Wie Kinder lernen: So lernen Ihre Sprösslinge am besten

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
kinder lernen
Wie lernen Kinder?

Kinder lernen besonders gut, wenn sie starke Eindrücke speichern, die sie begeistern. Ein großer Teil des Lernens läuft jedoch nicht aktiv ab, sondern indem Kinder sich Dinge bei Erwachsenen abschauen.

Warum ist es wichtig, Kinder fürs Lernen zu begeistern?

In den ersten Lebensjahren ist es für Kinder selbstverständlich, zu lernen. In der Schule entwickelt sich jedoch zunehmend Druck, der das Lernverhalten negativ beeinflusst.
Je motivierter Kinder jedoch von sich aus sind, desto weniger wirken sich störende äußere Einflüsse aus.

Wie kann ich Kinder beim Lernen unterstützen?

Im Idealfall sollten Sie Kindern ein Vorbild sein, sodass sich Kinder an Ihnen orientieren können. Beim Lernen selbst helfen Sie Kindern am besten, indem Sie mit Ruhe und Verständnis vorgehen.
Unterstützen Sie Kinder, vermeiden Sie es jedoch, Druck auszuüben.

Kinder lernen anders als Erwachsene. Bereits im Babyalter gelingt es den Kleinen ohne Hilfsmittel sprechen zu lernen. Sie orientieren sich dabei an dem Verhalten ihrer nächsten Bezugspersonen.

Diese einzigartige Fähigkeit sollten Kinder sich so lange wie möglich bewahren, um auch im späteren Leben noch Freude am Lernen zu haben.


1. Kinder lernen anders

ein kind spielt mit baukloetzchen

Kinder haben ihre eigene Art zu lernen.

Dass Kinder anders als Erwachsene lernen, dürfte inzwischen kein Geheimnis mehr sein. Allerdings steckt die Forschung zu diesem Thema in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen. Es existieren zahlreiche ungelöste Fragen, wie der Lernprozess bei Kindern im Detail abläuft.

Immer wieder kommt es daher zu neuen Ansätzen und Versuchen, Kinder zu fordern und zu fördern. Besonders im Bereich Lesen und Schreiben gab es schon viele verschiedene Ansätze, die Kindern angeblich helfen sollten, sich in der Praxis indes als wenig sinnvoll erwiesen haben.

Einigkeit besteht jedoch darin, dass Kinder immer dann besonders gut lernen können, wenn sie sich für etwas begeistern. Das Ziel von Eltern, Lehrern und Erziehern sollte daher stets darauf ausgerichtet sein, Kinder für das Lernen an sich zu interessieren.
Leider ist dies aufgrund unterschiedlicher individueller Vorlieben nicht immer ganz leicht. Es gibt jedoch durchaus ein paar Aspekte, die nahezu jedes Kind faszinieren.

2. Für Kinder ist das ganze Leben ein Spiel

ein kind spielt mit einem flugzeug

Kinder lernen beim Spielen.

Spielerisch zu lernen ist für Kinder eine Selbstverständlichkeit, denn Kinder machen noch keine Unterschiede zwischen Arbeit und Freizeit. Sie lernen ununterbrochen neue Dinge kennen. Dies ist nicht nur auf einen bestimmten Bereich beschränkt, sondern zieht sich durch das gesamte Leben.

Passives Lernen ist daher ein großer Bestandteil des Lernprozesses, auch wenn sich die Forschung zunehmend auf aktives Lernen konzentriert. Kinder benötigen Anreize, um damit arbeiten und lernen zu können. Ohne Reize von außen ist dies schlichtweg unmöglich.

Es darf jedoch nicht zu einer Reizüberflutung kommen, bei der Kinder zwar sehr viele Informationen aufnehmen, jedoch von der Masse der Eindrücke überfordert werden.
Bremsen Sie Kinder daher nicht aus, wenn Sie spielen, denn Spielen ist ein großer und wichtiger Teil des Lernprozesses.

3. Begeisterung wecken – so motivieren Sie Kinder zum Lernen

Die Synapsen im Gehirn werden immer dann besonders stark gefordert, wenn neue oder sehr bedeutsame Dinge verarbeitet werden müssen. Auf diese Weise können sich Hirnareale vernetzen und der Lernprozess ist sehr effektiv und vor allem von Dauer.

Am besten gelingt dies, wenn Kinder von etwas begeistert sind. So können die Kleinen beispielsweise von einem Buch, dass das ältere Geschwisterchen bereits lesen kann, so fasziniert sein, dass fortan das Ziel darin besteht, selbst lesen zu lernen.

Genau dies ist der entscheidende Punkt, den es zu meistern gilt. Kinder sollen nicht aufgrund einer versprochenen Belohnung lernen oder aber um einer drohenden Strafe zu entgehen, sondern weil sie es selbst wollen. Diese intrinsische Motivation ist es, die ein Leben lang dazu beiträgt, aktiv etwas lernen zu wollen.

Machen Kinder hingegen bereits frühzeitig Erfahrungen mit Belohnungen oder Bestrafungen, so werden Sie stets etwas fordern, um zu lernen.
Die Motivation zum Lernen entsteht dann nicht mehr aus eigenem Antrieb, sondern lediglich aufgrund von Außenfaktoren.

