es sich bei einer Lese-Rechtschreib-Schwäche nicht um eine Krankheit.
Die Symptome einer Lese-Rechtschreib-Schwäche sind sehr vielfältig. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, diese zu erkennen. Dabei kommt es vor allem auf die Phase an, in der der Test ansetzt. Generell sprechen folgende Symptome für das Vorliegen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche:
Tipp: Eine sehr geringe Lesegeschwindigkeit sowie Verständnisprobleme bei Texten können ebenfalls einen Hinweis auf das Vorliegen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche liefern.
Da sich sowohl die Ursachen für eine Lese-Rechtschreib-Schwäche als auch die Symptome selbst teils deutlich unterscheiden, muss eine Lerntherapie an die jeweiligen Umstände angepasst sein. Besonders der Ursachenforschung kommt hier ein hoher Stellenwert zu.
Im Idealfall lassen sich die Ausgangsprobleme so beheben. Im Anschluss erfolgt dann die symptombezogene Lerntherapie, die darauf abzielt, Kindern ein besseres Verständnis für sprachliche Zusammenhänge zu vermitteln.
Da es sich, im Gegensatz zur Legasthenie, nicht um eine genetische Komponente handelt, die es Kindern deutlich schwerer macht, korrekt lesen und schreiben zu können, machen sich die Erfolge einer Lerntherapie bei einer Lese-Rechtschreib-Schwäche meist recht schnell bemerkbar.
Tipp: Durch die gezielte Hilfe wird es Kindern ermöglicht, die deutsche Sprache besser zu verstehen. Ganz automatisch wirkt sich dieser Effekt jedoch auch auf Englisch sowie das Abschneiden in vielen weiteren Fächern mit sprachlichem Bezug aus. Auch die reine Texterfassung, die selbst bei Textaufgaben in Mathematik nötig ist, verbessert sich.
Besonders wichtig ist es, möglichst schnell auf ein bestehendes Problem zu reagieren und dieses nicht zu ignorieren. Im Fokus sollte daher zunächst die klare Diagnose stehen, die sich mit Hilfe eines Tests herausfinden lässt. Nutzen Sie daher gern unseren Text, um sich selbst ein Bild davon zu machen, ob Ihr Kind möglicherweise unter einer Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden könnte.
Sprechen Sie offen mit der Schulleitung über das Problem und fragen Sie gezielt nach Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs. So erhalten Kinder bei Klassenarbeiten beispielsweise mehr Zeit, um einen Text zu lesen. Zudem werden Rechtschreibfehler in Arbeiten nicht in gleichem Maße berücksichtigt, wie dies bei anderen Schülern der Fall ist.
Eine Lerntherapie ist in jedem Fall angeraten, um die Probleme schnell zu lösen, da sich diese ansonsten durch die komplette Schullaufbahn ziehen können.
Tipp: Unterstützen Sie Ihr Kind auch in psychischer Hinsicht, indem sie es positiv bestärken. Wichtig ist dabei vor allem, dass die Lese-Rechtschreib-Schwäche nicht den gesamten Tagesablauf bestimmt. Über Hobbys oder Sport lassen sich auf andere Art und Weise Erfolgserlebnisse sammeln.
Nähere Informationen zur schulischen Förderung in NRW finden Sie an dieser Stelle auf der Website des Schulministeriums.
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