Grundsätzlich sollten Kinder spätestens in der 2. Klasse der Grundschule in der Lage sein, die Uhr zu lesen. Da die Kinder die Zahlen schon gut beherrschen, bereitet das Erlernen häufig keine Schwierigkeiten mehr.
Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind die Uhr Schritt für Schritt erklären. Halten Sie dazu eine bestimmte Reihenfolge ein, um Ihr Kind nicht zu überfordern. Gehen Sie immer erst zum nächsten Schritt über, wenn ihr Kind eine Etappe zu 100 % verstanden hat.
Machen Sie sich die Tatsache zunutze, dass Kinder Spiele lieben. Lernspiele zum Thema Uhr sind äußerst beliebt. Stöbern Sie dazu einfach mal in den verschiedenen Onlineshops oder lassen Sie sich im Geschäft von entsprechendem Fachpersonal beraten.
„Mama, wann essen wir?“, „Papa, wie lange fahren wir noch?“ – diese oder ähnliche Fragen kommen den meisten Eltern wahrscheinlich sehr bekannt vor. Sobald Kinder die Uhr lesen können, bekommen Sie auch ein Gefühl für Uhrzeiten und Zeitabstände. Aber ab wann sollten Kinder die Uhrzeit lernen? Und wie können Eltern dabei helfen?
In unserem Ratgeber bekommen Sie Informationen rund um die Frage, wie Kinder die Uhrzeit lernen. Wir erklären Ihnen, ab wann das Lesen einer Uhr sinnvoll ist und wie Sie Ihr Kind am besten dabei begleiten können. Anschließend zeigen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten auf, die Uhr spielerisch zu lernen.
Inhaltsverzeichnis
Der menschliche Körper orientiert sich nicht nur an der tatsächlichen Uhrzeit, sondern auch an der inneren Uhr. Daher sollten Sie die Aktivitäten des Tages dementsprechend ausrichten. Forscher der Universität Duisburg haben zu diesem Thema eine Leistungskurve erstellt, die auf die meisten Menschen zutrifft. Diese finden Sie hier.
Im Kindergarten fängt es zumeist an – „Wann holt mich meine Mama ab?“ oder „Wie lange dauert es noch, bis es Mittagessen gibt?“. Ab diesem Zeitpunkt machen sich Kinder immer mehr Gedanken darüber, wie Zeit gemessen werden kann. Obwohl sie bereits ein Zeitgefühl haben, unterscheidet es sich deutlich von dem der Erwachsenen. Durch einen Rhythmus und entsprechende Rituale können Eltern und Erzieher dafür sorgen, dass Kinder ein besseres Gefühl für Zeitabstände bekommen.
Aber in welchem Alter sollen Kinder nun die Uhrzeit lernen? Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. In der Regel entwickeln Kinder ab dem sechsten oder siebten Lebensjahr ein Verständnis für Zeit. Manche Kleinkinder sind jedoch bereits im Kindergartenalter daran interessiert, die Uhr zu lernen. Allerdings müssen dabei immer die individuellen Fähigkeiten berücksichtigt werden.
Grundsätzlich sollten Kinder spätestens in der 2. Klasse der Grundschule in der Lage sein, die Uhr zu lesen. Denn in den meisten Grundschulen wird die Uhrzeit zu diesem Zeitpunkt behandelt. Da die Kinder die Zahlen schon gut beherrschen, bereitet das Erlernen häufig keine Schwierigkeiten mehr.
Dadurch, dass Kinder lernen, den Tag in verschiedene Zeiten einzuteilen, können Sie auch selbstständiger werden. So sollen sie beispielsweise pünktlich zu Hause sein oder zu bis zu einer bestimmten Uhrzeit eine Tätigkeit erledigen.
Tipp: Eine eigene Armbanduhr ist ein tolles Geschenk zur Einschulung. Dadurch steigt die Motivation, die Uhrzeit selbst ablesen zu können.
Für Erwachsene ist es die selbstverständlichste Sache der Welt, die Uhr lesen zu können. Dabei vergessen wir nur zu gerne, dass aller Anfang schwer ist. Seien Sie also geduldig – auch wenn es nicht auf Anhieb klappt. Da sich jedoch die meisten Kinder ab einem bestimmten Zeitpunkt für Uhrzeiten interessieren, kann das Lernen auf spielerische Weise beginnen.
Aber wie fängt man damit am besten an? Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind die Uhr Schritt für Schritt erklären. Halten Sie dazu eine bestimmte Reihenfolge ein, um Ihr Kind nicht zu überfordern. Gehen Sie immer erst zum nächsten Schritt über, wenn ihr Kind eine Etappe zu 100 % verstanden hat. Beginnen Sie stets mit einer analogen Uhr.
