Es existieren zahlreiche verschiedene Symptome, die Kinder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Diese reichen von Kopfschmerzen über zappelig wirkendes Verhalten bis hin zu gereizten Augen.
In einer augenärztlichen Untersuchung wird festgestellt, inwieweit die Sehkraft Ihres Kindes beeinträchtigt ist und ob das Tragen einer Brille sowie weitere Maßnahmen notwendig sind.
Generell ist es nahezu immer möglich, eine Brille gegen Kontaktlinsen zu tauschen. Nicht alle Menschen kommen allerdings mit Kontaktlinsen gut zurecht. Zudem sollten Kinder alt genug sein, um sich weitestgehend selbstständig um die Pflege ihrer Kontaktlinsen kümmern zu können.
Viele Kinder in Deutschland leiden an einer Weitsichtigkeit. Nicht immer erkennen Eltern dies allerdings direkt, sodass unnötige Zeit vergeht, bis Kinder einen Augenarzt aufsuchen.
In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, was es mit der Weitsichtigkeit bei Kindern auf sich hat, wie diese entsteht und inwieweit eine Behandlung erfolgen kann.
Inhaltsverzeichnis
Laut dem Kuratorium für gutes Sehen ist in Deutschland etwa jedes zehnte Kind von einer Fehlsichtigkeit betroffen. Auch wenn ein Großteil aller Kinder kurz- und nicht weitsichtig ist, so gibt es dennoch zahlreiche Kinder, die Probleme beim Lesen haben.
Bei einer Weitsichtigkeit (oder auch Hyperopie) ist der Augapfel zu kurz, bzw. die Brechkraft der Augenlinse ist zu schwach. In der Folge bereitet es Kindern Probleme, in der Nähe scharf zu sehen. Weiter entfernte Objekte sind hingegen besser erkennbar, da sich der Eintrittswinkel verändert und das zu erzeugende Bild etwas schärfer erscheint.
Je nach Grad der Weitsichtigkeit bei Kindern bedeutet dies jedoch nicht, dass Kinder in der Ferne tatsächlich scharf sehen können. Sie sehen lediglich besser als auf kurze Distanz.
Um in der Ferne scharf sehen zu können, ist zudem eine starke Anspannung der Augenmuskulatur erforderlich. Werden die Muskeln angespannt, kann sich die Linse stärker krümmen, sodass das eigentlich erst hinter der Netzhaut entstehende Bild bereits vorher sichtbar wird und dadurch scharf erscheint.
Im Gegensatz zur Kurzsichtigkeit ist die Weitsichtigkeit bei Kindern rein genetisch bedingt.
Eine besondere Form der Fehlsichtigkeit bei Kindern stellt der Astigmatismus dar. Aufgrund einer Hornhautverkrümmung wird einfallendes Licht nicht in einem Punkt, sondern lediglich in einer Linie gebündelt, sodass auch die Bezeichnung Stabsichtigkeit geläufig ist.
Problematisch wird dies erst, wenn die Ursachen in einer Linsentrübung (Katarakt) oder anderen Augenkrankheiten bestehen.
Leider ist es nicht immer ganz einfach, eine Sehschwäche bei einem Kind zu entdecken. Häufen sich jedoch bestimmte Symptome, sollten Sie nicht zögern, einen Augenarzt aufzusuchen.
Folgende Merkmale deuten auf eine Weitsichtigkeit bei Kindern hin:
Selbstverständlich deuten nicht alle genannten Informationen automatisch auf schlechte Augen hin. Allerdings sollte ein Sehtest nicht fehlen, wenn der Verdacht darauf besteht, dass ein Kind an Hyperopie leidet, also weitsichtig ist.
Wie sich die Weitsichtigkeit bei Kindern äußert, sehen Sie noch einmal anschaulich in diesem kurzen YouTube-Video:
Viele Menschen gehen davon aus, dass sich Fehlsichtigkeiten bei Kindern verwachsen. Dies ist zwar nicht generell auszuschließen, jedoch sollte der Besuch beim Augenarzt in keinem Fall fehlen.
Ist ein Kind nur relativ schwach weitsichtig, so kann sich die Weitsichtigkeit noch verwachsen, indem der Augapfel etwas in die Länge wächst.
