Ist Ingwer in der Schwangerschaft gesund?

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
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Wie gefährlich ist Ingwer in der Schwangerschaft?

Ingwer kann in der Schwangerschaft gefährlich sein, wenn man zu viel davon isst oder trinkt, weil er wehenfördernd oder blutverdünnend wirken kann. Mehr dazu hier.

Wie viel Ingwer sollte man zu sich nehmen?

Nicht mehr als 1,5 Gramm gemahlen pro Tag. Das auch nicht länger als zwei Wochen am Stück. Erfahre hier mehr.

Auf welche Gewürze sollte man in der Schwangerschaft verzichten?

Auf Gewürze, die wehenfördernd, zellverändernd oder reizend sein können, wie zum Beispiel Pfefferminze, Basilikum, Salbei, Paprika, Chili, Pfeffer, Muskatnuss oder Zimt. Weitere Infos hier.

Kann man mit Ingwer in der Schwangerschaft etwas falsch machen? Geht man dieser Frage auf den Grund, poppen automatisch weitere Aspekte auf – zum Beispiel, inwieweit Ingwer in der Schwangerschaft eine Gefahr darstellt, wie groß die empfohlene Menge an Ingwer ist und von welchen anderen Gewürzen man lieber die Finger lassen sollte. Lies weiter und finde es heraus!

Ingwer in der Schwangerschaft – eine Gefahr für Mutter und Kind?

Auf den Gebrauch von Ingwer in der Schwangerschaft solltest Du ein Auge haben.

In der Schwangerschaft ist Ingwer nicht grundsätzlich gefährlich, aber auch nicht ganz ungefährlich. Denn es kommt auf die Menge und das Stadium der Schwangerschaft an.

Ein altbewährtes Heilmittel: Ingwer hilft gegen verschiedene Beschwerden, zum Beispiel bei Übelkeit, Erkältung, Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen. Er wirkt entzündungshemmend, schleimlösend, antibakteriell und stärkt das Immunsystem.

Ingwer ist jedoch nicht für jeden geeignet. Wer einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt hat oder zu Sodbrennen neigt, sollte Ingwer nur in Maßen genießen. Auch Schwangere sollten vorsichtig sein, da Ingwer die Wehen fördern und das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen kann.

Davor, währenddessen und danach: Wie viel Ingwer ist erlaubt?

Man kann keine eindeutige Empfehlung geben, wie viel Ingwer in der Schwangerschaft erlaubt ist. Die Meinungen von Experten und Studien gehen auseinander. Während einige gänzlich von Ingwer abraten – vor allem während der Schwangerschaft -, halten andere ihn für unbedenklich oder sogar förderlich.

Als Faustregel gilt, dass Ingwer während der Schwangerschaft nur in geringen Mengen verzehrt werden sollte. Das bedeutet zum Beispiel, dass Du nicht mehr als 1,5 Gramm gemahlenen Ingwer pro Tag und nicht länger als zwei Wochen am Stück zu Dir nehmen solltest. Das entspricht etwa einem Teelöffel oder einer Scheibe frischem Ingwer.

Damit kannst Du Dir zum Beispiel einen Ingwertee zubereiten oder Dein Essen mit etwas Ingwer würzen.

Achtung: Auf konzentrierte Produkte wie Ingwershots, Kapseln oder Bonbons solltest Du jedoch verzichten oder sie nur nach Rücksprache mit Deiner Ärztin, Deinem Arzt oder Deiner Hebamme verwenden.

Spielt die Schwangerschaftsphase eine Rolle? Nun, Ingwer kann je nach Schwangerschaftsstadium unterschiedliche Wirkungen haben.

In den ersten drei Monaten kann er helfen, die typische Morgenübelkeit zu lindern. Er wirkt beruhigend auf den Magen und hemmt das Brechzentrum im Gehirn. Allerdings solltest Du auch hier nicht zu viel Ingwer zu Dir nehmen, denn er kann auch die Blutgerinnung beeinflussen und das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.

In den letzten drei Monaten solltest Du besonders vorsichtig sein, denn Ingwer kann Wehen auslösen. Er regt die Durchblutung an und kann die Gebärmutter stimulieren. Das kann zu vorzeitigen Wehen oder Blutungen führen.

Wichtig: Deshalb ist es besser, in dieser Phase ganz auf Ingwer zu verzichten oder ihn nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Hebamme zu verwenden.