Tipp: Um die Motivation Ihres Kindes zu wecken, können Sie vorab zusammen eine Uhr basteln, an der Sie die Uhrzeiten lernen können.
Am besten beginnen Sie damit, Ihrem Kind zu erklären, dass es zwei verschiedene Zeiger gibt. Diese bewegen sich immer nach rechts, also im sogenannten Uhrzeigersinn. Während der kleine Zeiger für die Stunden zuständig ist, ist es die Aufgabe des großen Zeigers, die Minuten anzuzeigen.
Bleiben Sie dabei zunächst bei dem 12-Stunden-Schema, um keine Verwirrung zu stiften. Drehen Sie den kleinen Zeiger daraufhin auf verschiedene Uhrzeiten, die Ihr Kind benennen muss. Im Anschluss können Sie Zeiten angeben, die Ihr Kind einstellen muss. Führen Sie diese Übungen so lange durch, bis Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind alles verstanden hat.
Daraufhin wird es etwas kniffliger, da nun auch der große Zeiger mit ins Spiel kommt. Erklären Sie Ihrem Kind zuallererst, was eine volle Stunde ist. Drehen Sie dazu den großen Zeiger auf die zwölf. Während nun der große Zeiger die volle Stunde anzeigt, verrät der kleine Zeiger, welche Stunde es ist.
Im Anschluss kommen die halben und die viertel Stunden hinzu. Steht der große Zeiger auf der 6, wird eine halbe Stunde angezeigt. Den kleinen Zeiger können Sie nun auf verschiedene Uhrzeiten bewegen. Steht der kleine Zeiger beispielsweise auf der 10 und der große auf der 6, ist es halb 10.
Verfahren Sie daraufhin genauso mit „viertel vor“ und „viertel nach“. Steht der große Zeiger auf der 3 ist es viertel nach, steht der große Zeiger auf der 9 ist es viertel vor. Mithilfe von ein paar Übungen können Sie dieses Wissen bei Ihrem Kind festigen.
Nun sind die einzelnen Minuten an der Reihe. Erklären Sie dazu zunächst, dass eine volle Stunde 60 Minuten hat. Benutzen Sie zum Üben 5-Minuten-Schritte. Befindet sich der große Zeiger zwischen der 12 und der 6, heißt es „x Minuten nach… Uhr“. Steht er zwischen der 6 und der 12, wird dies als „x Minuten vor… Uhr“ bezeichnet.
Info: In einigen Gegenden Deutschlands spricht man beispielsweise auch von „dreiviertel“ 12, was der Uhrzeit 11:45 Uhr entspricht.
Der letzte Schritt sieht es vor, Zeitabstände zu errechnen. Hierfür muss Ihr Kind bereits rechnen können. Nutzen Sie dazu Übungen, bei denen Ihr Kind berechnen muss, wie viel Zeit zwischen zwei verschiedenen Uhrzeiten liegt. Festigen Sie das Gelernte mit verschiedenen Arbeitsblättern oder anderen Übungsmaterialien.
Da ein Tag jedoch nicht nur aus 12, sondern aus 24 Stunden besteht, müssen Sie Ihrem Kind im Anschluss noch erklären, dass die Zeitzählung nicht bei zwölf aufhört, sondern bis 24 bzw. 0 Uhr weitergeht. Während es in der Nacht beispielsweise 2 oder 3 Uhr ist, spricht man am Nachmittag von 14 oder 15 Uhr.
Sobald Ihr Kind eine analoge Uhr problemlos lesen kann, können Sie die Uhrzeiten an einer digitalen Uhr lernen. Auf einer solchen Anzeige sind keine Zeiger, sondern Zahlen abgebildet. Steht dort beispielsweise 10:15 ist es „viertel nach 10“.
Auch hier heißt es wieder: Übung macht den Meister. Nach einiger Zeit wird Ihr Kind keine Probleme mehr damit haben, die Uhr richtig zu lesen.
Im Folgenden finden Sie ein kindgerechtes Video, mit welchem Sie zusammen mit Ihrem Kind die Uhr lernen können.
Ihr Kind wird natürlich etwas Zeit benötigen, um all diese Informationen zu verinnerlichen. Sie können dabei behilflich sein, indem Sie die Uhrzeiten so oft wie möglich in Alltagssituationen einbauen. Fragen Sie dazu immer mal wieder, wie viel Uhr es ist oder wie lange es noch dauert, bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen.
Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne noch weitere Hilfsmittel vorstellen, die es Kindern erleichtern die Uhrzeit zu lernen.
Bildnachweise: wckiw/Adobe Stock, motortion/Adobe Stock, st-fotograf/Adobe Stock, Sergey Novikov/Adobe Stock, Fotomanufaktur JL/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)