Es gibt verschiedene Ursachen, die zur Entstehung einer Rechenschwäche beitragen können. Teils sind genetische Dispositionen vorhanden, die durch andere Faktoren verstärkt werden.
Meist machen sich Schwierigkeiten bereits in der ersten oder zweiten Klasse der Grundschule bemerkbar. Vielfach zeigt sich die Dyskalkulie durch lange Nachdenkzeiten, Zählen mit den Fingern und immer wiederkehrende Fehler.
Ja, zum Glück gibt es inzwischen sehr gute Therapie-Ansätze. Wichtig ist hier vor allem, dass die Dyskalkulie schnell erkannt wird, um mit der Behandlung zeitnah beginnnen zu können.
Der Unterricht in der Grundschule läuft für alle Kinder ähnlich ab. Neben Lesen und Schreiben geht es in den ersten Schuljahren vor allem um die Vermittlung mathematischer Fähigkeiten.
Leider gelangen manche Kinder hier schnell an ihrer Grenze, da Ihnen die Vorstellung von Zahlen schwerfällt. Mehr über die Symptome der Rechenschwäche (Dyskalkulie) und die Abgrenzung zu allgemeinen Lernschwierigkeiten erfahren Sie in den nächsten Kapiteln.
Inhaltsverzeichnis
Unter einer Rechenschwäche sind verminderte Leistungen im Fach Mathematik zusammengefasst. Die Schwierigkeiten beim Rechnen treten bereits in der Grundschule, also im Bereich der Grundlagenentwicklung auf.
Je nachdem, wie Kinder mit den eigenen Symptomen umgehen, ist es jedoch nicht leicht, diese auf Anhieb zu erkennen, denn schließlich gibt es auch viele Eltern, die mit der Mathematik eher auf Kriegsfuß stehen. Auffällige Probleme stellen sich daher teils auch erst auf der weiterführenden Schule heraus.
Die Rechenschwäche wird fachspezifisch auch als Dyskalkulie bezeichnet. Üblich sind jedoch auch die Synonyme Rechenstörung oder Matheschwäche.
Viele Kinder haben hin und wieder einmal Probleme in der Schule. Nicht nur beim Schreiben, sondern auch beim Rechnen können Schwierigkeiten auftreten, die nicht automatisch etwas mit einer Rechenschwäche zu tun haben müssen. Die wichtigsten Symptome, an denen Sie eine Rechenschwäche bei Kindern erkennen können, haben wir daher hier für Sie zusammengestellt:
Sie können testen, ob Ihr Kind unter einen Rechenschwäche leidet, indem Sie auf die genannten Faktoren achten. Besonders auffällig ist die Dyskalkulie, wenn Sie nahezu identische Aufgaben stellen und lediglich die Zahlen umdrehen oder verändern.
Tipp: Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind unter einer Rechenschwäche leidet, so ist eine umfassende Diagnostik wichtig. Sprechen Sie daher zunächst mit dem Klassenlehrer. Alternativ können Sie sich auch direkt an einen Kinder- oder Jugendpsychologen wenden.
Adressen der jeweiligen Landesverbände für Dyskalkulie sowie Legasthenie des BVL finden Sie an dieser Stelle.
Es gibt viele Gründe, die zu Problemen im Bereich der Mathematik führen können. Besonders häufig ist dabei nicht eine Ursache ausschlaggebend. Vielmehr kommen verschiedene Faktoren zusammen, die letztlich in Kombination zur Entstehung einer Rechenschwäche beitragen.
Im Fokus stehen dabei die folgenden Aspekte:
Meist ist eine gewisse Tendenz für Schwierigkeiten im Bereich der Mathematik bereits genetisch angelegt. Dies muss jedoch nicht zwingend bedeuten, dass sich die Dyskalkulie tatsächlich bemerkbar macht.
Da Rechnen jedoch sehr viele verschiedene Areale im Gehirn beansprucht, können auch scheinbar abwegige Zusammenhänge ursächlich sein. So haben Kinder mit Dyskalkulie im Kleinkindalter teils bereits Schwierigkeiten mit der Feinmotorik.
Angst vor der Schule, ein kompliziertes häusliches Umfeld, mangelndes Selbstwertgefühl sowie Anpassungsprobleme in der Schule können das Problem verstärken oder auch erst auslösen.
Besonders dann, wenn Kinder die Anfänge verpassen bzw. nicht komplett verstehen, erweisen sich weiterführende Aufgaben als schwierig.
Auch erste negative Erlebnisse im Kindergarten sowie der Schule können sich einbrennen und zu einer Abwärtsspirale führen, bei der sich Kinder schnell als dumm ansehen und von sich selbst sagen, Mathe ohnehin nicht zu verstehen.
Achtung: Problematisch ist in der Schule vielfach, dass andere Rechenwege und Denkweisen nicht akzeptiert werden. Liegt jedoch eine Störung in bestimmten Bereichen vor, lässt sich diese nur mit Hilfe anderer Techniken lösen.
Zum Glück gibt es inzwischen zahlreiche Therapien, mit deren Hilfe sich eine Rechenschwäche bei Kindern sehr gut behandeln lässt. Im Kern der Lerntherapie stehen dabei grundlegende mathematische Fähigkeiten. Es geht also nicht um das Wiederholen oder Nachholen des aktuellen Schulstoffs, wie dies beispielsweise im Rahmen der Nachhilfe üblich ist.
Neben der reinen Therapie, die sich auf das Erlernen der grundsätzlich nötigen Fähigkeiten konzentriert, ist jedoch auch die Vermittlung von Spaß nicht zu unterschätzen. Ohne Freude oder zumindest eine grundsätzlich offene Haltung gegenüber der Mathematik wird es schwer, die Probleme dauerhaft zu lösen.
Sobald Kinder auf diese Art und Weise Erfolge erzielen können, wirkt sich dies ganz automatisch positiv auf die Lernmotivation aus.
Zur perfekten Umsetzung bedarf es einem gelungenen Zusammenspiel zwischen Eltern, Lehrern und Therapeuten.
Es gibt reichliche Materialien, die dabei helfen sollen, Kindern das Rechnen zu erleichtern. Diese können durchaus nützlich sein, wenn Sie der Entstehung einer Dyskalkulie vorbeugen möchten.
Erwachsene können jedoch mehr tun, als ihren Kindern aktiv beim Rechnen zu helfen. Im Fokus steht dabei ein gesundes Selbstbewusstsein. Auch wenn Kinder unter einer Rechenschwäche leiden, so ändert dies nichts daran, dass sie wertvolle Menschen sind und viele andere Dinge sehr gut können.
Achten Sie daher bewusst darauf, Kindern diese Möglichkeiten aufzuzeigen, sodass ein positives Bild entsteht. Es ist zwar wichtig, an der Schwäche zu arbeiten. Diese sollte jedoch nicht das gesamte Leben bestimmen.
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