Leidet Ihr Kind hingegen an einer etwas deutlich ausgeprägteren Weitsichtigkeit, so ist eine Brille das Mittel der Wahl, um den Sehfehler zu korrigieren. Insbesondere bei einer unterschiedlich stark ausgeprägten Weitsichtigkeit beider Augen kann es zum Schielen bzw. zur dauerhaften Schwächung der Augen kommen. Um dies zu verhindern, werden häufig Kinderbrillen eingesetzt. Zudem wird kurzzeitig ein Auge abgeklebt.
Tipp: Eine frühzeitige Behandlung führt dazu, dass eine Weitsichtigkeit bei Kindern nicht zu weiteren Problemen führt. Teils bessert sich die Weitsichtigkeit auch oder verschwindet sogar ganz. Meist bleibt die Fehlsichtigkeit allerdings ein Leben lang bestehen und ist nicht heilbar.
Eine Laserbehandlung ist bei Kindern unter 18 Jahren, in der Regel sogar unter 21 Jahren, aufgrund des unvollendeten Wachstums ausgeschlossen.
Später ist es durchaus möglich, die Augen zu lasern. Empfohlen wird dies jedoch nur bis zu einem Wert von 4, teils von 6 Dioptrien.
Darüber hinaus entscheiden Faktoren wie die Dicke der Hornhaut sowie die Belastbarkeit des Gewebes darüber, ob eine Laserbehandlung in Betracht kommt. Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine solche Behandlung in aller Regel nicht.
Die häufige Nutzung des Smartphones, des PCs oder des Fernsehers führen dazu, dass sich die Augen verändern. Die wenig abwechslungsreiche Beanspruchung trägt jedoch vor allem zu einer erhöhten Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen bei.
Aus diesem Grund sollten Kinder nicht allzu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, sondern ihre Augen vielseitig fordern.
Genau wie andere Muskulatur ist das Auge in gewissen Grenzen trainierbar. Eindeutig wissenschaftlich nachweisbare Erfolge im Hinblick auf das Augentraining gegen die Weit- oder Kurzsichtigkeit gibt es allerdings bislang nicht.
Regelmäßige Pausen, frische Luft und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind jedoch Aspekte, die allgemein gesundheitsfördernd sind, sodass Sie damit nichts falsch machen. Ob Sie bzw. Ihre Kinder zusätzlich auf bestimmte Augenbewegungen zur Verbesserung der Sehkraft setzen, sollten Sie für sich selbst entscheiden. Um das Tragen einer Brille werden Kinder mit einer (stärkeren) Fehlsichtigkeit dennoch nicht herumkommen.
Ob Kinder anstelle einer Brille zu Kontaktlinsen wechseln können, hängt weniger davon ab, wie alt ein Kind bereits ist, sondern vielmehr davon, wie viel Verantwortungsbewusstsein ein Kind übernehmen kann.
Im Gegensatz zur Brille ist ein gewisser Aufwand notwendig, damit die hochwertigen Linsen gepflegt bleiben und keinen Schaden anrichten.
Generell sind die Materialien jedoch so beschaffen, dass selbst Kleinkinder bereits Kontaktlinsen tragen dürfen. Im Schnitt empfiehlt sich der Wechsel von der Brille hin zu Kontaktlinsen jedoch erst ab etwa acht Jahren. In der dritten Klasse sind die meisten Kinder in der Lage, sich weitestgehend eigenverantwortlich um ihre Kontaktlinsen zu kümmern.
Der größte Vorteil Kontaktlinsen besteht sicherlich darin, ohne eine Brille auskommen zu müssen und auch an den Rändern scharf zu sehen. Nachteilig ist hingegen, dass die Belüftung der Augen eingeschränkt ist, sodass es eher zu Reizungen kommen kann.
Grundsätzlich kommt es im Verlauf der Entwicklung zu einer Veränderung der Augen. Sind kleine Kinder zunächst geringfügig weitsichtig, verlieren diese Fehlsichtigkeit allerdings häufig bis zu einem Alter von etwa sechs Jahren.
Sofern die Augen nicht unterschiedlich stark beeinträchtigt sind und es zu keinerlei störenden Symptomen kommt, ist es möglich, auf eine Brille zu verzichten.
Da sich der Verlauf jedoch durchaus verändern kann, ist eine regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt wichtig. Besteht die Weitsichtigkeit bei Kindern nach dem sechsten Lebensjahr noch, so ändert sich diese im Laufe des Lebens meist kaum noch.
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