Mehr zur Bedeutsamkeit als Hilfsmittel zum Lernen erfahren Sie in diesem kurzen Video:

4. Lernen als komplexer Prozess

neuronale verbindungen

Lernen ist ein sehr komplexer Vorgang.

Wenn Sie Kindern etwas beibringen möchten, so genügt es nicht, dies in einer Variante darzustellen. Vielmehr geht es darum, dass Kinder Muster entdecken und diese zu einem Bild zusammensetzen.
Auf diese Weise ist es möglich, Deutsch zu lernen oder auch Zahlen zu verstehen.

Lernen Kinder beispielsweise nur einzelne Wörter kennen, ohne einen Zusammenhang zur Grammatik herzustellen, ist es unmöglich, Deutsch oder eine andere Sprache zu sprechen.

Im Idealfall erfassen Kinder die Welt mit allen Sinnen und in all ihren Facetten. Dies ist jedoch nur möglich, indem Kinder viele verschiedene Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen sammeln. Es ist also wesentlich einfacher, ein komplexes Bild im Kopf zu erstellen, indem Kinder einzelne Fragmente zusammensetzen.

Genau dieses Prinzip sollte daher jeder Übung zugrundliegen. Wichtig ist jedoch, Kinder aktiv mit in den Lernprozess einzubinden und Möglichkeiten zu bieten, um etwas Gelerntes in einer neuen Situation auf eine andere Situation übertragen zu können.
So lernen Kinder nicht stur Regeln auswendig, sondern können selbst Regeln und Gesetze verinnerlichen, um spezifische Sachverhalte besser erfassen zu können.

5. Lehrer, Erzieher und Eltern als Vorbilder

eine mutter beim lernen mit ihrem kind

Seien Sie geduldig, wenn Sie mit Kindern lernen.

Neben der Bedeutsamkeit eines bestimmten Ereignisses ist es vor allem die Nachahmung, die einen großen Teil des Lernprozesses ausmacht. Dies läuft unterbewusst ab, ist allerdings nur möglich, wenn Kinder das Verhalten eines anderen als erstrebenswert ansehen.

Da Babys und Kleinkinder jedoch noch sehr unbedarft sind und zunächst keine Vorstellungen der Begriffe „Richtig“ und „Falsch“ haben, ist es die Aufgabe der Bezugspersonen, als positives Vorbild zu fungieren.

Im Idealfall geschieht dies, indem Sie Kindern Wissen mit Spaß vermitteln. Die Freude und der positive Gedanke sind sehr viel mehr Wert als die Förderung in bestimmten Bereichen.

Ein sehr hoher Bildungsgrad hilft nur wenig, wenn die Ausführungen trocken sind und bei Kindern auf taube Ohren stoßen. Das Ziel des Unterrichts in der Schule oder auch des Lernens zu Hause in der Familie sollte also stets darauf ausgerichtet sein, Kinder zu begeistern.

Am besten lässt sich dies umsetzen, wenn Sie selbst für etwas brennen und diese Faszination weitergeben möchten. Druck und Stress verhindern indes, dass sich Kinder voll und ganz auf ein Thema einlassen können. Gehen Sie daher stets gelassen mit Fehlern um, denn Kinder lernen aus Fehlern und dies gelingt nur, wenn Fehler gemacht werden dürfen.

Dies gilt übrigens nicht nur im Bezug auf Hausaufgaben und klassischen Lernstoff in der Schule, sondern auch beim Schwimmen lernen oder bei den ersten Versuchen Fahrrad zu fahren.

Tipp: Kinder lernen, sich an Rituale zu gewöhnen. Sie passen sich den Gewohnheiten ihrer Eltern und sonstiger Vorbilder an. Dies läuft automatisch ab, ohne speziell dafür lernen zu müssen.

6. Mit einer App lernen – modernes Lernen für Kinder

Kurzsichtigkeit bei Kindern:
Je mehr Kinder mit digitalen Medien lernen, desto eher wächst der Augapfel in die Länge und es entsteht eine nicht korrigierbare Kurzsichtigkeit. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier.

Online zu lernen ist durchaus eine Möglichkeit, jedoch längst nicht immer zu empfehlen. So können Kinder zwar mit einer App Farben lernen oder sich die einzelnen Buchstaben des ABC ansehen.
Dies ersetzt jedoch keine klassischen Lernspiele und Lernprozesse.

Kinder sollten in jungen Jahren zudem nur wenig Kontakt mit Smartphones, Tablets und Fernsehern haben, da die Sehfähigkeit deutlich leidet.
Zudem ist es meist schlichtweg unnötig, digitale Medien zu nutzen, um bestimmte Inhalte zu lernen.

Farben lassen sich auch gut in der freien Natur oder beim Spielen mit Bauklötzen entdecken.
Nutzen Sie daher, wenn möglich, andere Möglichkeiten, um Kindern etwas beizubringen.

7. Ratgeber für Eltern beinhalten wertvolle Tipps zur praktischen Unterstützung

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