Und wie sieht es in der Stillzeit aus? Auch in diesem Fall gilt: ja, aber nur in Maßen. Seine starke Schärfe und sein intensives Aroma kann bei Dir zu Sodbrennen, Durchfall oder Reizungen in der Mundhöhle führen. Außerdem kann es sein, dass Dein Baby den Geschmack von Ingwer in der Muttermilch nicht mag und nicht trinken will.

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Andere Gewürze, die Dir und Deinem Kind schaden können

Nicht nur Ingwer kann negative Auswirkungen auf Dein Kind haben.

Ähnlich wie Ingwer sollten manche Gewürze während der Schwangerschaft gemieden oder nur in geringen Mengen verwendet werden. Der Grund dafür ist, dass sie Wirkstoffe enthalten, die wehenfördernd, zellschädigend oder reizend sein können.

Pfefferminze kann die Gebärmutter stimulieren und vorzeitige Wehen auslösen.

Salbei löst manchmal ebenfalls Wehen aus und hemmt die Milchproduktion. Vor allem vor der Geburt bzw. in der Stillzeit sollte es gemieden werden.

Zimt kann die Blutgerinnung beeinflussen. Dadurch wird das Risiko einer Fehlgeburt erhöht. Außerdem enthält er Cumarin, das die Leber schädigen kann. Vor allem vor der Geburt und in Übermaßen erzielt er eine schädliche Wirkung.

Eisenkraut wird manchmal als Tee getrunken, um die Geburt zu erleichtern. Es kann aber auch vorzeitige Wehen fördern.

Brombeerblätter sollen, ähnlich wie Eisenkraut, ebenfalls die Geburt erleichtern, indem sie den Muttermund weich machen. Das Problem: Sie sind auch Ursache für Blutungen. Daher sollten sie erst ab der 37. Schwangerschaftswoche getrunken werden.

Meistens hat Thymian eine antibakterielle Wirkung und kann bei Erkältungen helfen. Weil er aber die Gebärmutter stimuliert, sollte er nur in kleinen Mengen verwendet werden – insbesondere in der Schwangerschaft.

Nelken können im Normalfall bei Zahnschmerzen helfen. Sie beeinträchtigen allerdings die Blutgerinnung und enthalten außerdem Eugenol, das in hohen Dosen giftig sein kann.

Zwar ist Fenchel gut für die Verdauung und kann Blähungen lindern, aber es enthält Phytoöstrogene, die den Hormonhaushalt beeinflussen können.

Verwende diese Gewürze am besten nur sparsam und nicht länger als zwei Wochen am Stück. Bist Du Dir nicht sicher, wie viel Du von einem Gewürz essen darfst, frag am besten Deinen Arzt oder Deine Hebamme. Sie können Dir individuell sagen, was für Dich und Dein Baby am besten ist.

Gegenpol – Empfehlungen: Obwohl Pfeffer, Paprika und Chili ebenso scharf sein können, kannst Du sie in der Schwangerschaft eher zu Dir nehmen als Ingwer. In normalen Maßen sind auch Kräuter wie Basilikum und Dill erlaubt. Weiterhin beruhigen Tees aus Kamille und Melisse.

Wie kannst Du Dir zum Beispiel schnell frischen Kamillentee zubereiten?

  • Ernte die Kamillenblüten von Mai bis August. Du kannst auch ein paar Zentimeter vom Stiel mitverwenden.
  • Wasche die Blüten vorsichtig unter fließendem Wasser, um Schmutz und Insekten zu entfernen.
  • Gib einen Esslöffel (etwa 3 g) getrocknete oder frische Kamillenblüten in eine Tasse oder ein Teesieb.
  • Übergieße die Blüten mit 150 ml kochendem Wasser und lass den Tee 3 bis 4 Minuten ziehen. Willst Du einen stärkeren Geschmack, kannst Du die Ziehzeit auf 10 Minuten erhöhen.
  • Seihe den Tee durch ein Teesieb ab und genieße ihn heiß oder lauwarm. Du kannst ihn nach Belieben mit Honig, Milch und Zitrone verfeinern.

Mit Vorsicht zu genießen: Ingwer in der Schwangerschaft

Ingwer in der Schwangerschaft ist nicht grundsätzlich gefährlich, aber auch nicht völlig unbedenklich. Er kann bei Übelkeit, Erkältung oder Verdauungsproblemen helfen, aber auch wehenfördernd oder blutverdünnend wirken. Deshalb sollte man Ingwer nur in geringen Mengen zu sich nehmen und in den ersten und letzten drei Monaten besonders vorsichtig sein. Wenn man unsicher ist, sollte man immer seinen Arzt oder seine Hebamme um Rat fragen.

Quellen

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